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Category: Normen
ISO IEC 27001 27002

Die DIN EN ISO/IEC 27001 und die DIN EN ISO/IEC 27002 sind zentrale Normen für das Management der Informationssicherheit. Während ISO 27001 die Anforderungen an ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) definiert, liefert ISO 27002 einen Leitfaden zu den Maßnahmen und Kontrollen zur Sicherstellung der Informationssicherheit.EN ISO IEC 27001 und 27002

DIN EN ISO IEC 27001 – Grundlegende Anforderungen

Die ISO/IEC 27001 ist eine Norm, die sich auf die Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und kontinuierliche Verbesserung eines ISMS konzentriert. Sie legt einen systematischen Ansatz für den Schutz von Informationen vor, indem Risiken identifiziert und geeignete Sicherheitsmaßnahmen implementiert werden.

Hauptanforderungen der ISO IEC 27001:

  1. Kontext der Organisation:
    • Analyse interner und externer Faktoren, die die Informationssicherheit beeinflussen.
    • Festlegung des Anwendungsbereichs des ISMS.
  2. Führung:
    • Engagement der obersten Leitung und klare Verantwortung für Informationssicherheit.
    • Erstellung einer Informationssicherheitspolitik.
  3. Planung:
    • Risikomanagement: Identifikation, Bewertung und Behandlung von Informationssicherheitsrisiken.
    • Erstellung eines Risikobehandlungsplans.
  4. Unterstützung:
    • Bereitstellung von Ressourcen, Schulungen und Sensibilisierung für Informationssicherheit.
    • Effektive interne und externe Kommunikation.
    • Pflege der Dokumentation und Nachweise.
  5. Betrieb:
    • Implementierung von Maßnahmen aus dem Risikobehandlungsplan.
    • Steuerung von Prozessen und externen Dienstleistern.
  6. Bewertung der Leistung:
    • Regelmäßige Überwachung der Informationssicherheitsmaßnahmen.
    • Durchführung von internen Audits.
    • Managementbewertung.
  7. Verbesserung:
    • Korrekturmaßnahmen zur Behebung von Schwachstellen.
    • Kontinuierliche Verbesserung des ISMS.

DIN EN ISO/IEC 27002 – Leitfaden für Maßnahmen

Die ISO/IEC 27002 bietet detaillierte Anleitungen und Best Practices für die Implementierung der in ISO IEC 27001 definierten Sicherheitsmaßnahmen. Sie enthält einen Katalog von Kontrollmaßnahmen, die Organisationen zur Risikobehandlung nutzen können.

Hauptthemen der ISO 27002:

  1. Informationssicherheitsrichtlinien:
    • Erstellung und Kommunikation klarer Sicherheitsrichtlinien.
  2. Organisatorische Sicherheit:
    • Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten für die Informationssicherheit.
    • Einbindung von Sicherheit in Projekte und Prozesse.
  3. Sicherheitsmaßnahmen für Personen:
    • Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter.
    • Sicherstellung der Integrität durch Hintergrundprüfungen.
  4. Vermögenswerte (Assets):
    • Identifikation und Klassifikation von Informationen und IT-Systemen.
    • Schutz vor unbefugtem Zugriff und Verlust.
  5. Zugangskontrolle:
    • Regeln und Verfahren zur Begrenzung des Zugriffs auf Informationen.
    • Verwaltung von Benutzerrechten und Authentifizierung.
  6. Kryptografie:
    • Schutz sensibler Daten durch Verschlüsselung und Schlüsselmanagement.
  7. Physische und umgebungsbezogene Sicherheit:
    • Schutz der Infrastruktur und physischer Standorte vor unbefugtem Zugriff.
  8. Betriebssicherheit:
    • Überwachung und Schutz von IT-Systemen.
    • Umgang mit Änderungen und Vorfällen.
  9. Kommunikationssicherheit:
    • Schutz von Datenübertragungen und Netzwerken.
    • Sicherheit in der Zusammenarbeit mit Partnern.
  10. Lieferantenmanagement:
    • Steuerung von Sicherheitsanforderungen bei Drittanbietern.
  11. Informationssicherheitsvorfälle:
    • Erkennung, Meldung und Behandlung von Sicherheitsvorfällen.
    • Verbesserung auf Basis von Vorfallanalysen.
  12. Kontinuitätsmanagement:
    • Planung und Vorbereitung auf Notfälle und Ausfälle.
    • Sicherstellung des Geschäftsbetriebs bei Sicherheitsvorfällen.
  13. Einhaltung von Vorschriften:
    • Berücksichtigung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen.
    • Sicherstellung der Einhaltung vertraglicher Verpflichtungen.

Zusammenarbeit von ISO IEC 27001 und ISO IEC 27002

  • ISO IEC 27001: Bietet einen Rahmen für die Einführung und Verwaltung eines ISMS und legt Anforderungen fest.
  • ISO IEC 27002: Unterstützt ISO IEC 27001 durch detaillierte Empfehlungen zur Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen.

Vorteile der Umsetzung:

  • Erhöhte Sicherheit: Schutz sensibler Daten und IT-Systeme
  • Schutz sensibler Daten:
    • Die ISO IEC 27001 sorgt dafür, dass Informationen – unabhängig von ihrer Form (digital, physisch oder verbal) – geschützt werden.
    • Vertraulichkeit wird durch Maßnahmen wie Zugangskontrollen und Verschlüsselung gewährleistet.
    • Beispiele:
      • Verschlüsselung von Daten während der Übertragung und Speicherung.
      • Begrenzung des Zugriffs auf sensible Informationen durch Rollen- und Rechtekonzepte.
  • Schutz der IT-Systeme:
    • Die Norm unterstützt Unternehmen dabei, Systeme vor internen und externen Bedrohungen zu schützen:
      • Abwehr von Cyberangriffen durch Firewalls, Intrusion Detection Systems (IDS) und regelmäßige Sicherheitsupdates.
      • Absicherung von Endgeräten, Netzwerken und Servern.
      • Maßnahmen gegen physische Bedrohungen, z. B. unbefugten Zugang zu Serverräumen.
    • Systeme werden regelmäßig überprüft und getestet, um Schwachstellen zu identifizieren.
  • Sicherheitsvorfälle verhindern:
    • Durch kontinuierliche Überwachung und präventive Maßnahmen werden Risiken minimiert, z. B.:
      • Schulung von Mitarbeitern im Umgang mit Phishing-Angriffen.
      • Einführung eines Notfallplans zur schnellen Reaktion bei Sicherheitsvorfällen.
  • Risikominimierung: Systematische Identifikation und Behandlung von Risiken
  • Risikomanagementprozess:
    • Die ISO/IEC 27001 verlangt die Durchführung einer Risikoanalyse:
      • Identifikation: Welche Gefahren bestehen für die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen?
      • Bewertung: Wie wahrscheinlich sind die Risiken, und welche Auswirkungen haben sie?
      • Behandlung: Welche Maßnahmen können diese Risiken minimieren oder vermeiden?
  • Maßnahmen zur Risikominderung:
    • Die Norm gibt vor, geeignete Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, z. B.:
      • Sicherstellung von Backup- und Wiederherstellungssystemen.
      • Regelmäßige Penetrationstests, um Schwachstellen in der IT-Infrastruktur zu erkennen und zu beheben.
      • Einführung strengerer Passwortregeln und Zwei-Faktor-Authentifizierung.
  • Fortlaufende Überwachung:
    • Risiken werden kontinuierlich überwacht und angepasst, um auf neue Bedrohungen, wie Cyberangriffe oder technologische Entwicklungen, zu reagieren.
  • Compliance: Erfüllung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen (z. B. DSGVO)
  • Gesetzliche Vorgaben:
    • Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Informationsverarbeitung den Anforderungen geltender Gesetze entspricht, z. B.:
      • DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung): Schutz personenbezogener Daten und Sicherstellung der Datenminimierung.
      • Telekommunikationsgesetz (TKG): Schutz sensibler Kommunikationsdaten.
      • Branchen- oder regionsspezifische Vorschriften (z. B. HIPAA in den USA oder PCI-DSS im Finanzsektor).
  • Regelkonformität nachweisbar machen:
    • ISO/IEC 27001 fordert die Dokumentation aller Sicherheitsmaßnahmen, um die Einhaltung von Vorschriften nachzuweisen.
    • Regelmäßige Audits und Prüfungen stellen sicher, dass Compliance kontinuierlich gewährleistet ist.
  • Verminderung rechtlicher Risiken:
    • Durch die Einhaltung regulatorischer Anforderungen werden Bußgelder, Strafen oder Haftungsfälle vermieden.
  • Vertrauenssteigerung: Demonstration von Professionalität und Verantwortungsbewusstsein
  • Kundenvertrauen:
    • Zertifizierte Unternehmen zeigen, dass sie höchste Standards für den Schutz von Kundendaten einhalten.
    • Dies ist besonders wichtig für Branchen, in denen Datenschutz und Informationssicherheit zentrale Themen sind (z. B. Finanzsektor, Gesundheitswesen).
  • Geschäftspartner:
    • Geschäftspartner sehen ISO/IEC 27001-zertifizierte Organisationen als verlässliche und professionelle Partner, die Sicherheitsrisiken proaktiv angehen.
  • Mitarbeitersensibilisierung:
    • Das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter wird durch Schulungen und klare Vorgaben gestärkt, was das Vertrauen in interne Prozesse erhöht.
  • Öffentliches Image:
    • Ein zertifiziertes ISMS unterstreicht das Engagement eines Unternehmens für Sicherheit und Nachhaltigkeit und verbessert das Markenimage.
  • Wettbewerbsvorteil: Zertifizierungen nach ISO IEC 27001 verbessern die Marktposition
  • Erfüllung von Kundenanforderungen:
    • Viele Kunden und Partner verlangen von ihren Lieferanten den Nachweis eines effektiven ISMS, insbesondere in sicherheitskritischen Branchen.
    • Unternehmen mit ISO 27001-Zertifizierung werden bevorzugt, da sie als vertrauenswürdig und zuverlässig gelten.
  • Marktzugang:
    • In einigen Ländern und Branchen ist die Zertifizierung Voraussetzung, um an Ausschreibungen teilzunehmen oder Geschäfte abzuschließen (z. B. öffentliche Aufträge oder internationale Geschäftspartnerschaften).
  • Abgrenzung vom Wettbewerb:
    • Die Zertifizierung zeigt potenziellen Kunden und Partnern, dass das Unternehmen professionell arbeitet und sich aktiv mit Informationssicherheitsrisiken auseinandersetzt.
  • Langfristige Wettbewerbsfähigkeit:
    • Durch kontinuierliche Verbesserung und Anpassung des ISMS bleiben Unternehmen flexibel und können auf neue Sicherheitsanforderungen und technologische Entwicklungen reagieren.

Die Umsetzung der ISO/IEC 27001 bietet somit nicht nur technischen Schutz vor Bedrohungen, sondern stärkt auch das Vertrauen von Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit und ermöglicht Unternehmen, sich langfristig am Markt erfolgreich zu positionieren.

Die Kombination aus ISO 27001 und ISO 27002 bietet eine umfassende Grundlage, um Informationssicherheitsmanagement strukturiert und effizient umzusetzen.

Ein Beispiel zur Umsetzung finden Sie in unserem Shop. Die Normen finden Sie bei DINMEDIA.

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