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Akkreditierung
Ablauf einer Akkreditierung nach ISO/IEC 17024
Die Akkreditierung einer Zertifizierungsstelle nach ISO/IEC 17024 ist ein geregelter Prozess, der darauf abzielt, sicherzustellen, dass die Zertifizierungsstelle kompetent ist, Personen nach festgelegten Kriterien zu zertifizieren. Die wichtigsten Schritte eines Akkreditierungsprozesses sind:
1. Vorbereitung
- Informationseinholung:
- Die Zertifizierungsstelle informiert sich über die Anforderungen der Norm ISO/IEC 17024 und die spezifischen Anforderungen der Akkreditierungsstelle (z. B. nationale Akkreditierungsstellen wie DAkkS in Deutschland).
- Erstellung und Pflege eines Qualitätsmanagementsystems. Die Vorlage finden Sie bei uns.
- Antragsstellung:
- Die Zertifizierungsstelle reicht einen Antrag auf Akkreditierung bei der zuständigen Akkreditierungsstelle ein.
- Beizufügen sind:
- Dokumentation des Qualitätsmanagementsystems.
- Verfahrensanweisungen und Prozesse.
- Nachweise über die Kompetenz des Personals.
2. Dokumentenprüfung
- Die Akkreditierungsstelle prüft die eingereichten Unterlagen, um sicherzustellen, dass die Zertifizierungsstelle die Anforderungen der ISO/IEC 17024 erfüllt.
- Dabei werden geprüft:
- Aufbau der Organisation.
- Verfahren zur Entwicklung und Durchführung von Prüfungen.
- Maßnahmen zur Sicherstellung der Unparteilichkeit.
3. Vor-Ort-Begutachtung
- Planung der Begutachtung:
- Die Akkreditierungsstelle plant eine Vor-Ort-Begutachtung (Audit nach ISO/IEC 17024) bei der Zertifizierungsstelle.
- Durchführung der Begutachtung:
- Ein Auditteam der Akkreditierungsstelle besucht die Räumlichkeiten der Zertifizierungsstelle.
- Überprüfung erfolgt in Bereichen wie:
- Einhaltung der Normanforderungen.
- Praktische Umsetzung der Verfahren.
- Umgang mit Beschwerden und Einsprüchen.
- Überwachung und Evaluierung von zertifizierten Personen.
- Auditbericht:
- Nach der Begutachtung erstellt das Auditteam einen Bericht mit Feststellungen (z. B. Abweichungen oder Verbesserungspotenzialen).
4. Korrekturmaßnahmen
- Falls Abweichungen festgestellt wurden:
- Die Zertifizierungsstelle muss innerhalb einer vorgegebenen Frist Korrekturmaßnahmen umsetzen.
- Nachweise über die Umsetzung der Maßnahmen werden der Akkreditierungsstelle vorgelegt.
5. Entscheidung über die Akkreditierung
- Nach Prüfung aller Unterlagen und Ergebnisse der Begutachtung entscheidet die Akkreditierungsstelle:
- Akkreditierung wird erteilt: Bei erfolgreicher Erfüllung aller Anforderungen.
- Akkreditierung wird abgelehnt: Bei gravierenden oder nicht behobenen Abweichungen.
6. Erhalt der Akkreditierung
- Bei erfolgreicher Akkreditierung erhält die Zertifizierungsstelle ein Akkreditierungszertifikat.
- Die Akkreditierung nach ISO/IEC 17024 gilt in der Regel für einen bestimmten Zeitraum (z. B. 5 Jahre) und ist mit Überwachungen verbunden.
7. Überwachungs- und Rezertifizierungsaudits
- Regelmäßige Überwachung:
- Die Akkreditierungsstelle führt regelmäßige Überwachungsaudits durch, um sicherzustellen, dass die Zertifizierungsstelle weiterhin die Anforderungen erfüllt.
- Rezertifizierung:
- Nach Ablauf der Akkreditierungsperiode muss die Zertifizierungsstelle eine erneute Akkreditierung beantragen.
Bedeutung der Akkreditierung nach ISO/IEC 17024
- Sicherstellung von Transparenz, Kompetenz und Unparteilichkeit.
- Förderung des Vertrauens in die Zertifizierungsstelle und ihre Zertifikate.
- Internationale Anerkennung der Zertifikate.
Bedeutende Inhalte des Standards ISO/IEC 17024.
1. Allgemeine Anforderungen
- Unparteilichkeit und Unabhängigkeit:
- Die Zertifizierungsstelle muss unabhängig von kommerziellen, finanziellen oder sonstigen Einflüssen sein.
- Strikte Trennung zwischen Zertifizierung und anderen Dienstleistungen (z. B. Schulungen).
- Vertraulichkeit:
- Schutz von Daten und Informationen, die während des Zertifizierungsprozesses gesammelt werden.
2. Strukturelle Anforderungen
- Organisation der Zertifizierungsstelle:
- Klare Definition der Verantwortlichkeiten und Rollen innerhalb der Organisation.
- Einrichtung eines Systems zur Sicherstellung der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit.
- Kompetenz des Personals:
- Anforderungen an die Qualifikation, Erfahrung und kontinuierliche Schulung von Personal, das Prüfungen durchführt oder Entscheidungen trifft.
3. Anforderungen an die Zertifizierung
- Definition der Kompetenzkriterien:
- Die Zertifizierungsstelle muss die Anforderungen und Kompetenzen festlegen, die für die jeweilige Zertifizierung erforderlich sind.
- Kriterien können Wissen, Fähigkeiten und persönliche Eigenschaften umfassen.
- Entwicklung von Prüfungen:
- Prüfungen müssen valide, zuverlässig, fair und transparent sein.
- Dokumentation der Entwicklung und Validierung von Prüfverfahren.
- Zertifizierungsentscheidungen:
- Entscheidungen über die Zertifizierung müssen auf objektiven Nachweisen beruhen und von qualifiziertem Personal getroffen werden.
- Strikte Trennung von Personen, die Prüfungen durchführen, und Personen, die Entscheidungen über die Zertifizierung treffen.
4. Anforderungen an den Zertifizierungsprozess
- Antragsprozess:
- Klare und transparente Informationen für Bewerber über den Zertifizierungsprozess, einschließlich Kosten, Anforderungen und Verfahren.
- Prüfungen:
- Prüfungen müssen fair und objektiv durchgeführt werden.
- Unterschiedliche Formate möglich (schriftlich, mündlich, praktisch), je nach Art der Kompetenz.
- Überwachung und Rezertifizierung:
- Festlegung von Überwachungsmaßnahmen, um sicherzustellen, dass zertifizierte Personen weiterhin die Anforderungen erfüllen.
- Verfahren für die Rezertifizierung nach einem festgelegten Zeitraum.
5. Anforderungen an das Managementsystem
- Qualitätsmanagementsystem:
- Die Zertifizierungsstelle muss ein Qualitätsmanagementsystem implementieren, das die Einhaltung der ISO/IEC 17024 sicherstellt.
- Systematische Dokumentation von Prozessen und Verfahren.
- Umgang mit Beschwerden und Einsprüchen:
- Verfahren für den Umgang mit Beschwerden von Kandidaten oder Dritten.
- Transparente und unabhängige Prüfung von Einsprüchen gegen Zertifizierungsentscheidungen.
6. Anforderungen an die Unparteilichkeit
- Vermeidung von Interessenkonflikten:
- Maßnahmen, um Interessenkonflikte bei Prüfungen, Entscheidungen oder anderen Zertifizierungsprozessen zu vermeiden.
- Ausschuss für Unparteilichkeit:
- Einrichtung eines unabhängigen Gremiums, das die Unparteilichkeit der Zertifizierungsstelle überwacht.
7. Anforderungen an die Infrastruktur
- Ressourcenmanagement:
- Sicherstellung der Verfügbarkeit von geeigneten Räumlichkeiten, Materialien und technischen Ressourcen.
- IT-Sicherheit:
- Schutz von Daten und elektronischen Systemen.
Ablauf einer Akkreditierung nach ISO/IEC 17025
Die Akkreditierung nach ISO/IEC 17025 ist ein Prozess, bei dem ein Labor von einer Akkreditierungsstelle auf die Erfüllung internationaler Qualitätsanforderungen überprüft wird. Diese Norm legt die allgemeinen Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien fest. Der Ablauf einer Akkreditierung nach ISO/IEC 17025 umfasst mehrere Phasen:
1. Vorbereitung auf die Akkreditierung
- Identifikation der Anforderungen: Das Labor sollte sich mit den Anforderungen der ISO/IEC 17025 vertraut machen und sicherstellen, dass es alle relevanten Punkte versteht und umsetzen kann.
- Systemaufbau: Das Labor muss ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) implementieren, das den Anforderungen der ISO/IEC 17025 entspricht. Dazu gehört die Dokumentation von Prozessen, Verfahren, Arbeitsanweisungen und anderen relevanten Unterlagen.
- Schulung und Qualifikation: Das Personal muss entsprechend geschult werden, um sicherzustellen, dass es die Anforderungen erfüllt und kompetent arbeitet.
- Hilfestellung bietet hier unser Musterhandbuch für Prüf- und Kalibrierlabore.
- Die Anforderungen umzusetzen ist nicht ganz so einfach. Hier ein paar Normforderungen aus dem Kapitel 4. Quelle DIN EN ISO 17025:2018.
- 4. Allgemeine Anforderungen
4.1 Unparteilichkeit
4.1.1 Die Labortätigkeiten müssen unparteilich durchgeführt werden und derart strukturiert und gehandhabt werden, dass die Unparteilichkeit sichergestellt ist.
4.1.2 Die Leitung des Laboratoriums muss sich zur Unparteilichkeit verpflichten.
4.1.3 Das Laboratorium muss für die Unparteilichkeit seiner Labortätigkeiten verantwortlich sein. Es darf keinen kommerziellen, finanziellen oder sonstigen Druck zulassen, der die Unparteilichkeit gefährdet.
4.1.4 Das Laboratorium muss laufend Risiken für seine Unparteilichkeit identifizieren. Hierzu müssen auch solche Risiken einbezogen werden, die aus seinen Tätigkeiten, aus seinen Beziehungen oder aus den Beziehungen seines Personals entstehen. Allerdings stellen solche Beziehungen nicht zwangsläufig ein Risiko für die Unparteilichkeit eines Laboratoriums dar.
2. Selbstbewertung
- Interne Audits: Vor der eigentlichen Akkreditierung führt das Labor interne Audits durch, um die Konformität des Qualitätsmanagementsystems mit den Anforderungen der Norm zu überprüfen.
- Managementbewertung: Die oberste Leitung des Labors überprüft die Ergebnisse der internen Audits und trifft Entscheidungen über Verbesserungsmaßnahmen und Korrekturmaßnahmen, falls erforderlich.
3. Antragstellung bei der Akkreditierungsstelle
- Das Labor reicht einen formellen Antrag bei einer anerkannten Akkreditierungsstelle ein. In diesem Antrag wird das Labor seine Bereitschaft zur Akkreditierung und die Einhaltung der ISO/IEC 17025-Normen erklären.
- Der Antrag enthält auch Informationen über die angebotenen Prüf- oder Kalibrierdienstleistungen, die Einrichtungen, Geräte und die Qualifikationen des Personals.
- Das ist in Deutschland die DAkkS.
4. Dokumentationsbewertung
- Die Akkreditierungsstelle prüft die eingereichten Unterlagen, wie das Qualitätsmanagementhandbuch, Verfahrensanweisungen und Nachweise über die Qualifikation des Personals.
- Diese Phase kann mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen, je nach Umfang des Labors und der Qualität der eingereichten Dokumentation.
5. Vor-Ort-Bewertung
- Eine Begutachtung durch ein Akkreditierungsteam der Akkreditierungsstelle wird durchgeführt. Dieses Team besteht aus Experten, die das Labor vor Ort überprüfen, um sicherzustellen, dass die dokumentierten Prozesse auch in der Praxis angewendet werden.
- Die Prüfer überprüfen unter anderem:
- Die technische Kompetenz des Labors
- Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Prüf- und Kalibrierverfahren
- Die Konformität des Qualitätsmanagementsystems mit der Norm ISO/IEC 17025
- Die Verfügbarkeit von geeigneten Einrichtungen, Geräten und Ressourcen
- Die Einhaltung von Aufzeichnungs- und Dokumentationsanforderungen
6. Korrekturmaßnahmen und Nachverfolgung
- Falls bei der Vor-Ort-Bewertung Mängel oder Abweichungen festgestellt werden, muss das Labor Korrekturmaßnahmen ergreifen und diese der Akkreditierungsstelle mitteilen.
- Gegebenenfalls wird eine Nachverfolgung oder Nachbewertung durchgeführt, um sicherzustellen, dass die festgestellten Probleme behoben wurden.
7. Entscheidung der Akkreditierungsstelle
- Nach Abschluss der Bewertung entscheidet die Akkreditierungsstelle, ob die Akkreditierung gewährt wird. Im Falle einer positiven Entscheidung erhält das Labor das Akkreditierungszertifikat.
- Falls die Akkreditierung abgelehnt wird, wird das Labor darüber informiert und erhält Hinweise zur Verbesserung, um die Akkreditierung zu einem späteren Zeitpunkt zu erhalten.
8. Überwachung und Rezertifizierung
- Nach der Akkreditierung ist das Labor verpflichtet, regelmäßig Aufrechterhaltungsmaßnahmen zu ergreifen, die das System kontinuierlich verbessern. Dies umfasst regelmäßige interne Audits und die Durchführung von externen Überwachungsbewertungen, die in der Regel alle ein bis zwei Jahre stattfinden.
- Alle paar Jahre muss das Labor auch eine Rezertifizierung durch die Akkreditierungsstelle durchlaufen, um sicherzustellen, dass es weiterhin den Anforderungen der Norm entspricht.
Fazit:
Die Akkreditierung nach ISO/IEC 17025 ist ein umfassender Prozess, der sicherstellen soll, dass Labore international anerkannt und kompetent arbeiten. Der Ablauf umfasst die Vorbereitung, eine gründliche Dokumentationsbewertung, eine Vor-Ort-Bewertung, die Umsetzung von Korrekturmaßnahmen, sowie eine kontinuierliche Überwachung und Rezertifizierung.
Ablauf einer Akkreditierung nach ISO/IEC 17065
Die Akkreditierung nach ISO/IEC 17065 betrifft Zertifizierungsstellen, die Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen zertifizieren. Diese Norm legt Anforderungen an die Kompetenz der Zertifizierungsstellen fest, die auch die Konformität mit bestimmten Normen oder regulatorischen Anforderungen überprüfen. Der Akkreditierungsprozess nach ISO/IEC 17065 ähnelt in vielen Aspekten dem nach ISO/IEC 17025, aber er bezieht sich spezifisch auf Zertifizierungsprozesse und nicht auf Prüf- oder Kalibrierlaboratorien.
1. Vorbereitung auf die Akkreditierung
- Verstehen der Anforderungen: Die Zertifizierungsstelle muss sich mit den Anforderungen der ISO/IEC 17065 vertraut machen, insbesondere in Bezug auf die Anforderungen zur Durchführung von Zertifizierungen für Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen.
- Entwicklung eines Qualitätsmanagementsystems (QMS): Die Zertifizierungsstelle muss ein QMS einführen, das den Anforderungen der ISO/IEC 17065 entspricht. Es müssen Verfahren, Arbeitsanweisungen und Dokumentationen erstellt werden, die die genaue Vorgehensweise bei Zertifizierungsprozessen beschreiben.
- Schulung und Qualifikation: Das Personal muss entsprechend geschult werden, damit es die Anforderungen der Norm erfüllen kann, insbesondere in Bezug auf die Zertifizierungsverfahren und die Kriterien für die Konformitätsbewertung.
- Unsere Vorlage hilft bei der Umsetzung.
2. Selbstbewertung
- Interne Audits: Bevor die Akkreditierung beantragt wird, muss die Zertifizierungsstelle interne Audits durchführen, um zu prüfen, ob das Qualitätsmanagementsystem und die Praktiken den Anforderungen der ISO/IEC 17065 entsprechen.
- Managementbewertung: Das Management muss die Ergebnisse der internen Audits bewerten und sicherstellen, dass alle Abweichungen oder Mängel behoben werden, um die Akkreditierung erfolgreich zu beantragen.
3. Antragstellung bei der Akkreditierungsstelle
- Die Zertifizierungsstelle reicht einen Antrag bei einer anerkannten Akkreditierungsstelle ein. Der Antrag enthält Informationen über die angebotenen Zertifizierungsdienstleistungen sowie über die qualifizierten Fachkräfte und die verwendeten Verfahren.
- Die Akkreditierungsstelle prüft, ob die Zertifizierungsstelle die Voraussetzungen für die Akkreditierung erfüllt, und stellt sicher, dass sie die Anforderungen gemäß der ISO/IEC 17065-Norm erfüllt.
- In Deutschland akkreditiert die DAkkS.
4. Dokumentationsbewertung
- Die Akkreditierungsstelle prüft die Dokumentation, die vom Antragsteller eingereicht wird. Dies umfasst das Qualitätsmanagementsystem, Verfahrensanweisungen, Schulungsnachweise und Aufzeichnungen über Zertifizierungen, die bereits durchgeführt wurden.
- Die Akkreditierungsstelle prüft, ob das System geeignet ist, um die Zertifizierungsprozesse ordnungsgemäß und gemäß den Anforderungen durchzuführen.
5. Vor-Ort-Bewertung
- Ein Team von Auditoren der Akkreditierungsstelle führt eine Vor-Ort-Bewertung der Zertifizierungsstelle durch. Dabei wird überprüft, ob die dokumentierten Verfahren in der Praxis angewendet werden und ob die Anforderungen der Norm ISO/IEC 17065 erfüllt sind.
- Überprüft wird u. a.:
- Die Kompetenz des Personals, insbesondere die Qualifikationen der Auditoren
- Die Durchführung und Dokumentation von Zertifizierungen
- Die Angemessenheit der Verfahren zur Risikobewertung und Konformitätsprüfung
- Die Unabhängigkeit und Objektivität der Zertifizierungsstelle
- Die Nachverfolgbarkeit der Entscheidungen und der Ergebnisse der Zertifizierungsprozesse
6. Korrekturmaßnahmen und Nachverfolgung
- Werden bei der Vor-Ort-Bewertung Abweichungen oder Mängel festgestellt, muss die Zertifizierungsstelle Korrekturmaßnahmen ergreifen. Diese Maßnahmen müssen der Akkreditierungsstelle vorgelegt und gegebenenfalls nachverfolgt werden.
- In einigen Fällen kann eine Nachbewertung erforderlich sein, um sicherzustellen, dass die Korrekturmaßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden.
7. Entscheidung der Akkreditierungsstelle
- Nach Abschluss der Bewertung trifft die Akkreditierungsstelle eine Entscheidung, ob die Akkreditierung erteilt wird. Wird die Akkreditierung gewährt, erhält die Zertifizierungsstelle ein Akkreditierungszertifikat.
- Falls die Akkreditierung nicht erteilt wird, erhält die Zertifizierungsstelle Hinweise zu den Bereichen, die verbessert werden müssen, und es wird ein neuer Antrag zur Akkreditierung empfohlen.
8. Überwachung und Rezertifizierung
- Auch nach der Erteilung der Akkreditierung unterliegt die Zertifizierungsstelle regelmäßigen Überwachungsbewertungen durch die Akkreditierungsstelle, die normalerweise alle ein bis zwei Jahre stattfinden.
- Diese Überwachungen stellen sicher, dass die Zertifizierungsstelle weiterhin die Anforderungen der ISO/IEC 17065 erfüllt und die Qualität der Zertifizierungen aufrechterhält.
- Nach einigen Jahren muss die Zertifizierungsstelle eine Rezertifizierung durch die Akkreditierungsstelle durchlaufen, um ihre Akkreditierung aufrechtzuerhalten.
Unterm Strich:
Der Ablauf einer Akkreditierung nach ISO/IEC 17065 stellt sicher, dass Zertifizierungsstellen in der Lage sind, Konformitätsbewertungen für Produkte, Prozesse und Dienstleistungen gemäß internationalen Normen und Standards zuverlässig durchzuführen. Der Prozess umfasst die Vorbereitung durch die Einrichtung eines Qualitätsmanagementsystems, eine Selbstbewertung, die Einreichung eines Antrags, eine gründliche Dokumentationsprüfung, eine Vor-Ort-Bewertung, die Umsetzung von Korrekturmaßnahmen und die fortlaufende Überwachung sowie Rezertifizierung.
Akkreditierung 11 Punkte können schief gehen!
Was kann bei der Akkreditierung schief gehen?
Eine Akkreditierung ist ein komplexer Prozess, bei dem verschiedene Aspekte eines Unternehmens, einer Organisation oder einer Prüfstelle bewertet werden. Es gibt mehrere potenzielle Herausforderungen und Fehlerquellen, die während der Akkreditierung auftreten können. Hier sind die häufigsten Probleme:
In Deutschland ist die Akkreditierungsstelle die DAkkS.de
1. Unzureichende Vorbereitung
- Fehlende oder unvollständige Dokumentation.
- Unklare oder inkonsistente Prozesse und Verfahren.
- Mangelnde Schulung der Mitarbeiter in Bezug auf die Anforderungen der Akkreditierungsnorm.
2. Nichtkonformität mit Normanforderungen
- Abweichungen von den Anforderungen der relevanten Normen (z. B. ISO/IEC 17025, ISO 15189).
- Lücken in der Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems.
- Fehler bei der Einhaltung gesetzlicher oder regulatorischer Vorgaben.
3. Fehlende oder mangelhafte interne Audits
- Unzureichende Überprüfung und Validierung der eigenen Prozesse.
- Mangel an wirksamen Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen.
- Fehlerhafte oder oberflächliche Berichterstattung in internen Audits.
4. Unzureichende Managementbeteiligung
- Fehlendes Engagement oder Unterstützung durch die Leitungsebene.
- Unklare Verantwortlichkeiten oder mangelnde Ressourcenzuweisung.
- Verzögerungen bei Entscheidungen oder der Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen.
5. Kommunikationsprobleme
- Mangelhafte Kommunikation zwischen Mitarbeitern, Abteilungen und externen Auditoren.
- Missverständnisse über die Anforderungen der Akkreditierungsstelle.
6. Technische Mängel
- Veraltete oder fehlerhafte Ausrüstung und Geräte.
- Unzureichende Kalibrierung und Wartung.
- Fehlerhafte Durchführung von Prüfungen oder Messungen.
7. Zeitmanagement
- Versäumnis, Deadlines für die Vorbereitung und Einreichung von Unterlagen einzuhalten.
- Verzögerungen bei der Behebung festgestellter Nichtkonformitäten.
8. Mängel in der Rückverfolgbarkeit
- Unzureichende Dokumentation, die die Rückverfolgbarkeit von Messungen, Ergebnissen oder Entscheidungen ermöglicht.
- Fehlerhafte Probenkennzeichnung oder Datenaufzeichnung.
9. Kulturelle oder organisatorische Barrieren
- Widerstand gegen Veränderungen innerhalb des Teams.
- Unzureichendes Verständnis für die Bedeutung der Akkreditierung.
10. Missverständnisse mit der Akkreditierungsstelle
- Falsches Verständnis der Anforderungen oder Erwartungen der Akkreditierungsstelle.
- Unklare oder unvollständige Antworten auf Rückfragen der Auditoren.
11. Korrekturmaßnahmen unzureichend
- Maßnahmen zur Behebung von Mängeln oder Abweichungen werden nicht wirksam umgesetzt.
- Wiederholte Feststellungen von denselben Fehlern bei Folgebewertungen.
So können Sie Probleme vermeiden:
1. Frühzeitige Vorbereitung: Setzen Sie klare Ziele und erstellen Sie einen detaillierten Plan
- Ziele definieren: Klären Sie, was Sie mit der Akkreditierung erreichen möchten (z. B. Marktzugang, Qualitätsnachweis, Kundenvertrauen). Diese Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden (SMART) sein.
- Anforderungen verstehen: Analysieren Sie die relevanten Normen, Richtlinien und Anforderungen der Akkreditierungsstelle. Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten diese vollständig verstehen.
- Zeitplan erstellen: Erstellen Sie einen detaillierten Projektplan mit klaren Meilensteinen und Deadlines für jede Phase, z. B. Dokumentationserstellung, Implementierung, interne Audits und Akkreditierungsprüfung.
- Ressourcen bereitstellen: Identifizieren Sie die benötigten Ressourcen (Mitarbeiter, Budget, Werkzeuge) und stellen Sie sicher, dass diese verfügbar sind.
- Projektverantwortliche benennen: Ernennen Sie eine verantwortliche Person oder ein Team, das die Akkreditierung koordiniert und Fortschritte überwacht.
2. Qualitätssicherung: Führen Sie interne Audits durch, um Schwachstellen zu identifizieren
- Auditprogramm entwickeln: Legen Sie fest, wie häufig und in welchen Bereichen interne Audits durchgeführt werden sollen. Diese sollten alle Aspekte der relevanten Norm abdecken.
- Kompetente Auditoren einsetzen: Stellen Sie sicher, dass die internen Auditoren geschult und unabhängig von den zu prüfenden Prozessen sind.
- Checklisten verwenden: Nutzen Sie strukturierte Checklisten, um sicherzustellen, dass keine wichtigen Punkte übersehen werden.
- Nichtkonformitäten dokumentieren: Erfassen Sie alle festgestellten Abweichungen und potenziellen Risiken detailliert.
- Maßnahmen ableiten und verfolgen: Entwickeln Sie spezifische Korrekturmaßnahmen zur Behebung von Schwachstellen und überprüfen Sie deren Wirksamkeit regelmäßig.
- Lernprozess fördern: Nutzen Sie die Ergebnisse der internen Audits, um Prozesse kontinuierlich zu verbessern.
- Dokumentation erstellen: Nutzen Sie eine Vorlage von unserem Verlag.
3. Schulungen: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig in Normanforderungen und Prozessen
- Schulungsbedarfsanalyse: Analysieren Sie, welche Kenntnisse und Fähigkeiten die Mitarbeiter für ihre Aufgaben in Bezug auf die Akkreditierung benötigen.
- Regelmäßige Schulungsprogramme: Führen Sie Schulungen zu Themen wie Normanforderungen, Qualitätsmanagement, Prozessverbesserung und Auditvorbereitung durch.
- Praktische Übungen: Ergänzen Sie theoretische Schulungen mit praktischen Übungen, z. B. durch simulierte Audits oder Fallstudien.
- Schulungsnachweise führen: Dokumentieren Sie, welche Mitarbeiter geschult wurden und welche Themen behandelt wurden. Dies kann während der Akkreditierung als Nachweis dienen.
- Feedback einholen: Sammeln Sie Rückmeldungen der Teilnehmer, um Schulungsprogramme zu verbessern und an aktuelle Bedürfnisse anzupassen.
4. Kommunikation: Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten regelmäßig informiert und eingebunden werden
- Informationsfluss etablieren: Richten Sie Kommunikationskanäle ein, z. B. regelmäßige Meetings, Newsletter oder eine zentrale Informationsplattform.
- Transparenz fördern: Informieren Sie alle Beteiligten frühzeitig über Anforderungen, Fortschritte und Herausforderungen im Akkreditierungsprozess.
- Feedback ermöglichen: Schaffen Sie Möglichkeiten für Mitarbeiter, Fragen zu stellen und Feedback zu geben. Dies fördert das Engagement und hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
- Verantwortlichkeiten klären: Kommunizieren Sie klar, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist, um Verzögerungen und Konflikte zu minimieren.
- Motivation stärken: Betonen Sie den Nutzen der Akkreditierung für die Organisation und die einzelnen Mitarbeiter, um deren Engagement zu fördern.
5. Zusammenarbeit mit Experten: Ziehen Sie ggf. externe Berater hinzu, um die Akkreditierungsanforderungen besser zu verstehen
- Geeignete Berater auswählen: Wählen Sie Experten aus, die über nachweisliche Erfahrung in der Vorbereitung auf Akkreditierungen und Kenntnisse der relevanten Normen verfügen.
- Kosten-Nutzen-Analyse: Bewerten Sie den Mehrwert eines Beraters im Verhältnis zu den Kosten. Ein Berater kann helfen, Fehler zu vermeiden, die teurer sein könnten als die Beratung selbst.
- Gemeinsame Planung: Arbeiten Sie eng mit dem Berater zusammen, um Schwachstellen zu identifizieren und effektive Maßnahmen zu entwickeln.
- Wissenstransfer sicherstellen: Nutzen Sie die Zusammenarbeit mit dem Experten, um intern Wissen aufzubauen und langfristig unabhängiger zu werden.
- Praxiserfahrung nutzen: Externe Berater bringen oft wertvolle Best Practices und Beispiele aus anderen Organisationen mit, die Ihnen helfen können, Ihren Prozess zu optimieren.
Eine strukturierte Herangehensweise in diesen Bereichen legt den Grundstein für eine erfolgreiche Akkreditierung und minimiert das Risiko, an typischen Herausforderungen zu scheitern.
Durch eine sorgfältige Planung und ein systematisches Vorgehen können viele dieser Risiken minimiert werden.
Auditzeiten / Ermittlung nach IAF MD 5:2019
Auditzeiten nach IAF MD 5:2019
Die IAF MD 5:2019 ist ein verbindliches Dokument der International Accreditation Forum (IAF), das detaillierte Anleitungen zur Berechnung der Auditzeit für die Zertifizierung von Managementsystemen bereitstellt. Es gilt insbesondere für Managementsysteme nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und ISO 14001 (Umweltmanagement), kann aber auch als Grundlage für andere Normen dienen.
Die deutsche Übersetzung erhalten Sie hier.
Hier finden Sie eine ausführliche Erklärung zu den wichtigsten Aspekten der IAF MD 5:2019:
1. Ziel des Dokuments
Das Hauptziel der IAF MD 5:2019 ist:
- Die Sicherstellung, dass die Auditzeit für Managementsysteme ausreicht, um die Konformität mit der jeweiligen Norm zu bewerten.
- Die Harmonisierung der Berechnungsmethoden für Auditzeiten, um weltweit vergleichbare Standards zu gewährleisten.
Das Dokument definiert Methoden, die Zertifizierungsstellen bei der Festlegung der Auditzeit anwenden müssen.
2. Anwendungsbereich
Die IAF MD 5:2019 gilt für die Berechnung der Auditzeiten für:
- Erstzertifizierungsaudits (Phase 1 und Phase 2).
- Überwachungsaudits.
- Rezertifizierungsaudits.
Sie gilt sowohl für Einzelstandort-Zertifizierungen als auch für mehrere Standorte und berücksichtigt integrierte Managementsysteme.
3. Schlüsselbegriffe
- Auditzeit: Die Zeit, die Auditoren für die Prüfung des Managementsystems vor Ort oder remote benötigen.
- Personentage: Die Einheit der Auditzeit, gemessen in einem typischen Arbeitstag (8 Stunden).
- Vollzeitäquivalent (FTE): Die Gesamtzahl der Mitarbeiter, die an den Standorten und in den Prozessen beteiligt sind.
4. Faktoren zur Berechnung der Auditzeit
Die IAF MD 5 berücksichtigt mehrere Faktoren, die die Auditzeit beeinflussen. Diese sind:
4.1. Basiszeit
Die Basiszeit wird anhand der Mitarbeiteranzahl (FTE) berechnet. Die Tabelle 1 des Dokuments gibt die Mindestzeiten in Personentagen vor, die für verschiedene Größen von Organisationen erforderlich sind.
Mitarbeiteranzahl (FTE) | ISO 9001 Auditzeit (Personentage) | ISO 14001 Auditzeit (Personentage) |
1-5 | 1,5 | 2 |
6-10 | 2 | 2,5 |
11-25 | 3 | 3,5 |
… | … | … |
4.2. Komplexität der Organisation
Die Basiszeit wird angepasst, basierend auf der Komplexität der Organisation:
- Prozesse mit hohem Risiko oder hoher Regulierung (z. B. Chemie, Medizin): Erhöhung der Auditzeit.
- Einfach strukturierte Prozesse (z. B. Lager): Reduzierung möglich.
4.3. Anzahl der Standorte
Für mehrere Standorte gelten folgende Regeln:
- Ein repräsentativer Anteil der Standorte muss auditiert werden.
- Zusätzliche Standorte erhöhen die Auditzeit (0,5–1 Personentage pro Standort).
4.4. Integrierte Managementsysteme
Wenn mehrere Normen (z. B. ISO 9001 und ISO 14001) gleichzeitig auditiert werden:
- Ein Rabatt von 20–30 % auf die Gesamtzeit kann angewendet werden, da Überschneidungen bestehen.
4.5. Remote-Audits
Die IAF MD 5 erlaubt den Einsatz von Remote-Audits (z. B. durch Videokonferenzen), die jedoch nicht mehr als 30 % der gesamten Auditzeit ausmachen sollten.
4.6. Zusätzliche Faktoren
- Sprache und Übersetzung: Falls Übersetzer benötigt werden, wird die Auditzeit verlängert.
- Erfahrung der Organisation: Ein hoher Reifegrad des Managementsystems kann die Zeit reduzieren.
- Änderungen: Veränderungen in der Organisation (z. B. neue Prozesse oder Standorte) erhöhen die Auditzeit.
5. Arten von Audits und deren Zeitaufwand
Die Auditzeit variiert je nach Art des Audits:
5.1. Erstzertifizierungsaudit
- Phase 1: Dokumentationsbewertung und Verständnis des Managementsystems.
- Phase 2: Vor-Ort-Bewertung der Implementierung und Wirksamkeit.
5.2. Überwachungsaudit
- Die Auditzeit beträgt typischerweise 1/3 der Zeit eines Erstzertifizierungsaudits.
5.3. Rezertifizierungsaudit
- Die Auditzeit beträgt typischerweise 2/3 der Zeit eines Erstzertifizierungsaudits.
6. Berechnungsbeispiele
Beispiel 1: ISO 9001 für 100 Mitarbeiter
- Basiszeit: 5 Personentage (gemäß Tabelle 1).
- Zusatzzeit:
- Zusätzlicher Standort: +1 Personentag.
- Komplexe Prozesse (z. B. Fertigung): +1 Personentag.
- Gesamte Auditzeit: 7 Personentage.
Beispiel 2: Integriertes Audit (ISO 9001 + ISO 14001)
- Basiszeit (ISO 9001): 5 Personentage.
- Basiszeit (ISO 14001): 4 Personentage.
- Rabatt für Integration: -30 % der Gesamtsumme (1,35 Personentage).
- Gesamte Auditzeit: 7,65 Personentage.
7. Vorteile und Bedeutung der IAF MD 5:2019
- Standardisierung: Sorgt für konsistente Berechnungsmethoden weltweit.
- Fairness: Stellt sicher, dass Organisationen ähnliche Anforderungen erfüllen müssen.
- Qualitätssicherung: Gewährleistet, dass Audits ausreichend Zeit für eine fundierte Bewertung haben.
- Flexibilität: Ermöglicht Anpassungen an spezifische Anforderungen, wie Remote-Audits oder integrierte Systeme.
8. Herausforderungen bei der Anwendung
- Komplexität: Die Vielzahl der Faktoren macht die Berechnung aufwendig.
- Interpretation: Unterschiedliche Zertifizierungsstellen können Faktoren unterschiedlich gewichten.
- Abweichungen: Nicht alle Branchen und Szenarien sind exakt in der IAF MD 5 beschrieben, was Spielraum für individuelle Anpassungen lässt.
Die IAF MD 5:2019 dient als unverzichtbare Grundlage für Zertifizierungsstellen, um die Auditzeit präzise und standardisiert zu berechnen.
DIN EN ISO IEC 17024 hier informieren
DIN EN ISO IEC 17024:2012 stellt eine weltweit anerkannte Norm dar, die spezifische Anforderungen an Organisationen definiert, welche die Zertifizierung von Personen durchführen. Sie bietet einen umfassenden Rahmen, um sicherzustellen, dass der Prozess der Zertifizierung von Personen auf transparente, objektive und nachvollziehbare Art und Weise abgewickelt wird. Die Norm zielt darauf ab, das Vertrauen in die Fähigkeiten und das Fachwissen der zertifizierten Personen zu stärken und gleichzeitig die Qualität von Zertifizierungsprogrammen international zu vereinheitlichen und zu verbessern.
Grundlegende Informationen zu DIN EN ISO IEC 17024:2012
Ziel der Norm
Die Norm legt Kriterien für die Kompetenzbewertung und Zertifizierung von Personen fest. Ziel ist es, sicherzustellen, dass zertifizierte Personen die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen, um ihre Aufgaben erfolgreich auszuführen.
Anwendungsbereich
Die Norm gilt für Zertifizierungsstellen, die Programme zur Zertifizierung von Personen betreiben. Sie wird in verschiedenen Branchen und Berufen angewandt, wie z. B.:
- Gesundheitswesen
- Bauwesen
- IT-Sicherheit
- Energiemanagement
- Prüfung und Inspektion
Zentrale Anforderungen der DIN EN ISO IEC 17024
1. Unparteilichkeit und Unabhängigkeit
- Zertifizierungsstellen müssen unparteiisch agieren und unabhängig von äußeren Einflüssen arbeiten.
- Es dürfen keine Interessenkonflikte vorliegen, die die Objektivität der Zertifizierung beeinträchtigen könnten.
2. Kompetenzanforderungen
- Die Norm verlangt, dass alle am Zertifizierungsprozess beteiligten Personen (z. B. Prüfer, Gutachter) qualifiziert und kompetent sind.
- Die Zertifizierungsstelle muss sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter regelmäßig geschult werden und ihre Kompetenzen aktuell halten.
3. Anforderungen an den Zertifizierungsprozess
- Prüfungsentwicklung:
Prüfungen müssen auf validen Methoden basieren, um die Kompetenz der Kandidaten objektiv zu bewerten. - Prüfungsdurchführung:
Der Prüfungsprozess muss fair und standardisiert sein, mit klaren Kriterien für Bestehen oder Nichtbestehen. - Zertifikatsvergabe:
Zertifikate dürfen nur auf der Grundlage nachgewiesener Kompetenzen und bestandener Prüfungen vergeben werden.
4. Managementsystem
- Die Zertifizierungsstelle muss ein wirksames Managementsystem einführen, um die Einhaltung der Norm sicherzustellen. Dieses System umfasst:
- Dokumentierte Verfahren und Richtlinien
- Interne Audits und Managementbewertungen
- Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung
5. Transparenz und Vertraulichkeit
- Transparenz:
Die Zertifizierungsstelle muss klare Informationen über die Anforderungen, Verfahren, Kosten und Vorteile der Zertifizierung bereitstellen. - Vertraulichkeit:
Persönliche Daten und Prüfungsergebnisse der Kandidaten müssen geschützt und vertraulich behandelt werden.
6. Beschwerden und Einsprüche
- Zertifizierungsstellen müssen Verfahren für die Bearbeitung von Beschwerden und Einsprüchen einrichten, damit Kandidaten oder andere Interessengruppen Einwände gegen Entscheidungen erheben können.
Vorteile der Anwendung von DIN EN ISO IEC 17024
- Förderung der Kompetenz:
- Die Norm stellt sicher, dass zertifizierte Personen die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen, um ihre Aufgaben kompetent auszuführen.
- Vertrauensbildung:
- Kunden, Arbeitgeber und andere Interessengruppen können sich auf die Qualität und Objektivität der Zertifizierung verlassen.
- Harmonisierung:
- Die Norm schafft weltweit einheitliche Standards für die Zertifizierung von Personen, wodurch die Vergleichbarkeit erhöht wird.
- Wettbewerbsvorteil:
- Organisationen, die nach ISO IEC 17024 zertifizierte Personen einsetzen, profitieren von deren nachgewiesener Kompetenz und Glaubwürdigkeit.
- Rechts- und Marktfähigkeit:
- Zertifizierungen nach ISO IEC 17024 werden häufig als Nachweis für die Erfüllung regulatorischer oder marktspezifischer Anforderungen anerkannt.
Beziehung zu anderen Normen
DIN EN ISO IEC 17024 ergänzt andere Normen im Bereich der Konformitätsbewertung, wie:
- ISO IEC 17020 (Inspektionsstellen)
- ISO IEC 17025 (Prüf- und Kalibrierlaboratorien)
- ISO IEC 17065 (Produkt-, Prozess- und Dienstleistungszertifizierung)
Zusammenfassung
Die DIN EN ISO IEC 17024 stellt einen detaillierten Rahmen für die Zertifizierung von Individuen bereit. Sie fördert nicht nur Qualität und Vertrauen, sondern auch die weltweite Anerkennung in Zertifizierungsprozessen. Dies ermöglicht es Organisationen, qualifizierte Fachkräfte anhand von klar definierten und objektiven Kriterien auszuwählen. Die Norm bietet Unterstützung beim Nachweis von Kompetenz und Professionalität auf internationaler Bühne, wodurch sie zur Anerkennung und Förderung von beruflichen Fähigkeiten beiträgt.
Die Akkreditierung
In Deutschland ist die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) die zentrale nationale Organisation, die Zertifizierungsstellen nach DIN EN ISO/IEC 17024 akkreditiert. Diese Norm legt die Anforderungen an Stellen fest, die Personen zertifizieren, und gewährleistet die Kompetenz, Unparteilichkeit und Zuverlässigkeit der Zertifizierungsprozesse.
Wichtige Informationen zur DAkkS:
- Aufgabenbereich: Die DAkkS akkreditiert verschiedene Arten von Konformitätsbewertungsstellen, einschließlich Zertifizierungsstellen für Personen. Durch die Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17024 wird sichergestellt, dass die Zertifizierungsstellen international anerkannte Standards erfüllen.
- Akkreditierungsprozess: Der Prozess umfasst die Bewertung der Unabhängigkeit, fachlichen Kompetenz und der Qualitätssicherungssysteme der Zertifizierungsstelle. Dies beinhaltet die Prüfung der Qualifikationen des Personals, der angewandten Methoden und der organisatorischen Strukturen.
- Datenbank akkreditierter Stellen: Die DAkkS führt eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der alle akkreditierten Stellen verzeichnet sind. Diese Datenbank ermöglicht es, nach spezifischen Zertifizierungsstellen zu suchen, die nach DIN EN ISO/IEC 17024 akkreditiert sind.
Für Zertifizierungsstellen, die Personen nach DIN EN ISO/IEC 17024 zertifizieren möchten, ist die Akkreditierung durch die DAkkS ein entscheidender Schritt, um die Qualität und Glaubwürdigkeit ihrer Zertifizierungsdienste sicherzustellen. Die Akkreditierung signalisiert, dass die Zertifizierungsstelle die internationalen Standards erfüllt und somit Vertrauen bei Kunden und Partnern schafft.
Es ist wichtig zu beachten, dass die DAkkS die einzige nationale Akkreditierungsstelle in Deutschland ist, die für die Akkreditierung von Zertifizierungsstellen nach DIN EN ISO/IEC 17024 zuständig ist. Daher sollten Zertifizierungsstellen, die eine Akkreditierung anstreben, direkt mit der DAkkS Kontakt aufnehmen, um den Akkreditierungsprozess zu initiieren.
Das Musterhandbuch zur Umsetzung der DIN EN ISO IEC 17024 haben wir!
DIN EN ISO IEC 17025 hier informieren
DIN EN ISO IEC 17025: Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien
DIN EN ISO IEC 17025 ist eine international anerkannte Norm, die Anforderungen an Prüf- und Kalibrierlaboratorien definiert. Sie dient dazu, sicherzustellen, dass diese Laboratorien kompetente Prüfungen und Kalibrierungen durchführen und zuverlässige Ergebnisse liefern.
Ziele der Norm
Kompetenz und Zuverlässigkeit sicherstellen:
Die Norm legt Anforderungen fest, um sicherzustellen, dass Laboratorien in der Lage sind, genaue, valide und reproduzierbare Ergebnisse zu liefern.
Vertrauensbildung:
Sie stärkt das Vertrauen in die Ergebnisse, die von akkreditierten Laboratorien bereitgestellt werden, und ermöglicht deren internationale Anerkennung.
Harmonisierung:
Die Norm unterstützt eine weltweite Vereinheitlichung von Standards für Prüf- und Kalibrierlaboratorien.
Hauptinhalte der DIN EN ISO IEC 17025
1. Allgemeine Anforderungen
Unparteilichkeit und Vertraulichkeit: Laboratorien müssen ihre Unparteilichkeit sicherstellen und vertrauliche Informationen schützen.
2. Strukturelle Anforderungen
Organisation und Management: Das Labor muss organisatorisch unabhängig sein, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Es muss klar definierte Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten geben.
3. Anforderungen an Ressourcen
- Personal: Mitarbeiter müssen qualifiziert und kompetent sein. Regelmäßige Schulungen und Kompetenznachweise sind erforderlich.
- Ausrüstung: Die verwendete Ausrüstung muss kalibriert, gewartet und für die jeweiligen Prüfungen oder Kalibrierungen geeignet sein.
- Externe Dienstleistungen: Werden externe Dienstleistungen oder Produkte genutzt, müssen diese überprüft und validiert sein.
4. Prozessanforderungen
- Prüfung und Kalibrierung: Verfahren müssen dokumentiert, validiert und regelmäßig überprüft werden.
- Probenmanagement: Proben müssen unter kontrollierten Bedingungen entgegengenommen, gelagert und verarbeitet werden.
- Messunsicherheit: Laboratorien müssen die Messunsicherheit ihrer Prüf- und Kalibrierverfahren bewerten und dokumentieren.
- Berichterstattung: Ergebnisse müssen in Berichten klar, genau und vollständig dargestellt werden.
5. Managementanforderungen
- Qualitätsmanagementsystem (QMS): Das Labor muss ein QMS betreiben, das Anforderungen der ISO 9001 oder ähnlicher Standards erfüllt.
- Risikomanagement: Risiken und Chancen müssen regelmäßig identifiziert und bewertet werden.
- Kontinuierliche Verbesserung: Prozesse müssen regelmäßig überprüft und verbessert werden.
Akkreditierung nach DIN EN ISO IEC 17025
Was bedeutet Akkreditierung?
Die Akkreditierung ist der formale Nachweis, dass ein Labor die Anforderungen der Norm erfüllt und kompetent ist, bestimmte Prüf- oder Kalibrierdienstleistungen durchzuführen.
Akkreditierungsstellen in Deutschland
Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) ist die nationale Akkreditierungsstelle in Deutschland, die Laboratorien nach DIN EN ISO IEC 17025 akkreditiert. Sie bewertet die Kompetenz, Unparteilichkeit und Konsistenz von Laboratorien.
Prozess der Akkreditierung
- Antragstellung: Das Labor reicht bei der DAkkS einen Antrag ein, in dem die gewünschten Akkreditierungsbereiche definiert werden.
- Dokumentenprüfung: Die DAkkS überprüft die Dokumentation des Labors, einschließlich der Verfahren, Berichte und des Qualitätsmanagementsystems.
- Begutachtung vor Ort: Eine Expertenkommission besucht das Labor, um die praktische Umsetzung der Anforderungen zu überprüfen.
- Berichterstellung: Die Ergebnisse der Begutachtung werden dokumentiert und an das Labor übermittelt.
- Akkreditierungsentscheidung: Basierend auf den Ergebnissen der Begutachtung wird die Akkreditierung erteilt oder zusätzliche Maßnahmen gefordert.
Vorteile der Akkreditierung
- Vertrauenswürdigkeit: Akkreditierte Laboratorien genießen ein höheres Vertrauen bei Kunden und Partnern.
- Internationale Anerkennung: Die Akkreditierung nach DIN EN ISO IEC 17025 ist durch die multilateralen Abkommen der International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC) weltweit anerkannt.
- Marktvorteil: Akkreditierte Laboratorien können sich von der Konkurrenz abheben und ihre Position am Markt stärken.
Vorteile für Kunden
- Sicherheit und Qualität: Kunden können sicher sein, dass die Ergebnisse akkreditierter Laboratorien zuverlässig und international anerkannt sind.
- Rechtssicherheit: Akkreditierte Ergebnisse werden häufig in rechtlichen und regulatorischen Prozessen anerkannt.
- Kostenersparnis: Durch die internationale Anerkennung der Ergebnisse werden Doppelprüfungen vermieden.
Zusammenfassung
Die DIN EN ISO IEC 17025 ist ein essenzieller Standard für Prüf- und Kalibrierlaboratorien, der Kompetenz und Qualität sicherstellt. Die Akkreditierung durch die DAkkS ist ein wichtiger Schritt, um die Glaubwürdigkeit eines Labors zu erhöhen und internationale Anerkennung zu gewährleisten. Sie stärkt nicht nur das Vertrauen der Kunden, sondern ermöglicht es Laboratorien auch, sich auf einem globalen Markt zu positionieren.
Die Vorlage zur Umsetzung der DIN EN ISO IEC 17025 finden Sie hier.
DIN EN ISO IEC 17065 hier informieren
DIN EN ISO IEC 17065: Allgemeine Anforderungen an Stellen, die Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zertifizieren
DIN EN ISO IEC 17065 ist eine international anerkannte Norm, die Anforderungen an Zertifizierungsstellen definiert, die Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen bewerten und zertifizieren. Die Norm stellt sicher, dass diese Zertifizierungen unabhängig, unparteiisch und kompetent durchgeführt werden. Sie ist besonders relevant für Organisationen, die im Bereich der Produkt- und Prozessbewertung tätig sind.
Ziele der Norm
- Sicherstellung von Kompetenz und Unparteilichkeit:
- Die Norm gewährleistet, dass Zertifizierungsstellen ihre Tätigkeiten auf transparente, objektive und kompetente Weise durchführen.
- Schaffung von Vertrauen:
- Kunden, Regulierungsbehörden und andere Interessengruppen können sich auf die Unabhängigkeit und Qualität der Zertifizierungsstelle verlassen.
- Harmonisierung:
- Die Norm fördert weltweit einheitliche Anforderungen an Zertifizierungsstellen und erleichtert die Anerkennung von Zertifikaten auf globaler Ebene.
Hauptinhalte der DIN EN ISO IEC 17065
1. Allgemeine Anforderungen
- Unparteilichkeit:
- Zertifizierungsstellen müssen unabhängig von den Organisationen oder Personen sein, die ihre Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen zertifizieren lassen.
- Interessenkonflikte müssen identifiziert, bewertet und vermieden werden.
- Vertraulichkeit:
- Die Zertifizierungsstelle muss sicherstellen, dass vertrauliche Informationen geschützt sind und nicht ohne Zustimmung weitergegeben werden.
2. Strukturelle Anforderungen
- Rechtsstatus:
- Die Zertifizierungsstelle muss rechtlich eigenständig sein oder Teil einer Organisation, die ihre Tätigkeiten unabhängig ausführt.
- Organisation:
- Es müssen klare Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten innerhalb der Organisation definiert sein.
3. Anforderungen an Ressourcen
- Personal:
- Die Mitarbeiter der Zertifizierungsstelle müssen über die erforderlichen Qualifikationen, Schulungen und Erfahrungen verfügen.
- Schulungen müssen regelmäßig aktualisiert werden, um neue Anforderungen oder Technologien abzudecken.
- Infrastruktur und Ausstattung:
- Die Zertifizierungsstelle muss über geeignete technische und administrative Ressourcen verfügen, um ihre Aufgaben effektiv auszuführen.
4. Anforderungen an Prozesse
- Zertifizierungsverfahren:
- Alle Schritte des Zertifizierungsprozesses – von der Antragstellung über die Bewertung bis zur Zertifikatsvergabe – müssen klar definiert und dokumentiert sein.
- Überwachung und Überprüfung:
- Die Zertifizierungsstelle muss zertifizierte Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen regelmäßig überwachen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen weiterhin erfüllt werden.
- Entscheidungen:
- Entscheidungen über die Zertifizierung müssen von Personen getroffen werden, die nicht direkt an der Bewertung beteiligt waren, um Unparteilichkeit zu gewährleisten.
5. Anforderungen an das Managementsystem
- Qualitätsmanagement:
- Die Zertifizierungsstelle muss ein Managementsystem betreiben, das die Einhaltung der Norm und die kontinuierliche Verbesserung sicherstellt.
- Interne Audits:
- Regelmäßige Überprüfungen und Audits müssen durchgeführt werden, um die Einhaltung interner Verfahren und externer Anforderungen sicherzustellen.
6. Beschwerden und Einsprüche
- Bearbeitungsverfahren:
- Kunden und andere Interessengruppen müssen die Möglichkeit haben, Beschwerden oder Einsprüche gegen Zertifizierungsentscheidungen einzureichen.
- Diese Beschwerden müssen unabhängig geprüft und in angemessener Zeit bearbeitet werden.
Akkreditierung nach DIN EN ISO IEC 17065
Was bedeutet Akkreditierung?
Die Akkreditierung ist der offizielle Nachweis, dass eine Zertifizierungsstelle die Anforderungen der Norm DIN EN ISO IEC 17065 erfüllt. Sie wird von einer unabhängigen nationalen Akkreditierungsstelle, wie der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) in Deutschland, erteilt.
Prozess der Akkreditierung
- Antragstellung:
- Die Zertifizierungsstelle reicht bei der Akkreditierungsstelle einen Antrag ein, in dem sie ihren Tätigkeitsbereich und die gewünschten Akkreditierungen beschreibt.
- Dokumentenprüfung:
- Die Akkreditierungsstelle prüft die Dokumentation der Zertifizierungsstelle, einschließlich ihrer Verfahren, Richtlinien und Nachweise zur Einhaltung der Norm.
- Begutachtung vor Ort:
- Eine Expertenkommission besucht die Zertifizierungsstelle, um die praktische Umsetzung der Norm zu überprüfen. Dies umfasst die Beobachtung von Prozessen und Interviews mit Mitarbeitern.
- Berichterstellung:
- Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Bericht dokumentiert, der potenzielle Abweichungen und Verbesserungsvorschläge enthält.
- Akkreditierungsentscheidung:
- Basierend auf den Ergebnissen wird die Akkreditierung erteilt oder zusätzliche Maßnahmen gefordert.
Vorteile der Akkreditierung
- Glaubwürdigkeit:
- Akkreditierte Zertifizierungsstellen werden von Kunden, Behörden und Partnern als zuverlässig angesehen.
- Rechts- und Marktfähigkeit:
- Viele gesetzliche Anforderungen und Branchenstandards verlangen die Nutzung von akkreditierten Zertifizierungsstellen.
- Internationale Anerkennung:
- Akkreditierungen nach DIN EN ISO IEC 17065 werden durch multilaterale Abkommen, wie die ILAC-Abkommen, weltweit anerkannt.
Vorteile für Kunden und Interessengruppen
- Vertrauenswürdigkeit:
- Kunden können sicher sein, dass die Zertifikate von kompetenten und unparteiischen Stellen ausgestellt wurden.
- Rechtssicherheit:
- Zertifikate akkreditierter Stellen werden oft von Regulierungsbehörden anerkannt.
- Wirtschaftliche Effizienz:
- Durch die internationale Anerkennung der Zertifikate entfallen oft zusätzliche Prüfungen oder Nachweise.
Zusammenfassung
DIN EN ISO IEC 17065 bietet einen umfassenden Rahmen für die Zertifizierung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen. Die Norm stellt sicher, dass Zertifizierungsstellen ihre Aufgaben kompetent, unparteiisch und zuverlässig ausführen. Die Akkreditierung nach dieser Norm erhöht die Glaubwürdigkeit der Zertifizierungsstelle, schafft Vertrauen bei Kunden und Interessengruppen und ermöglicht die internationale Anerkennung von Zertifikaten. Sie ist ein essenzielles Werkzeug, um Qualität und Sicherheit auf globaler Ebene zu gewährleisten.
Kalibrierverfahren nach ISO/IEC 17025 auditieren
Checkliste für ein Audit von Kalibrierverfahren nach ISO/IEC 17025
Die Kalibrierung von Mess- und Prüfmitteln ist ein zentraler Bestandteil der ISO/IEC 17025-Norm. Ein Audit eines Kalibrierverfahrens stellt sicher, dass Messungen zuverlässig, rückverfolgbar und normkonform durchgeführt werden.
Hier ist eine umfassende Audit-Checkliste für Kalibrierverfahren:
1. Allgemeine Anforderungen
Dokumentation der Kalibrierverfahren
- Sind alle Kalibrierverfahren dokumentiert und freigegeben?
- Sind die Verfahren aktuell und normkonform (z. B. nach ISO 17025 oder anderen relevanten Normen)?
Schulung & Kompetenz des Personals
- Sind die Mitarbeitenden für Kalibrierungen qualifiziert und regelmäßig geschult?
- Gibt es Schulungsnachweise und Kompetenzbewertungen?
Umgebungsbedingungen im Kalibrierlabor
- Werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit und andere relevante Parameter überwacht?
- Sind die Bedingungen für die Kalibrierung dokumentiert?
2. Rückführbarkeit & Messmittelüberwachung
Referenzstandards & Messgeräte
- Sind alle Referenzstandards rückführbar auf nationale oder internationale Standards?
- Werden die Kalibrierzertifikate für Referenznormale regelmäßig überprüft?
- Sind die Messunsicherheiten für die Referenzstandards angegeben?
Prüfmittelverwaltung & Kalibrierintervalle
- Sind alle Messgeräte in einem Prüfmittelmanagementsystem erfasst?
- Werden Kalibrierintervalle regelmäßig überprüft und angepasst?
- Gibt es eine Kennzeichnung der Kalibrierzustände (z. B. Kalibrieraufkleber mit Datum & Fälligkeit)?
Messunsicherheit & Berechnung
- Wird die Messunsicherheit für jede Kalibrierung berechnet und dokumentiert?
- Sind die Berechnungen nach anerkannten Methoden (z. B. GUM – Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement) durchgeführt?
3. Durchführung der Kalibrierung
Vorbereitung der Kalibrierung
- Werden alle Prüfbedingungen vor der Kalibrierung kontrolliert?
- Wird das zu kalibrierende Gerät auf Schäden oder Abweichungen geprüft?
Durchführung der Kalibrierung
- Werden die Kalibrierverfahren gemäß den dokumentierten Anweisungen durchgeführt?
- Wird die Messreihe korrekt aufgenommen und dokumentiert?
- Werden die Ergebnisse mit den spezifizierten Toleranzen verglichen?
Wiederholbarkeit & Vergleichsmessungen
- Werden regelmäßige Vergleichsmessungen oder Ringversuche durchgeführt?
- Sind die Abweichungen innerhalb der akzeptierten Grenzen?
4. Dokumentation & Berichterstattung
Kalibrierzertifikate & Protokolle
- Sind alle Kalibrierergebnisse in einem offiziellen Kalibrierzertifikat dokumentiert?
- Enthält das Zertifikat alle erforderlichen Angaben:
– Identifikation des Geräts
– Kalibrierdatum & nächstes Kalibrierintervall
– Referenzstandards & Messunsicherheit
– Ergebnisse & Abweichungen
Fehlermanagement & Korrekturmaßnahmen
- Gibt es eine Regelung für fehlerhafte Kalibrierungen?
- Werden Korrekturmaßnahmen dokumentiert und nachverfolgt?
Archivierung & Rückverfolgbarkeit
- Werden Kalibrierdokumente gemäß den gesetzlichen und normativen Anforderungen archiviert?
- Ist die Rückverfolgbarkeit der Kalibrierungen gewährleistet?
5. Auditbewertung & Verbesserungsmaßnahmen
Auditbericht & Abweichungen
- Wurden alle Normanforderungen erfüllt?
- Gibt es Abweichungen oder Verbesserungspotenziale?
Maßnahmen zur Prozessoptimierung
- Gibt es eine regelmäßige Bewertung der Kalibrierprozesse?
- Werden Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt und überprüft?
Unterm Strich:
Ein Audit eines Kalibrierverfahrens nach ISO/IEC 17025 stellt sicher, dass Messungen zuverlässig, normkonform und rückverfolgbar sind. Die Checkliste hilft, kritische Punkte systematisch zu bewerten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
Eine Handbuch-Vorlage haben wir für Sie.
Die Norm gibt es bei DINMEDIA.de
Was kann man bei der Auditierung eines Kalibrierverfahrens falsch machen?
Bei der Auditierung eines Kalibrierverfahrens gibt es eine Reihe von Fehlern, die auftreten können. Diese Fehler können sowohl durch Auditoren als auch durch die auditierten Mitarbeiter oder das Management verursacht werden. Hier sind einige häufige Fehlerquellen:
1. Methodische Fehler des Auditors
- Unzureichende Vorbereitung
- Fehlendes Verständnis der angewendeten Kalibriermethoden, Normen (z. B. ISO 17025, ISO 9001), Messunsicherheiten und Verfahrensanweisungen.
- Keine Kenntnis der spezifischen Anforderungen des Unternehmens oder der Branche.
- Falsche Fragetechnik
- Suggestivfragen oder geschlossene Fragen, die nicht zur Identifikation von Abweichungen führen.
- Keine gezielte Nachfrage zu kritischen Aspekten wie Rückführbarkeit, Messunsicherheit oder Dokumentation.
- Fokus auf Formalitäten statt auf Praxis
- Bewertung der Kalibrierung nur anhand von Dokumenten, ohne das eigentliche Verfahren zu beobachten.
- Fehlende Überprüfung der praktischen Durchführung durch das Personal.
- Mangelnde Tiefe in der Bewertung
- Keine Prüfung der Kalibrierintervalle auf Angemessenheit.
- Vernachlässigung der Plausibilitätsprüfung von Kalibrierergebnissen.
2. Fehler in der Dokumentation & Rückführbarkeit
- Fehlende oder unvollständige Kalibriernachweise
- Keine lückenlose Dokumentation der durchgeführten Kalibrierungen.
- Kalibrierzertifikate ohne Angaben zu Messunsicherheiten oder Rückführbarkeit auf nationale Normale.
- Veraltete oder nicht freigegebene Verfahrensanweisungen
- Es werden veraltete Versionen von Kalibrieranweisungen verwendet.
- Verfahren sind nicht von der zuständigen Stelle freigegeben oder entsprechen nicht den Normanforderungen.
- Fehlende oder inkorrekte Messunsicherheitsberechnungen
- Keine Berechnung der Messunsicherheit oder fehlerhafte Methoden zur Bestimmung.
- Keine Berücksichtigung relevanter Einflussgrößen (z. B. Umgebungseinflüsse, Gerätetoleranzen).
- Nicht nachvollziehbare Kalibrierhistorie
- Keine Aufzeichnung früherer Kalibrierungen zur Trendanalyse.
- Fehlende Bewertung von Drifts oder Abweichungen über Zeit.
3. Fehler in der praktischen Durchführung
- Nicht qualifiziertes Personal
- Fehlende Schulung oder Qualifikation der Mitarbeitenden für Kalibrierungen.
- Mitarbeiter führen Kalibrierungen ohne Kenntnisse der Normen und Anforderungen durch.
- Nicht geeignete Referenznormale oder Messmittel
- Kalibrierung mit nicht rückführbaren oder ungeeigneten Referenzstandards.
- Referenznormale selbst nicht ordnungsgemäß kalibriert.
- Falsche Umweltbedingungen während der Kalibrierung
- Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder andere relevante Bedingungen werden nicht beachtet.
- Keine Kontrolle der Umgebungsbedingungen während der Messung.
- Falsche Anwendung des Kalibrierverfahrens
- Abweichung vom dokumentierten Verfahren ohne Begründung.
- Keine Kontrolle, ob das Kalibrierobjekt sich innerhalb der zulässigen Toleranzen bewegt.
- Nicht geeignete Intervalle für Kalibrierungen
- Zu lange oder zu kurze Kalibrierintervalle ohne eine Bewertung der Nutzungshäufigkeit oder des Risikos.
- Unzureichende Überprüfung der Kalibrierintervalle anhand der Messergebnisse.
4. Management-Fehler & organisatorische Probleme
- Fehlendes Bewusstsein für Kalibrieranforderungen
- Geschäftsleitung oder Qualitätsmanagement haben keine klare Strategie für Kalibrierprozesse.
- Keine Sensibilisierung der Mitarbeitenden für die Bedeutung von Kalibrierung und Messunsicherheit.
- Keine Maßnahmen bei festgestellten Abweichungen
- Abweichungen aus früheren Audits oder internen Prüfungen wurden nicht behoben.
- Keine systematische Ursachenanalyse und Korrekturmaßnahmen.
- Unzureichende Kommunikation und Verantwortlichkeiten
- Keine klaren Zuständigkeiten für Kalibrierungen und Dokumentationen.
- Wichtige Informationen zur Kalibrierung (z. B. neue Normvorgaben) werden nicht weitergegeben.
Unterm Strich:
Die Auditierung eines Kalibrierverfahrens erfordert eine systematische, praxisnahe und normenkonforme Bewertung. Typische Fehler entstehen durch unzureichende Vorbereitung des Auditors, mangelnde Dokumentation, methodische Fehler bei der Kalibrierung oder unklare Verantwortlichkeiten im Unternehmen. Ein effektives Audit sollte nicht nur die Einhaltung von Normen prüfen, sondern auch die praktische Umsetzung bewerten und Verbesserungspotenziale identifizieren.
Prüfverfahren nach ISO/IEC 17025 auditieren
Prüfverfahren nach ISO/IEC 17025 auditieren
Ein Audit von Prüfverfahren nach ISO/IEC 17025 stellt sicher, dass ein Labor die Anforderungen der Norm erfüllt, insbesondere in Bezug auf technische Kompetenz, Rückführbarkeit, Messunsicherheit und Qualitätsmanagement. Das Audit erfolgt systematisch in mehreren Schritten.
1. Vorbereitung des Audits
Vor dem Audit sollten relevante Dokumente und Anforderungen analysiert werden.
1.1. Auditziele festlegen
- Konformität mit ISO/IEC 17025 sicherstellen
- Technische Kompetenz und Qualifikation des Prüfpersonals bewerten
- Validität und Rückführbarkeit der Prüfmethoden überprüfen
- Dokumentation und Messunsicherheitsbewertung verifizieren
1.2. Auditkriterien und Umfang definieren
- Welche Prüfverfahren werden auditiert? (z. B. mechanische, chemische, elektrische Prüfungen)
- Welche Normen oder Vorschriften sind relevant? (z. B. DIN, ASTM, EN, ISO-Methoden)
- Wer sind die Hauptakteure? (Prüfpersonal, Qualitätsmanagement, Laborleitung)
1.3. Dokumentenprüfung vor dem Audit
Vorabprüfung der folgenden Dokumente:
- Qualitätsmanagementhandbuch (QMH)
- Verfahrensanweisungen für Prüfmethoden
- Prüfanweisungen und SOPs (Standard Operating Procedures)
- Messunsicherheitsberechnungen
- Validierungs- und Verifizierungsberichte für Prüfverfahren
- Referenzmaterialien, Kalibrierzertifikate, Rückführbarkeitsnachweise
- Mitarbeiterqualifikationen und Schulungsnachweise
2. Durchführung des Audits
2.1. Eröffnungsgespräch
- Vorstellung des Auditors und des Auditteams
- Klärung des Auditumfangs, Zeitplans und der Vorgehensweise
- Möglichkeit für Fragen der auditierten Stelle
2.2. Prüfung der Dokumentation
Überprüfung, ob:
- Alle Prüfverfahren und Methoden schriftlich dokumentiert sind
- Verfahrensanweisungen regelmäßig aktualisiert und freigegeben wurden
- Validierungs- und Verifizierungsberichte vorhanden sind
- Messunsicherheiten gemäß ISO-GUM (Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement) berechnet wurden
- Prüfmittel regelmäßig kalibriert und rückführbar sind
2.3. Praktische Durchführung der Prüfung beobachten
- Wird das Prüfverfahren exakt gemäß der Vorschrift durchgeführt?
- Sind die Prüfmittel richtig eingestellt und kalibriert?
- Werden die Proben korrekt vorbereitet und gehandhabt?
- Werden Einflussfaktoren wie Temperatur, Feuchte oder andere Umgebungsbedingungen berücksichtigt?
- Werden Messergebnisse korrekt dokumentiert und gespeichert?
2.4. Befragung des Prüfpersonals
Ziel: Feststellen, ob das Personal mit den Verfahren vertraut ist.
Beispielhafte Fragen:
- Wie wurde dieses Prüfverfahren validiert?
- Wie gehen Sie mit nicht-konformen Prüfergebnissen um?
- Wie berechnen Sie die Messunsicherheit?
- Wie stellen Sie die Rückführbarkeit Ihrer Messergebnisse sicher?
- Welche Schulungen haben Sie absolviert?
2.5. Vergleich von Prüfergebnissen
- Sind frühere Prüfergebnisse mit aktuellen Daten vergleichbar?
- Gibt es Trends oder signifikante Abweichungen?
- Werden Prüfmittel regelmäßig überprüft oder verifiziert?
3. Bewertung der Audit-Ergebnisse
3.1. Feststellung von Abweichungen und Verbesserungspotenzial
Mögliche Nichtkonformitäten:
- Fehlende oder veraltete Prüfverfahren
- Nicht dokumentierte Messunsicherheitsberechnungen
- Fehlende Rückführbarkeit von Prüfmitteln
- Unzureichend qualifiziertes Prüfpersonal
- Fehlerhafte oder unvollständige Prüfberichte
3.2. Positive Aspekte und Best Practices identifizieren
- Gibt es effiziente Prüfmethoden oder innovative Verfahren?
- Werden digitale oder automatisierte Systeme zur Datenerfassung verwendet?
4. Abschluss des Audits
4.1. Abschlussbesprechung
- Präsentation der Audit-Feststellungen
- Diskussion zu Verbesserungsmaßnahmen und möglichen Korrekturmaßnahmen
- Klärung offener Fragen
4.2. Erstellung des Auditberichts
Der Bericht enthält:
- Zusammenfassung der Auditziele und -ergebnisse
- Festgestellte Konformitäten und Nichtkonformitäten
- Empfohlene Korrekturmaßnahmen
- Gesamtbewertung der geprüften Prüfverfahren
5. Nachverfolgung und Korrekturmaßnahmen
- Festlegen von Fristen für Korrekturmaßnahmen
- Verantwortliche für die Umsetzung benennen
- Nachaudit oder Dokumentennachprüfung zur Wirksamkeitskontrolle
Unterm Strich:
Ein Audit nach ISO/IEC 17025 sollte eine umfassende Dokumentenprüfung, eine Beobachtung der Prüfverfahren sowie Interviews mit dem Prüfpersonal beinhalten. Ziel ist es, Normkonformität, Rückführbarkeit, Messunsicherheiten und technische Kompetenz zu bewerten. Abweichungen sollten klar dokumentiert und Korrekturmaßnahmen verfolgt werden.
Auditierung von Prüfverfahren nach ISO/IEC 17025, was kann man falsch machen?
Bei der Auditierung von Prüfverfahren nach ISO/IEC 17025 können verschiedene Fehler auftreten. Diese Fehler betreffen sowohl die Auditoren als auch das Laborpersonal und können die Qualität und Aussagekraft des Audits erheblich beeinträchtigen. Hier sind typische Fehlerquellen:
1. Fehler in der Planung und Vorbereitung
- Unzureichende Kenntnis der ISO/IEC 17025
- Der Auditor ist nicht mit den Anforderungen der Norm vertraut oder interpretiert sie falsch.
- Fehlendes Verständnis für die Bedeutung von Messunsicherheit, Rückführbarkeit und Validierung von Prüfverfahren.
- Falsche Auswahl des Auditumfangs
- Kritische Prüfverfahren werden nicht auditiert.
- Prüfverfahren mit hohem Risiko oder hoher Unsicherheit werden übersehen.
- Fehlende oder unzureichende Dokumentenprüfung vor dem Audit
- Qualitätsmanagementhandbuch, Prüfverfahren, Kalibrierprotokolle oder Validierungsberichte werden nicht oder nur oberflächlich geprüft.
- Frühere Auditfeststellungen werden nicht berücksichtigt.
2. Fehler in der Auditdurchführung
2.1. Methodische Fehler des Auditors
- Fokus nur auf Dokumente statt auf Praxis
- Nur Prüfprotokolle und Berichte prüfen, ohne die tatsächliche Durchführung zu beobachten.
- Fehlende Überprüfung, ob das Prüfpersonal die Methoden tatsächlich anwendet.
- Unstrukturierte oder unklare Fragestellung
- Suggestivfragen, die keine objektiven Antworten liefern.
- Keine gezielte Nachfrage zu kritischen Punkten wie Messunsicherheit oder Kalibrierung.
- Fehlende Überprüfung der Rückführbarkeit von Messmitteln
- Keine Kontrolle, ob Messmittel gemäß den Anforderungen kalibriert wurden.
- Übersehen von fehlenden oder abgelaufenen Kalibrierzertifikaten.
2.2. Fehler bei der Bewertung der Prüfverfahren
- Prüfverfahren wird nicht vollständig verfolgt
- Der Auditor sieht sich nur Teile des Verfahrens an und übersieht kritische Schritte.
- Prüfschritte wie Probenvorbereitung, Umweltbedingungen oder Kalibrierung werden nicht berücksichtigt.
- Messunsicherheitsbewertung wird nicht ausreichend geprüft
- Keine Überprüfung der Berechnungsmethoden und Annahmen.
- Einflussgrößen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Messgerätetoleranz) werden nicht hinterfragt.
- Validierungs- und Verifizierungsprozesse werden nicht geprüft
- Auditor übersieht, ob neue oder modifizierte Prüfverfahren validiert wurden.
- Keine Überprüfung, ob die Validierung den Normanforderungen entspricht.
- Fehlende Betrachtung der Prüfmittel und -ausrüstung
- Geräte werden verwendet, obwohl sie nicht mehr kalibriert oder geprüft sind.
- Die Umweltbedingungen während der Messung werden nicht beachtet.
2.3. Fehler bei der Befragung des Prüfpersonals
- Mitarbeiter nicht in das Audit einbezogen
- Keine Interviews mit den Verantwortlichen für Prüfungen und Qualitätssicherung.
- Fehlende Überprüfung der Schulung und Qualifikation der Mitarbeitenden.
- Nicht erkennen von Unsicherheiten oder Nichtwissen
- Mitarbeiter kennen das Prüfverfahren nicht genau oder wenden es nicht richtig an.
- Auditor hinterfragt nicht weiter und akzeptiert unklare Antworten.
3. Fehler in der Bewertung und Berichterstellung
- Nichtkonformitäten werden übersehen oder falsch eingeschätzt
- Kritische Mängel werden als geringfügig eingestuft oder umgekehrt.
- Fehlende oder fehlerhafte Messunsicherheitsberechnung wird nicht als Nichtkonformität erkannt.
- Unzureichende Dokumentation der Auditfeststellungen
- Keine klaren Belege für festgestellte Abweichungen.
- Empfehlungen sind unklar oder nicht spezifisch genug.
- Fehlende oder unzureichende Korrekturmaßnahmen
- Maßnahmen zur Behebung von Mängeln sind nicht umsetzbar oder werden nicht nachverfolgt.
- Keine Definition von Verantwortlichkeiten und Fristen.
4. Fehler nach dem Audit
- Keine Nachverfolgung von Korrekturmaßnahmen
- Das Labor setzt empfohlene Maßnahmen nicht um oder der Auditor prüft dies nicht nach.
- Fehlende oder mangelhafte Kommunikation mit dem Labor
- Die Audit-Ergebnisse werden nicht klar kommuniziert.
- Das Labor wird nicht ausreichend in die Problemlösung einbezogen.
- Kein Lernprozess aus vergangenen Audits
- Wiederkehrende Fehler oder Abweichungen werden nicht erkannt.
- Frühere Feststellungen bleiben unbeachtet und wiederholen sich im nächsten Audit.
Unterm Strich:
Fehler in der Auditierung von Prüfverfahren nach ISO/IEC 17025 entstehen oft durch mangelnde Vorbereitung, unzureichende Prüfmethodik, fehlerhafte Bewertungen oder fehlende Nachverfolgung. Ein sorgfältiges, praxisnahes Audit mit klarer Dokumentation und gezielter Kommunikation kann diese Risiken minimieren.
Die Vorlage zu einem Managementsystem haben wir.
Beratung
12 Klassische Fehler bei der QM-Einführung
Bei einer QM-Einführung oder Zertifizierung, sei es nach ISO 50001 oder anderen Standards, können verschiedene Fehler auftreten, die entweder die Zertifizierung gefährden oder den Prozess unnötig erschweren. Hier sind häufige Fehler und wie man sie vermeiden kann:
1. Unzureichende Vorbereitung
- Fehler: Das Unternehmen hat sich nicht ausreichend mit den Anforderungen der Norm auseinandergesetzt.
- Vermeidung: Vor der Zertifizierung sollten alle Anforderungen der Norm detailliert analysiert und in die betrieblichen Abläufe integriert werden. Die QM-Einführung muss ein Projekt werden.
2. Unklare Ziele und Verantwortlichkeiten
- Fehler: Ziele des Energiemanagementsystems sind unklar, oder es ist nicht definiert, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist.
- Vermeidung: Klare Zielvorgaben und die Zuweisung von Verantwortlichkeiten sind essenziell. Ein Managementvertreter für das Energiemanagement sollte benannt werden.
3. Dokumentationsfehler
- Fehler: Die notwendigen Dokumente und Nachweise fehlen oder sind unvollständig.
- Vermeidung: Eine lückenlose Dokumentation aller relevanten Prozesse, Maßnahmen und Überwachungen ist notwendig. Die richtige Vorlage haben wir.
4. Mangel an Engagement der Führungsebene
- Fehler: Die Geschäftsführung unterstützt das Energiemanagementsystem nicht aktiv.
- Vermeidung: Die Führungsebene muss die Implementierung und Aufrechterhaltung des Systems aktiv fördern und als Vorbild agieren.
5. Unzureichende Schulungen
- Fehler: Mitarbeiter sind nicht ausreichend geschult oder informiert.
- Vermeidung: Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungen der Mitarbeiter zu den Anforderungen und Zielen des Energiemanagementsystems durchführen.
6. Fehlende interne Audits
- Fehler: Interne Audits werden nicht regelmäßig oder nicht gründlich durchgeführt.
- Vermeidung: Ein regelmäßiger Auditplan sollte erstellt werden, um die Wirksamkeit des Systems zu überprüfen und Schwachstellen zu identifizieren bei der QM-Einführung.
7. Nicht eingehaltene Fristen
- Fehler: Maßnahmen oder Korrekturen werden nicht rechtzeitig umgesetzt.
- Vermeidung: Einen klaren Zeitplan für die Umsetzung von Maßnahmen und die Vorbereitung der Zertifizierung erstellen.
8. Unzureichende Ressourcen
- Fehler: Es fehlen Zeit, Budget oder Personal für die Umsetzung der Norm.
- Vermeidung: Eine realistische Planung der benötigten Ressourcen sicherstellen.
9. Fehlende Kontinuität
- Fehler: Energiemanagement wird als einmaliges Projekt und nicht als kontinuierlicher Prozess verstanden.
- Vermeidung: Die kontinuierliche Verbesserung (PDCA-Zyklus) als festen Bestandteil des Managementsystems etablieren.
10. Nicht ausreichend bewertete Risiken und Chancen
- Fehler: Risiken und Chancen werden im Kontext des Unternehmens nicht identifiziert und adressiert.
- Vermeidung: Eine gründliche Analyse des Unternehmensumfelds durchführen und entsprechende Maßnahmen planen.
11. Ignorieren von Auditoren-Empfehlungen
- Fehler: Hinweise und Empfehlungen von Auditoren werden nicht ernst genommen.
- Vermeidung: Die Erkenntnisse aus dem Auditprozess nutzen, um Verbesserungen einzuleiten.
12. Fehlerhafte Kommunikation
- Fehler: Stakeholder, wie Mitarbeiter, Partner oder Kunden, sind nicht ausreichend informiert.
- Vermeidung: Eine klare Kommunikationsstrategie für das Energiemanagement entwickeln.
Indem man diese typischen Fehler vermeidet, kann man den Zertifizierungsprozess wesentlich reibungsloser gestalten und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Zertifizierung erhöhen. Eine QM-Einführung ist nicht schwer!
Akkreditierungsstellen im deutschsprachigen Raum
Deutschland
- Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS)
- Website: www.dakks.de
Österreich
- Akkreditierung Austria
- Website: www.bmdw.gv.at
Schweiz (assoziierter Staat, keine EU-Mitgliedschaft)
- Schweizerische Akkreditierungsstelle (SAS)
- Website: www.sas.ch
Besonderes
Vorlagen sind ein wertvolles Werkzeug, um den Zertifizierungsprozess zu vereinfachen und sicherzustellen, dass alle Anforderungen der Norm erfüllt werden. Sie reduzieren den Arbeitsaufwand, erhöhen die Qualität der Dokumentation und tragen zu einem erfolgreichen Audit bei.
Vorteile einer Vorlage
- Einheitliche Struktur
- Zeitersparnis
- Klarheit über Anforderungen
- Unterstützung bei der Dokumentation
- Erleichterung des Auditprozesses
- Fokus auf das Wesentliche
- Anleitungen für spezifische Anforderungen
- Verbesserung der Nachverfolgbarkeit
- Unterstützung bei der Schulung
- Beispiele und Best Practices
Beispiele für Vorlagenarten
- Checklisten: Für interne Audits, Risikoanalysen oder Maßnahmenpläne.
- Policies: Unternehmensrichtlinien, z. B. zur Informationssicherheit oder Energiepolitik.
- Formulare: Für Vorfallsmanagement, Risikobewertungen oder Zielverfolgung.
- Prozessdiagramme: Für die Visualisierung von Arbeitsabläufen.
- Berichte: Für Managementbewertungen oder Auditdokumentationen.
Beratungsablauf in 8 Schritten
1. Schulung
Die Schulung und Einweisung der Führungskräfte sowie der mit dem Projekt betrauten Personen umfasst eine Einführung in die relevante Norm sowie eine Erläuterung der weiteren Anforderungen und Nachweispflichten. In der grundlegenden Schulung zur Norm, werden praxisnahe Beispiele aus Ihrem Unternehmen verwendet, was es erleichtert, die abstrakten Normvorgaben zu verstehen und einen schnellen Zugang zum Thema Qualitätsmanagement zu finden.
2. IST-Aufnahme / Maßnahmenplan
Im Rahmen der IST-Aufnahme werden die Aufbauorganisation, die Integration der unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche sowie der aktuelle Stand der Aktivitäten im Qualitätsmanagement erfasst. Zudem erfolgt eine Analyse und Festlegung der Kernprozesse in Ihrem Unternehmen. Auf Basis der Ergebnisse der IST-Aufnahme wird ein Maßnahmenplan erstellt, der als Leitfaden für die Implementierung Ihres Managementsystems dient. Anschließend wird die weitere Vorgehensweise erörtert und offene Fragen werden geklärt. Anhand der Ergebnisse bestimmen Sie den weiteren Beratungsablauf.
3. Erstellung der QM-Dokumentation
Variante I: Auf Grundlage des Maßnahmenplans und der Prozesslandschaft wird die QM-Dokumentation erstellt. Dazu gehört das umfassende Qualitätsmanagementhandbuch mit acht Kapiteln sowie die erforderlichen Prozessverfahrensanweisungen, Arbeitsanweisungen und Nachweisformulare.
Variante II: Gerne übernehmen wir die Erstellung der Qualitätsmanagementdokumentation für Sie, einschließlich aller notwendigen Prozessanweisungen, Arbeitsanweisungen und weiterer relevanter Dokumente. Grundlage bildet die Leistungsbeschreibung und zuvor gefundene regelungen.
4. Doku-Check (Variante I)
Der Doku-Check beinhaltet die Prüfung der Inhalte Ihres erstellten QM-Systems hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit sowie die Identifikation erforderlicher Anpassungen.
5. Übergabe / Aktionstag (Variante II)
Die Übergabe Ihres Managementsystems erfolgt vier Wochen vor dem internen Audit, begleitet von einer Einweisung vor Ort. Notwendige Anpassungen können direkt vorgenommen werden. Sollten keine offenen Fragen oder Anliegen bestehen und keine Unterstützung von uns erforderlich sein, kann dieser Termin entfallen. In diesem Fall erhalten Sie Ihre Dokumentation in digitaler Form.
6. Internes Audit
Das interne Audit wird nach der Implementierung des Managementsystems gemäß den Anforderungen der Norm DIN EN ISO 19011 (interne Audits) durchgeführt. Die Einhaltung der Norm wird in der abschließenden Bewertung im Auditbericht dokumentiert. Das interne Audit ermöglicht die Feststellung des Reifegrads des implementierten QM-Systems. Der schriftliche Auditbericht wird von unserem Lead-Auditor, Herrn Klaus Seiler, erstellt. Hier endet in der Regel der Beratungsablauf. Manchmal sind wir auch bei den externen Audits zuegegen.
7. Auswahl Zertifizierer (optional)
Die Zertifizierung wird durch eine von der DAkkS akkreditierte Zertifizierungsstelle durchgeführt. QMKontakt.de unterstützt Sie gerne bei der Suche und Auswahl des geeigneten Zertifizierers.
8. Förderung
Es gibt eine Vielzahl von Förderungen, die Ihnen bei der Einführung oder Weiterentwicklung eines Qualitätsmanagementsystems helfen erleichtern. Es ist immer wichtig, ausreichend Beratung in Anspruch zu nehmen.
Förderung für kleine und mittlere Unternehmen durch Unternehmensberatungen:
In diesem Programm werden allgemeine Beratungen und spezielle Beratungen zu Technologie- und Innovation, Außenwirtschaft, Qualitätsmanagement, Kooperation, Mitarbeiterbeteiligung und im Vorfeld eines Rating gefördert. Darüber hinaus werden u. a. Umweltschutz- und Arbeitsschutzberatungen, Beratungen von Unternehmerinnen oder Migranten/-innen zur Unternehmensführung sowie Beratungen von Unternehmen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung durch demokrafieorientierte Personalkonzepte gefördert. Weiterführende Informationen erhalten Sie bei dem BAFA.
Ein Auszug aus der Internetseite der BAFA;
Die Förderrichtlinie gilt für alle ab dem 1. Januar 2023 gestellten Zuschussanträge. Innerhalb der Geltungsdauer der Förderrichtlinie (bis 31. Dezember 2026) kann jedes förderberechtigte Unternehmen maximal fünf in sich abgeschlossene Beratungen gefördert bekommen, jedoch nicht mehr als zwei pro Jahr. Ausschlaggebend ist hierbei der Zeitpunkt der Antragstellung.
Die Antragstellung, die Einreichung des Verwendungsnachweises (Antragstellung bis 19.08.2024) bzw. des Verwendungsnachweises (Antragstellung ab 20.08.2024) sowie das Hochladen zusätzlicher Unterlagen (Upload-Bereich) ist über das jeweilige Online-Portal möglich.
Bei der Beantragung der Förderleistung ist die Leistungsbeschreibung ein wichtiger Bestandteil.
Service und Grundsätze unseres Unternehmens
- Wir betrachten unsere Beratungsleistung / den Beratungsablauf als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Der Know-how-Transfer zwischen uns und Ihrem Unternehmen erfolgt gezielt, damit Sie Ihr Managementsystem eigenständig und effektiv nutzen können.
- In Zukunft haben Sie einen externen Fachmann an Ihrer Seite. Viele unserer Kunden wenden sich regelmäßig mit aktuellen Qualitätsfragen an uns. Dieser Service steht Ihnen ebenfalls zur Verfügung und ist größtenteils kostenlos.
- Bei Fragen zur Qualität und der Kommunikation mit dem Zertifizierer unterstützen wir Sie gerne.
Der Beratungsablauf kann jederzeit individuell angepasst werden.
Gibt es Förderung bei einer Beratung?
Wir bieten umfassende Unterstützung bei der Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems und beraten Sie über potenzielle Fördermöglichkeiten für Beratungsleistungen. Wir sind ein akkreditiertes Beratungsunternehmen.
Wir stellen Informationen bereit zu: Quelle BAFA
Zuwendungszweck
Ziel des Bundesprogramms „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ ist, die Erfolgsaussichten, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Beschäftigungs- und Anpassungsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken. Um dies zu erreichen können sich Unternehmen von qualifizierten Beraterinnen und Beratern zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung beraten lassen. Die entstehenden Kosten werden durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss durch das Förderprogramm reduziert.
Antragstellung
- Sie können Ihre Anträge auf Gewährung eines Zuschusses (Förderung) zu den Kosten einer geplanten Unternehmensberatung nur online über die Antragsplattform des BAFA stellen (siehe Reiter „Formulare“). Dort geben Sie lediglich Ihre Firmendaten ein und schicken den Antrag online ab. Weitere Unterlagen benötigen Sie nicht.
- Die eingeschaltete und von Ihnen gewählte Leitstelle sowie das BAFA prüfen vorab die formalen Fördervoraussetzungen sowie das Vorliegen der notwendigen Beratereigenschaft im Sinne der Förderrichtlinie Ihres gewählten Beratungsunternehmens und informieren Sie über das Ergebnis, die Bedingungen für eine Förderung sowie die Vorlagefrist für das Einreichen Ihres Verwendungsnachweises.
- Erst nach Erhalt dieses unverbindlichen Informationsschreibens dürfen Sie mit der Beratung beginnen. Bitte beachten Sie, dass als Beginn der Beratung bereits der Abschluss eines Vertrages über die zu erbringende Beratung gilt.
- Sollte Ihr Unternehmen zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht länger als ein Jahr am Markt tätig sein (ab Gründungsdatum), müssen Sie ein Informationsgespräch mit einem regionalen Ansprechpartner führen. Das Gespräch können Sie frühestens drei Monate vor Antragstellung führen, spätestens jedoch vor Einreichung Ihres Verwendungsnachweises. Die Kontaktdaten der regionalen Ansprechpartner finden Sie auf dieser Seite unter dem Reiter „Zum Thema“.
Verwendungsnachweis
Spätestens sechs Monate nach Erhalt des Informationsschreibens müssen Sie der Leitstelle folgende Unterlagen im elektronischen Verfahren vollständig vorlegen:
- Ausgefülltes und vom Antragstellenden unterschriebenes Verwendungsnachweisformular
- Vom Antragstellenden ausgefülltes und unterschriebenes Formular zur EU-KMU und De-minimis-Erklärung
- Vom Antragstellenden ausgefüllte und unterschriebene Erklärung zur Kenntnisnahme des Merkblatts zur Achtung der Charta der Grundrechte der Europäischen Union
- Vom Beratenden und vom Antragstellenden unterschriebener Beratungsbericht (einschließlich Fragebogen zu den bereichsübergreifenden Grundsätzen des ESF)
- Rechnung des Beratungsunternehmens
- Kontoauszug des Antragstellenden zum Nachweis über die vollständige Zahlung des Honorars
- Bestätigungsschreiben des regionalen Ansprechpartners (nur bei Unternehmen bis zu einem Jahr nach Gründung zum Zeitpunkt der Antragstellung)
Im Rahmen der Einreichung des Verwendungsnachweises ist zudem vom Antragstellenden der Monitoring-Fragebogen zur Förderung von Unternehmensberatungen für KMU und der Fragebogen zu den bereichsübergreifenden Grundsätzen des ESF Plus zu beantworten.
Das Verwendungsnachweisformular, die EU-KMU und De-minimis-Erklärung, die Erklärung zur Kenntnisnahme des Merkblatts zur Achtung der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, den Monitoring-Fragebogen sowie den Fragebogen zu den bereichsübergreifenden Grundsätzen des ESF Plus finden Sie auf dieser Seite unter dem Reiter „Formulare“.
Anmeldung
Zum Anmelden benötigen Sie Ihre Vorgangsnummer sowie Ihre Postleitzahl. Die Vorgangsnummer finden Sie auf dem Schreiben (rechts oben unter „Mein Zeichen“), mit dem Sie informiert wurden, dass Sie mit der Beratung beginnen dürfen.
Sie geben nur die sieben Zahlen, nicht aber die Abkürzung „UBF“, ein. Anschließend füllen Sie alle Felder aus, gehen über „Weiter“ zum Monitoring-Fragebogen und dem Fragebogen zu den bereichsübergreifenden Grundsätzen des ESF Plus. Nach vollständiger Befüllung der beiden Fragebögen gelangen Sie auf die Seite zum Hochladen der erforderlichen Unterlagen zum Verwendungsnachweis (Auflistung siehe oben).
Im nächsten Schritt gehen Sie auf den Button „Zur Übersicht“ und prüfen Ihre Angaben. Sie haben hierbei noch einmal die Möglichkeit zur Korrektur („Eingabe korrigieren“). Ansonsten können Sie Ihre Unterlagen über den Button „absenden“ verschicken. Nachfolgend erhalten Sie eine E-Mail des BAFA mit einem Link zu Ihrem vorbefüllten Verwendungsnachweisformular. Dieses Formular müssen Sie ausdrucken, unterschreiben und über den „Upload-Bereich“ hochladen und versenden. Erst mit Ihrer Unterschrift ist Ihr Verwendungsnachweis frist- und formgerecht gestellt.
Wenn Sie Unterlagen nachreichen wollen, z. B. aufgrund einer Anhörung, sind diese ebenfalls über den „Upload-Bereich“ hochzuladen.
Bewilligung und Auszahlung des Zuschusses (Förderung)
Die Leitstelle prüft im Anschluss Ihre vorgelegten Unterlagen auf Übereinstimmung mit der Förderrichtlinie, führt notwendige Sachverhaltsaufklärungen durch und leitet Ihre Unterlagen mit einem Votum versehen an das BAFA als Bewilligungsbehörde zur Entscheidung weiter.
Die mögliche Bewilligung und Auszahlung des Zuschusses erfolgt nach abschließender Prüfung der Antrags- und Verwendungsnachweisunterlagen durch das BAFA. Sämtliche Unterlagen müssen vollständig und fristgerecht bei der Leitstelle eingegangen sein und zum Zeitpunkt der Entscheidung durch die Bewilligungsbehörde alle Voraussetzungen gemäß der Förderrichtlinie erfüllen.
Fazit: Man muss etwas machen aber die Förderung ist möglich.
Sie können uns auch direkt fragen unter der Nummer +49 7551 949 78 50.
Kann ich die QM-Dokumentation selbst erstellen?
Selbstverständlich können Sie die QM-Dokumentation zu Ihrem QM-System selbst erstellen. Hierfür gibt es vielerlei Hilfsmittel.
Eines davon sind unsere Vorlagen / Musterhandbücher. Wir bieten die passenden Musterhandbücher für jede Branche.
Frei nach unserem Motto: Normvorlagen können einfach sein oder 1000 Seiten haben. „Wir bestehen auf einfach!“ haben wir die Normanforderungen der einzelnen Bereiche kompakt und dennoch zertifizierungssicher umgesetzt.
Unsere Musterhandbücher sind zertifizierungserprobt und bieten die bestmögliche Unterstützung.
Rufen Sie uns an oder fordern Sie direkt Ihr passendes Musterhandbuch an. Unsere Musterhandbücher können Sie auch digital herunterladen.
Vorgehen bei der Erstellung der QM-Dokumentation
Ein Qualitätsmanagement-Handbuch (QM-Handbuch) ist ein zentrales Dokument, das die Qualitätsmanagementsysteme und -prozesse eines Unternehmens beschreibt. Hier sind die Schritte zur Erstellung eines QM-Handbuchs:
1. Zielsetzung und Umfang festlegen
- Definieren Sie den Zweck des Handbuchs.
- Bestimmen Sie den Geltungsbereich (z.B. welche Abteilungen oder Prozesse abgedeckt werden).
2. Normen und Richtlinien berücksichtigen
- Orientieren Sie sich an relevanten Normen wie die DIN EN ISO 9001.
- Berücksichtigen Sie gesetzliche Anforderungen und branchenspezifische Standards.
3. Struktur des Handbuchs planen
- Erstellen Sie ein Inhaltsverzeichnis mit den Hauptkapiteln, z.B.:
- Einleitung
- Unternehmensbeschreibung
- Qualitätsmanagementsystem
- Dokumentationsanforderungen
- Prozesse und Verfahren
- Verantwortlichkeiten
- Schulung und Weiterbildung
- Überwachung und Verbesserung
- Ideal ist der Nummerierung der Norm zu folgen. So kann im externen Audit die Nachweisführung vereinfacht werden.
4. Inhalte erstellen
- Einleitung: Beschreiben Sie die Vision, Mission und Werte des Unternehmens.
- Unternehmensbeschreibung: Geben Sie Informationen über das Unternehmen, seine Produkte/Dienstleistungen und Märkte.
- Qualitätsmanagementsystem: Erläutern Sie das QM-System, einschließlich der Struktur, der Prozesse und der Verantwortlichkeiten.
- Dokumentationsanforderungen: Legen Sie fest, welche Dokumente erforderlich sind (z.B. Verfahrensanweisungen, Arbeitsanweisungen).
- Prozesse und Verfahren: Beschreiben Sie die wichtigsten Geschäftsprozesse und deren Abläufe.
- Verantwortlichkeiten: Definieren Sie Rollen und Verantwortlichkeiten im QM-System.
- Schulung und Weiterbildung: Planen Sie Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter im Bereich Qualität.
- Überwachung und Verbesserung: Beschreiben Sie Methoden zur Überwachung der Qualität sowie zur kontinuierlichen Verbesserung.
5. QM-Dokumentation erstellen
- Verwenden Sie klare, verständliche Sprache.
- Achten Sie auf eine einheitliche Formatierung (Schriftarten, Überschriften etc.).
- Fügen Sie Diagramme oder Flussdiagramme hinzu, um Prozesse zu veranschaulichen.
6. Überprüfung und Freigabe
- Die Überprüfung der Dokumentation kann im internen Audit erfolgen oder durch Sitzungen des QM-Teams.
- Spätere Änderungen und Ergänzungen sind völlig normal.
Nun ist Ihre QM-Dokumentation erstellt!
Macht eine Medizinprodukte-Beratung Sinn?
Das Anbieten hochwertiger Produkte wird in sämtlichen Branchen als ein entscheidender Wettbewerbsfaktor angesehen. Insbesondere bestimmte Sektoren profitieren erheblich von einem professionellen und genau entwickelten Qualitätsmanagement-System. In allen Bereichen, in denen es um Lebensmittel oder medizinische Produkte geht, sind eine herausragende Qualität und eine sorgfältig geplante Qualitätssicherung von größter Bedeutung. In Branchen, die sich um solche Produkte und Prozesse drehen, stehen Qualitätsmanagement und die Einhaltung vorgeschriebener Normen auch für Sicherheit.
Wir bieten Ihnen eine umfassende Spezialisierung auf die spezifischen Anforderungen, die ein solides und zuverlässiges Qualitätsmanagementsystem für Medizinprodukte erfordert. Unsere Expertise stellt sicher, dass Ihre Produkte den höchsten Qualitätsstandards entsprechen und alle regulatorischen Anforderungen erfüllt werden. Zögern Sie nicht, sich jetzt von unseren erfahrenen Fachleuten beraten zu lassen!
Eine Medizinprodukte-Beratung ist von hoher Bedeutung
Wenn Ihr Unternehmen in der Herstellung, dem Vertrieb oder der Vermarktung von Medizinprodukten tätig ist, sind Sie verpflichtet, äußerst hohe Standards in Bezug auf Qualität und Sicherheit einzuhalten. Diese Standards sind unerlässlich, um Ihnen die Produktion, Bearbeitung und den Handel mit diesen Medizinprodukten zu ermöglichen. Der Schutz der Patienten sowie der Nutzer von Medizinprodukten steht immer an erster Stelle. Diese hohen Anforderungen sind durch spezifische Verordnungen und Normen festgelegt. Als Grundlage hierfür dienen die MDR 745/2017 sowie die ISO 13485. Eine Zertifizierung oder Zulassung, die diesen Normen und Standards entspricht, bietet sowohl Ihnen als auch Ihren Kunden Sicherheit und Gewährleistung.
MDR 745/2017 und ISO 13485 – Vertrauen durch Umsetzung
Die MDR 745/2017 stellt die aktuell gültige Medizinprodukteverordnung der Europäischen Union dar. Diese Verordnung sorgt dafür, dass Medizinprodukte, einschließlich aktiver implantierbarer medizinischer Geräte, eine exzellente Qualität und hohe Sicherheit aufweisen. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass das Qualitätsmanagement Ihrer entwickelten Medizinprodukte im Einklang mit diesen Vorschriften erfolgt. Die spezifischen Anforderungen sind unter anderem im Artikel 10 der MDR 2017/745 detailliert beschrieben. Wir realisieren es durch eine Medizinprodukte-Beratung.
Die Anforderungen der MDR umfassen:
- Umsetzen von Regulierungsvorschriften und Bestimmungen
- Bestimmen und Einhalten der Konformitätsbewertungsverfahren
- Anforderungen an die Dokumentation von Medizinprodukten, deren Sicherheit, klinische Leistung und der Nachverfolgung
- Risikomanagement nach DIN EN SIO 14971
- Umsetzung von grundlegenden Sicherheits- und Leistungsfaktoren
- klinische Bewertung und klinische Nachbeobachtung
- umfassende Kontrollmechanismen
Ein effektives Qualitätsmanagementsystem (QM-System) sowie die passende QM-Dokumentation sind für Sie als Unternehmer oder Führungskraft in Ihrem Betrieb von entscheidender Bedeutung. Am besten erreichen Sie dies durch die konsequente Einhaltung und Implementierung der Norm DIN EN ISO 13485. Diese Norm bietet Ihnen einen klaren Rahmen und hilft Ihnen dabei, die Qualität Ihrer Prozesse und Produkte kontinuierlich zu verbessern und sicherzustellen. Indem Sie sich strikt an die Vorgaben halten, können Sie die Effizienz Ihrer Abläufe steigern und die Kundenzufriedenheit nachhaltig sichern.
Die DIN EN ISO 13485 ist eine weltweit anerkannte Norm, die es ermöglicht, Qualitätsmanagement-Systeme für Medizinprodukthersteller auf professionelle und präzise Weise umzusetzen. Es besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur Anwendung der ISO 13485. Eine Zertifizierung durch benannte Stellen ist nur durch die Einhaltung dieser Norm möglich. Auch Regierungsbehörden nutzen diese Norm als Grundlage für ihre Prüfungen. Sie dient nicht nur dem Schutz der Patienten, sondern auch als wichtiger Wettbewerbsfaktor, den Unternehmen nutzen sollten, um sich auf dem Markt zu differenzieren. Insbesondere durch Audits von Fachleuten gemäß der ISO 13485 schafft man ein solides Fundament für ein Qualitätsmanagementsystem, das zur Optimierung von Prozessen und Produkten beiträgt.
Lassen Sie Ihr Unternehmen zertifizieren, schaffen Sie Vertrauen und einen Marktzugang!
Die MDR 745/2017 sowie die DIN EN ISO 13485 sind entscheidend, um die Qualität und Sicherheit von Medizinprodukten sicherzustellen. Eine Zertifizierung gemäß diesen Normen verleiht Ihnen ein anerkanntes Gütesiegel, das das Vertrauen Ihrer Kunden in Ihre Produkte und Dienstleistungen erheblich steigert. Wir bieten umfassende Unterstützung bei der Zulassung gemäß MDR 745/2017 und der Zertifizierung nach DIN EN ISO 13485 – kontaktieren Sie uns jetzt für eine Medizinprodukte-Beratung!
Zertifizierung nach DIN EN ISO 13485 – Unterstützung vom QM-Profi
Eine erfolgreiche Zertifizierung gemäß der ISO-Norm kann durch intensives Einarbeiten und eigenständiges Umsetzen der Anforderungen erreicht werden – hierfür stehen Ihnen unsere Handbücher zur Verfügung, die von dem erfahrenen QM-Experten Klaus Seiler, MSc. in Qualitätsmanagement, entwickelt und verfasst wurden. Seit 1997 führen wir Medizinprodukte-Beratungen durch Die optimalen Ergebnisse erzielen Sie jedoch, wenn Sie sich umfassend von einem erfahrenen Experten für Qualitätsmanagement im Bereich Medizinprodukte-Beratung beraten und unterstützen lassen. Nur auf diese Weise gewährleisten Sie eine individuell angepasste Implementierung Ihres Qualitätsmanagementsystems.
Unsere Medizinprodukte-Beratung ist ganz nach Bedarf und gewährleistet:
- Beratung durch den Experten
- Schulungen
- IST-Aufnahme
- Aktionstage
- Erstellung der Dokumentation
- Klassifizierungen der Medizinprodukte nach Klasse I, Is, Ir, IM, IIa, IIb oder III
- Definieren von Zielen und Maßnahmen
- Internes Audit als Vorbereitung des Prüfaudits
- Prüfung der Zertifizierungsfähigkeit
- Laufende Betreuung
Qualitätsmanagement Medizinprodukte: Beratung durch den Experten
Dank der umfassenden Expertise und langjährigen Erfahrung eines QM-Spezialisten wird das Qualitätsmanagementsystem Ihres Unternehmens auf eine solide Grundlage gestellt, die für Hersteller von Medizinprodukten unerlässlich ist. Bei QMKontakt sind wir Ihr spezialisierter Partner für sämtliche Belange rund um Qualitätsmanagementsysteme für Medizinproduktehersteller gemäß DIN EN ISO 13485. Darüber hinaus übernehmen wir die Planung und Umsetzung der Akkreditierung von Prüflaboren nach ISO 17025 oder bieten Unterstützung bei der Zertifizierung nach unterschiedlichen Standards.
Jetzt kostenlose Erstberatung durch den Profi für eine Medizinprodukte-Beratung
QM Handbuch erstellen unter Mithilfe von Externen?
Ein QM Handbuch zu erstellen, wirkt auf viele Firmen schwierig, für uns ist es einfach. Das Handbuch muss nicht mehr gedruckt werden, außer in einigen wenigen Branchen.
QM Handbuch erstellen
Für Unternehmen verschiedenster Branchen stellt die Erstellung der QM-Dokumentation oft eine Herausforderung dar. Die Anforderungen an ein Managementsystem sind nicht immer klar, und Fehler möchte niemand riskieren. In solchen Situationen erweist sich erfahrene Unterstützung als äußerst wertvoll.
Eine Einführung in die Norm oder die gemeinsame Ausarbeitung eines Maßnahmenplans kann als Leitfaden bei der Einführung Ihres QM-Systems dienen.
Sollte Ihr Unternehmen stark ausgelastet sein, übernehmen wir gern die Erstellung Ihres Managementhandbuchs. Unsere Unterstützung ist flexibel und richtet sich nach Ihrem spezifischen Bedarf.
Die Erstellung Ihres QM-Handbuchs erfolgt auf Basis unserer bewährten Musterhandbücher und ist in der Regel innerhalb von vier bis fünf Tagen abgeschlossen, wobei komplexere Projekte mehr Zeit in Anspruch nehmen können.
Was gehört in ein QM Handbuch nach beispielsweise DIN EN ISO 2001:2015
Hier sind die wesentlichen Inhalte, die typischerweise in einem QM-Handbuch zu finden sind:
- Einleitung: Eine kurze Beschreibung des Unternehmens, seiner Ziele und des Zwecks des QM-Handbuchs.
- Geltungsbereich: Definition des Anwendungsbereichs des Qualitätsmanagementsystems, einschließlich der Produkte und Dienstleistungen, die abgedeckt werden.
- Normative Verweise: Verweise auf relevante Normen und Dokumente, die für das QM-System von Bedeutung sind.
- Begriffsbestimmungen: Definition wichtiger Begriffe und Abkürzungen, die im Handbuch verwendet werden.
- Qualitätspolitik: Die Qualitätspolitik des Unternehmens, die die Grundsätze und Ziele in Bezug auf Qualität festlegt.
- Organisationsstruktur: Darstellung der Organisationsstruktur, einschließlich der Verantwortlichkeiten und Befugnisse der Mitarbeiter im Rahmen des QM-Systems.
- Prozesse des QM-Systems: Beschreibung der wesentlichen Prozesse, die im QM-System und somit im QM Handbuch implementiert sind, einschließlich der Wechselwirkungen zwischen diesen Prozessen.
- Dokumentationsanforderungen: Informationen über die Dokumentation, die im QM-System erforderlich ist, einschließlich der Verfahren zur Erstellung, Überprüfung und Genehmigung von Dokumenten.
- Ressourcenmanagement: Angaben zu den Ressourcen, die benötigt werden, um das QM-System effektiv zu betreiben, einschließlich Personal, Infrastruktur und Arbeitsumgebung.
- Überwachung und Messung: Verfahren zur Überwachung und Messung der Qualität, einschließlich interner Audits und Managementbewertungen.
- Kontinuierliche Verbesserung: Ansätze zur kontinuierlichen Verbesserung des QM-Systems und der Prozesse, einschließlich der Behandlung von Abweichungen und Korrekturmaßnahmen.
- Kundenorientierung: Strategien zur Sicherstellung der Kundenzufriedenheit und zur Berücksichtigung von Kundenfeedback.
Ein QM Handbuch sollte:
- klar strukturiert und
- leicht verständlich sein,
um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die Anforderungen und Prozesse des Qualitätsmanagementsystems nachvollziehen können.
Unser übliches Inhaltsverzeichnis in einem QM Handbuch nach DIN EN ISO 9001
1 Anwendungsbereich
2 Normative Verweisungen
3 Begriffe (siehe Punkt 11)
4 Kontext der Organisation
4 1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes
4 2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
4 3 Festlegen des Anwendungsbereichs des Qualitätsmanagementsystems
4 4 Qualitätsmanagementsystem und dessen Prozesse
5 Führung
5 1 Führung und Verpflichtung
5 1 1 Allgemeines
5 1 2 Kundenorientierung
5 2 Politik
5 3 Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in der Organisation
6 Planung
6 1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen
6 2 Qualitätsziele und Planung zur deren Erreichung
6 3 Planung von Änderungen
7 Unterstützung
7 1 Ressourcen
7 1 1 Allgemeines
7 1 2 Personen
7 1 3 Infrastruktur
7 1 4 Prozessumgebung
7 1 5 Ressourcen zur Überwachung und Messung
7 1 5 1 Allgemeines
7 1 5 2 Ressourcen zur Überwachung und Messung
7 1 6 Wissen der Organisation
7 2 Kompetenz
7 3 Bewusstsein
7 4 Kommunikation
7 5 Dokumentierte Information
7 5 1 Allgemeines
7 5 2 Erstellen und Aktualisieren
7 5 3 Lenkung dokumentierter Information
8 Betrieb
8 1 Betriebliche Planung und Steuerung
8 2 Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen
8 2 1 Kommunikation mit den Kunden
8 2 2 Bestimmen von Anforderungen in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen
8 2 3 Überprüfung von Anforderungen in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen
8 2 4 Änderungen von Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen
8 3 Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen
8 3 1 Allgemeines
8 3 2 Entwicklungsplanung
8 3 3 Entwicklungseingaben
8 3 4 Steuerungsmaßnahmen für die Entwicklung
8 3 5 Entwicklungsergebnisse
8 3 6 Entwicklungsänderungen
8 4 Steuerung von extern bereitgestellten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen
8 4 1 Allgemeines14
8 4 2 Art und Umfang der Steuerung
8 4 3 Informationen für externe Anbieter
8 5 Produktion und Dienstleistungserbringung
8 5 1 Steuerung der Produktion und der Dienstleistungserbringung
8 5 2 Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit
8 5 3 Eigentum der Kunden oder der externen Anbieter
8 5 4 Erhaltung
8 5 5 Tätigkeiten nach der Lieferung
8 5 6 Überwachung von Änderungen
8 6 Freigabe von Produkten und Dienstleistungen
8 7 Steuerung nichtkonformer Prozessergebnisse
9 Bewertung der Leistung
9 1 Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung
9 1 1 Allgemeines
9 1 2 Kundenzufriedenheit
9 1 3 Analyse und Bewertung
9 2 Internes Audit
9 3 Managementbewertung
10 Verbesserung
10 1 Allgemeines
10 2 Nichtkonformität und Korrekturmaßnahmen
10.3 Fortlaufende Verbesserung
11.0 Begriffserklärung
Ein QM Handbuch, das den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015 entspricht, sollte kompakt gehalten werden und idealerweise nicht mehr als 20 Seiten umfassen. Dennoch ist es wichtig, dass es einige wichtige Nachweise und Dokumentationen enthält.
Dies könnte beispielsweise die Qualitätspolitik des Unternehmens umfassen, die klar und prägnant dargelegt wird. Darüber hinaus sollte es die wesentlichen Prozesse des Qualitätsmanagementsystems abbilden und beschreiben, wie diese Prozesse die Einhaltung der Norm sicherstellen.
Unterstützende Dokumente, die diese Prozesse untermauern, könnten in Form von Protokollen, Berichten oder Aufzeichnungen vorliegen, um sicherzustellen, dass die Umsetzung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems regelmäßig überwacht und bewertet werden kann.
Letztendlich sollte das QM Handbuch ein nützliches Arbeitsdokument für das Unternehmen sein, das die kontinuierliche Verbesserung der Qualitätsprozesse fördert und die Einhaltung der Normanforderungen sicherstellt.
Nehmern Sie mit uns Kontakt auf, wir finden einen Weg zu Ihrem QM Handbuch.
Unser Wirkungsbereich:
Deutschland, Österreich und die Schweiz.
QM-Schulung zu Normen, Richtlinien und Standards?
Für unsere geschätzten Kunden bieten wir ein umfangreiches Spektrum an Qualitätsmanagement-Schulungen an, die sich auf verschiedene Normen, Richtlinien und Verordnungen konzentrieren. Darüber hinaus vermitteln wir detaillierte Vorgehensweisen und praxisnahe Strategien zur erfolgreichen Einführung und Implementierung von QM-Systemen in Ihrem Unternehmen.
Was haben wir im Standardprogramm?
DIN EN ISO 13485 – Medizinprodukte
Diese Norm richtet sich an Firmen, die sich mit der Entwicklung, Herstellung, dem Vertrieb, der Bearbeitung und der Installation von Medizinprodukten beschäftigen. Der offizielle Titel der Norm ist: “Medizinprodukte – Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen für regulatorische Zwecke”. Da üblicherweise auch die Anforderungen der MDR 2017/745 in ein Qualitätsmanagementsystem integriert und geschult werden (gemäß Artikel 10 MDR), verspricht dieser QM-Schulungstag besonders interessant zu werden.
DIN EN ISO 17025 – Prüf- und Kalibrierlabore
Um die Akkreditierung für Prüf- und Kalibrierlaboratorien zu erhalten, ist es erforderlich, die Anforderungen dieser Norm nahezu vollständig einzuhalten. Die Schulungsinhalte sind eng auf die Normvorgaben und die spezifischen Bedingungen vor Ort abgestimmt. Normalerweise umfasst das Training nicht nur den theoretischen Teil. Zusätzlich nehmen wir die speziellen Anforderungen der DAkkS in den Fokus, die für eine erfolgreiche Akkreditierung unerlässlich sind.
DIN EN ISO 17065 – Zertifizierungsstellen
Die Anforderungen an Zertifizierungsstellen können kompliziert erscheinen, vor allem, wenn man mit den spezifischen Inhalten der Normen nicht vertraut ist. Unsere Schulung wird deshalb stets anhand eines praktischen Beispiels durchgeführt, um das Verständnis zu erleichtern. Dabei legen wir großen Wert darauf, die Vorgaben der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) zu berücksichtigen und einzuhalten.
DIN EN ISO 14971 – Risikomanagement
Bei der Zulassung eines Medizinproduktes ist es unerlässlich, dass der Inverkehrbringer ein umfassendes Risikomanagement gemäß der geltenden Norm durchführt. Diese Schulung bietet praktische Beispiele, um das Verständnis und die Anwendung des Risikomanagementprozesses zu erleichtern. Die verschiedenen Risiken werden systematisch identifiziert, bewertet und kontrolliert. Nach Abschluss der QM-Schulung sind die Teilnehmer/-innen in der Lage, eigenständig eine vollständige Risikomanagementakte zu erstellen und die darin enthaltenen Verfahren effektiv umzusetzen.
MDR 2017/745 Produktakten für die Zulassung / Inverkehrbringung von Medizinprodukten
Wer ein Medizinprodukt gemäß den Bestimmungen dieser MDR in den Verkehr bringen möchte, ist verpflichtet, eine umfassende technische Dokumentation zu erstellen und nachzuweisen. Aufgrund der erheblichen Änderungen, die nach dem berüchtigten Skandal in Frankreich vorgenommen wurden, ist es ratsam, eine gründliche Einweisung oder Schulung zu erhalten. Die Schulungsteilnehmer/-innen bekommen das Musterhandbuch „Technische Dokumentation“ als Grundlage für ihre Weiterbildung.
DIN EN ISO 9001:2015 / 14001:2015 Qualitätsmanagementsysteme und Umweltmanagementsysteme
Die Standards für allgemeine Managementsysteme und Umweltmanagement sind so gestaltet, dass sie für die Anwender einfach und unkompliziert umzusetzen sind. In unseren QM-Schulungen bieten wir ausführliche Informationen über die Hintergründe und den Zweck dieser Standards. Darüber hinaus präsentieren wir praxisnahe Ansätze und Methoden, die Ihnen bei der erfolgreichen Implementierung in Ihrem Unternehmen helfen können.
Was sind die Anforderungen an eine gute QM-Schulung?
Eine gute Qualitätsmanagement-Schulung (QM-Schulung) sollte mehrere Anforderungen erfüllen, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer nicht nur die Theorie verstehen, sondern auch in der Lage sind, das Gelernte in der Praxis anzuwenden. Die wesentlichen Anforderungen an eine effektive QM-Schulung sind:
1. Zielgerichtete Inhalte
- Abgestimmt auf die Zielgruppe: Die QM-Schulung muss auf die spezifischen Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt sein (z. B. Führungskräfte, interne Auditoren, Mitarbeiter).
- Praktische Relevanz: Die vermittelten Inhalte sollten direkt auf die realen Anforderungen im Unternehmen und auf die jeweiligen Prozesse angewendet werden können.
- Klare Lernziele: Die Schulung sollte konkrete Lernziele haben, die klar formuliert und messbar sind (z. B. Verständnis von Normen wie ISO 9001, Anwendung von Prozessen zur Qualitätskontrolle).
2. Kompetente Trainer
- Erfahrene Fachkräfte: Die Trainer sollten Experten im Bereich Qualitätsmanagement sein und über praktische Erfahrung in der Implementierung und Umsetzung von QM-Systemen verfügen.
- Kommunikationsfähigkeit: Sie sollten in der Lage sein, komplexe Themen verständlich und anschaulich zu erklären.
3. Interaktive Lernmethoden
- Praktische Übungen und Fallstudien: Durch interaktive Methoden wie Gruppenarbeiten, Rollenspiele oder Simulationen können die Teilnehmer das Wissen direkt anwenden.
- Diskussionen und Erfahrungsaustausch: Ein guter Austausch zwischen den Teilnehmern fördert das Verständnis und hilft, Probleme aus der Praxis zu lösen.
- Fragen und Antworten: Eine gute Schulung sollte auch Raum für Fragen und individuelle Problemlösungen bieten.
4. Verwendung aktueller Standards und Tools
- Aktualität der Inhalte: Die Schulung muss aktuelle Normen und Standards wie ISO 9001, ISO 14001 oder spezifische QM-Systeme berücksichtigen.
- Einsatz von QM-Software und Tools: Ein praktischer Teil, in dem auch digitale Tools und Software für Qualitätsmanagement gezeigt werden, ist von Vorteil.
5. Fokus auf nachhaltiges Lernen
- Verständnis statt auswendig lernen: Die Schulung sollte das Verständnis der QM-Prinzipien und deren praktischer Anwendung fördern, anstatt nur auf das Auswendiglernen von Normen und Regeln abzuzielen.
- Langfristige Verankerung des Wissens: Materialien wie Handouts, Zusammenfassungen und Folien sollten den Teilnehmern zur späteren Referenz zur Verfügung gestellt werden.
6. Evaluierung und Feedback
- Überprüfung des Lernerfolgs: Am Ende der Schulung sollten Tests oder Feedback-Runden erfolgen, um den Erfolg der Schulung zu messen und mögliche Lücken zu identifizieren.
- Feedback von Teilnehmern: Ein guter Schulungsprozess berücksichtigt die Rückmeldungen der Teilnehmer zur Verbesserung künftiger Schulungen.
7. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
- Anpassung an das Unternehmen: Die Schulung sollte auf die spezifischen Gegebenheiten und Herausforderungen des Unternehmens oder der Branche zugeschnitten sein.
- Modulare Struktur: Eine modulare Schulung ermöglicht es, sie an den verschiedenen Wissensständen der Teilnehmer und an unterschiedlichen Unternehmensbedürfnissen auszurichten.
8. Zertifizierung und Dokumentation
- Zertifizierung: Eine gute QM-Schulung sollte eine Möglichkeit zur Zertifizierung bieten, um den Lernerfolg zu dokumentieren und die Qualifikation der Teilnehmer nachzuweisen.
- Doku-Management: Dokumentation von Schulungseinheiten, Teilnehmern und erzielten Lernergebnissen ist wichtig für spätere Nachweise und die kontinuierliche Verbesserung des QM-Systems.
9. Kontinuierliche Weiterbildung
- Fortlaufende Schulungen: Qualitätsmanagement ist ein fortlaufender Prozess, daher sollten Schulungen regelmäßig angeboten oder aktualisiert werden, um mit Änderungen in Normen und Best Practices Schritt zu halten.
- Integration in die Unternehmenskultur: Schulungen sollten regelmäßig und in verschiedenen Formaten angeboten werden, um das Wissen und die Kultur des Qualitätsmanagements langfristig im Unternehmen zu etablieren.
Durch diese Anforderungen wird sichergestellt, dass die QM-Schulung nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die praktischen Fähigkeiten fördert, die für die erfolgreiche Umsetzung und Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems notwendig sind.
Qualitätsmanagement-Beratung ist sinnvoll?
Qualitätsmanagement–Beratung für fast jede Branche umfasst heutzutage den Begriff „Qualitätsmanagement“ (QM). In manchen Bereichen, wie Medizin oder Lebensmittelindustrie, sind bestimmte Zertifizierungen notwendig für die Sicherheit von Verbrauchern, Kunden oder Patienten. In anderen Branchen können Unternehmen durch Qualitätsmanagement und Zertifizierungen einen wertvollen Wettbewerbsvorteil erlangen.
Ein gut durchdachtes integriertes Managementsystem hat großes Potenzial, um Ihre internen Abläufe, Services, Marketing, Vertrieb und vor allem Ihre Produkte oder Dienstleistungen nachhaltig zu verbessern.
Mit uns zum praktikablen und ausgereiften QM-System
Klaus Seiler, mit einem Master in Qualitätsmanagement, ist ein erfahrener Berater im Bereich Qualitätsmanagement. Er unterstützt Sie mit seinem Wissen, um umfassende, langfristige und nachhaltige Strategien für Ihr Qualitätsmanagement zu entwickeln. Dabei hält er sich an das Prinzip „so wenig wie möglich und so viel wie nötig“. Richtig umgesetzt, führt Qualitätsmanagement zu wertvollen Verbesserungen im Unternehmen.
Unsere Qualitätsmanagement-Beratung konzentriert sich auf Ihr Unternehmen. Sie entscheiden, auf welchen Bereich das QM abzielen soll und welche Ziele Sie erreichen möchten. Dies bildet die Basis für alle weiteren Schritte. Wichtig ist, dass kein allgemeines, sondern ein individuelles Qualitätsmanagementsystem entwickelt wird, das den speziellen Anforderungen Ihres Unternehmens und Ihrer Produkte entspricht. Nur so entfaltet QM seine volle Wirkung. Klaus Seiler ist Ihr Ansprechpartner, wenn es um die Einführung eines maßgeschneiderten QM-Systems für Ihr Unternehmen geht – vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Erstgespräch!
Unsere QM-Dienstleistungen für Sie
Egal, ob Sie Ihr QM-System mit einem Handbuch selbst erstellen möchten oder eine umfassende Beratung von einem Qualitätsmanagement-Experten suchen – wir sind für Sie da und helfen Ihnen mit unseren Leistungen. Nutzen Sie unser umfassendes Wissen und die vielen Vorteile eines erfolgreich eingeführten QM-Systems.
Unsere Dienstleistungen auf einen Blick:
- Beratung zur Zertifizierung, Akkreditierung und Zulassung
- IST-Aufnahme zur Ermittlung von Defiziten zum festgelegten Standard
- Prüfung der Zertifizierungsfähigkeit für erstellt oder bestehende QM-Systeme & Dokumentationen
- Internes Audit, als Vorbereitung auf externe Audits oder um nur zu schauen ob alles passt
- Schulungen zu Normen und Standards
- QM-Handbücher als Vorlagen zur selbstständigen Umsetzung
Auf unserer Website finden Sie aktuelle Infos zu QM-Systemen und Vorlagen für Ihre Zertifizierung oder das Qualitätsmanagement für Medizinprodukte (von Herstellung bis Vertrieb). Wir bieten QM-Handbücher als Muster, entwickelt von Klaus Seiler, Master of Science in Quality Management. Seit 1998 unterstützen wir Kunden mit Handbüchern zu verschiedenen Normen und Richtlinien. Nutzen Sie unsere professionellen und aktuellen Vorlagen, um ein individuelles QM für Ihr Unternehmen zu erstellen oder wir unterstützen Sie mit unserer Qualitätsmanagement-Beratung.
Welche Branchen haben wir bereits beraten?
Hier ist eine Aufzählung von Branchen, die ein Qualitätsmanagement benötigen:
- Prüf- und Kalibrierlabore
- Pharmazeutische Industrie
- Medizintechnik
- Lebensmittelindustrie
- Bauindustrie
- Luftfahrtindustrie
- Elektronik- und Elektrotechnik
- Chemische Industrie
- Energieversorgung
- IT- und Softwareentwicklung
- Gesundheitswesen
- Logistik und Transport
- Textil- und Bekleidungsindustrie
- Finanz- und Versicherungsbranche
- Tourismus- und Hotelbranche
- Bildungs- und Weiterbildungssektor
- Verlagswesen und Medien
- Telekommunikationsbranche
- Automobilzulieferer
Diese Branchen benötigen eine Qualitätsmanagement-Beratung, um sicherzustellen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen den höchsten Standards entsprechen, gesetzliche Vorschriften einhalten und die Kundenzufriedenheit maximiert wird.
Wie lange dauert eine Qualitätsmanagement-Beratung?
Die Dauer einer Beratung bis zur Zertifizierung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Komplexität des Unternehmens, die Art des Qualitätsmanagementsystems (z. B. ISO 9001, ISO 13485, ISO IEC 17025, ISO 14001, etc.), die Unternehmensgröße und der aktuelle Stand der internen Prozesse.
Im Allgemeinen kann die Qualitätsmanagement-Beratung folgende Phasen unterteilt werden:
- Vorbereitung und Initialberatung (ca. 2–4 Wochen):
- In dieser Phase wird der Bedarf des Unternehmens ermittelt, der Ist-Zustand bewertet und ein maßgeschneiderter Plan erstellt.
- Beratung zur Auswahl der richtigen Zertifizierung und Unterstützung bei der Erstellung der erforderlichen Dokumentation.
- Prozessanalyse und Implementierung (ca. 3–6 Monate):
- Diese Phase umfasst die Entwicklung und Implementierung von Prozessen, die den Anforderungen des Qualitätsmanagementsystems entsprechen.
- Schulungen der Mitarbeiter und Integration der Qualitätsstandards in den täglichen Betrieb.
- Interne Audits und Vorbereitungen auf das Zertifizierungsaudit (ca. 1–2 Monate):
- Interne Audits und Selbstbewertungen zur Sicherstellung, dass alle Anforderungen des Systems erfüllt werden.
- Anpassung und Optimierung der Prozesse, falls notwendig.
- Zertifizierungsaudit (ca. 1–2 Wochen):
- Das Zertifizierungsaudit wird von einem externen Auditor durchgeführt. In der Regel dauert der Auditprozess ein bis zwei Tage, je nach Größe des Unternehmens.
- Nach erfolgreichem Audit erfolgt die Zertifizierung.
- Labor werden akkreditiert durch die DAkkS oder andere nationale Akkreditierungsstellen.
Gesamtdauer:
Der gesamte Prozess kann je nach Unternehmen und Branche zwischen 6 Monaten und 1 Jahr dauern. Kleinere Unternehmen oder weniger komplexe Systeme benötigen möglicherweise weniger Zeit, während größere Unternehmen oder solche mit komplexeren Anforderungen länger brauchen können.
Qualitätsmanagement-Beratung kann aber auch schneller gehen wenn es Druck gibt. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Warum eine QM-Vorlage verwenden?
Die Verwendung einer Vorlage für QM-Handbücher bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere für Unternehmen, die ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) effizient und normkonform einführen oder optimieren möchten.
Hier sind die wichtigsten Gründe:
1. Zeitersparnis
- Vorlagen bieten bereits eine strukturierte Grundlage, wodurch der Aufwand für die Erstellung von Grund auf entfällt.
- Standardtexte und Beispiele erleichtern die Anpassung an spezifische Unternehmensanforderungen.
2. Normkonformität
- Professionell entwickelte QM-Vorlagen müssen auf aktuelle Normen (z. B. ISO 9001) abgestimmt sein.
- Sie stellen sicher, dass keine wesentlichen Anforderungen übersehen werden.
3. Einheitliche Struktur
- Vorlagen bieten eine klare und verständliche Gliederung, die für alle Mitarbeitenden nachvollziehbar ist.
- Dies erleichtert die Integration des Handbuchs in bestehende Prozesse.
4. Unterstützung für Einsteiger
- Unternehmen, die erstmals ein QM-System einführen, profitieren von den Anleitungen und Beispielen in der QM-Vorlage.
- Fachbegriffe und Vorgehensweisen werden verständlich aufbereitet.
5. Flexibilität und Anpassbarkeit
- Vorlagen lassen sich individuell an Unternehmensgröße, Branche und spezifische Prozesse anpassen.
- Sie bieten einen Rahmen, der mit firmenspezifischen Details ergänzt werden kann.
6. Kosteneffizienz
- Der Einsatz einer Vorlage reduziert die Notwendigkeit externer Beratung in der Anfangsphase.
- Der geringere Zeitaufwand bedeutet auch geringere interne Kosten.
7. Qualitätssicherung
- Durch die Verwendung einer bewährten QM-Vorlage sinkt das Risiko von Fehlern in der Dokumentation.
- Sie gewährleistet eine professionelle und konsistente Darstellung des QM-Systems.
8. Bessere Akzeptanz
- Eine gut strukturierte und verständliche QM-Vorlage erleichtert es den Mitarbeitenden, das QM-System zu verstehen und anzuwenden.
- Dadurch wird die Implementierung reibungsloser.
9. Unterstützung bei Audits
- Mit einer Vorlage erstellte QM-Handbücher sind übersichtlich und nachvollziehbar, was Auditoren die Prüfung erleichtert.
- Sie enthalten oft bereits Hinweise, wie bestimmte Anforderungen dargestellt werden können.
10. Branchenbezug
- Viele Vorlagen sind speziell für bestimmte Branchen entwickelt und berücksichtigen deren typische Anforderungen und Besonderheiten.
Normen erhalten Sie bei www.dinmedia.de
Was ist Qualitätsmanagement (QM)?
Sind Sie Unternehmer oder leiten Sie ein Unternehmen? Dann wissen Sie, dass der Erfolg von vielen Dingen abhängt. Es geht nicht nur um die Art und Preise der Produkte, sondern auch um das Angebot der Konkurrenz, die Services Ihres Unternehmens, die internen Abläufe oder das Marketing. Auch eine starke Arbeitgebermarke ist wichtig, besonders wegen des Fachkräftemangels heute.
Diese Faktoren haben eins gemeinsam: Mit einem soliden und passenden Qualitätsmanagement lassen sie sich gut optimieren. Dieser Überblick bietet Ihnen wertvolle Infos zum Thema QM-System. Möchten Sie mehr wissen oder brauchen Sie professionelle Hilfe bei der Einführung eines effektiven QM-Systems? Wir beraten Sie gerne!
Definition von Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement (auch „QM“) bedeutet, Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation perfekt aufeinander abzustimmen, um eine größtmögliche Qualität zu sichern. Trotz dieser simplen Definition ist die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems eine komplexe Aufgabe und kann mit einem erheblichen Aufwand einhergehen, wenn man das Projekt falsch angeht.
Unsere Devise lautet: Wenn QM richtig eingeführt wird, stört es nicht, sondern bringt Verbesserungen!
Das Leiten und Managen einer Organisation umfasst folgende Elemente, die durch ein angepasstes Qualitätsmanagement verbessert werden können:
- das Definieren der individuellen Qualitätspolitik des Unternehmens
- das Festlegen bedarfsgerechter und passgenauer Qualitätsziele
- die konkrete Qualitätsplanung
- die präzise Qualitätslenkung
- die lückenlose Qualitätssicherung
Wir planen und koordinieren diese Aufgaben genau. Mit unserem Qualitätsmanagementsystem kann Ihr Unternehmen umfassend profitieren und sich einen Wettbewerbsvorteil sichern. Wir bieten Ihnen detaillierte QM-Handbücher und unterstützen Sie bei Bedarf mit einer langfristigen Beratung. Kontaktieren Sie uns jetzt!
Welche Vorteile hat Qualitätsmanagement?
Qualität und Erfolg gehen Hand in Hand. Wenn Unternehmen wichtige QM-Grundsätze anwenden, gewinnen sie echten Nutzen, der sich langfristig positiv auf ihren Erfolg auswirkt.
Mit einem Qualitätsmanagementsystem, das genau auf Ihre Unternehmensprozesse zugeschnitten ist, erreichen Sie unter anderem:
- Die kontinuierliche Weiterentwicklung eines exzellenten Portfolios an Produkten und Dienstleistungen.
- Die Realisierung eines herausragenden Kundenservices zur Maximierung der Kundenzufriedenheit.
- Die Verfeinerung interner Arbeitsabläufe durch gezielte Prozessoptimierungen.
- Die Verbesserung der Marketing- und Vertriebsstrategien zur Erhöhung der Effektivität.
- Die optimale Integration digitaler Technologien zur Steigerung der Effizienz.
- Eine signifikante Senkung der Betriebskosten durch gezielte Maßnahmen.
- Dieser Text vermittelt die gleichen Ideen, aber mit leicht veränderten Formulierungen.
Wie funktioniert professionelles Qualitätsmanagement?
Um hohe Ansprüche zu erfüllen, sollte der QM-Prozess einem gut durchdachten Plan folgen. Wir verwenden das folgende bewährte Verfahren.
- Norm festlegen: Die Wahl der richtigen Norm ist entscheidend und sollte auf die Branche und die Zielgruppe abgestimmt sein. Ihre Empfehlung, sich auf DIN EN ISO 13485 zu konzentrieren, wenn viele Kunden aus dem Bereich der Medizinprodukte kommen, ist sehr sinnvoll.
- Verantwortliche Person benennen: Es ist wichtig, eine zuverlässige Person zu benennen, die die Abläufe gut kennt. Temporäre Unterstützung kann helfen, die Last zu teilen und sicherzustellen, dass alle Aspekte abgedeckt sind.
- Norm kennenlernen: Die Möglichkeit, sich durch Selbststudium oder gezielte Schulungen weiterzubilden, ist wertvoll. Ihre Inhouse-Schulungen, die auf branchenspezifische Anforderungen eingehen, können besonders hilfreich sein, um das Wissen direkt im Kontext des Unternehmens zu vertiefen.
- Ist-Analyse durchführen: Eine gründliche Ist-Analyse ist der erste Schritt, um bestehende Anforderungen und notwendige Maßnahmen zu identifizieren. Dies bildet die Grundlage für einen effektiven Maßnahmenplan.
- Qualitätsmanagement dokumentieren: Die Dokumentation ist ein zentraler Bestandteil des QM-Systems. Die Nutzung von Handbüchern und Vorlagen kann für kleine Unternehmen eine praktische Lösung sein, um alle relevanten Informationen zu erfassen.
- QM umsetzen und Nachweise führen: Die Umsetzung der Maßnahmen und das Führen der Nachweise sind essenziell, um die Normanforderungen zu erfüllen. Die regelmäßige Bewertung der Qualitätsziele und Managementbewertungen sind wichtige Bestandteile dieses Prozesses.
- Internes Audit durchführen: Ein internes Audit vor der Zertifizierung ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass alles bereit ist. Es dient als wertvoller Testlauf für das externe Audit.
- Externes Audit veranlassen: Das externe Audit durch unabhängige Prüfer ist der finale Schritt zur Zertifizierung. Es ist wichtig, alle Anforderungen zu erfüllen und eventuelle Abweichungen klar zu kommunizieren.
- QM-System beibehalten: Nach der erfolgreichen Prüfung ist es entscheidend, die Normanforderungen weiterhin einzuhalten und kontinuierliche Verbesserung zu erreichen.
QM: immer nach Bedarf des Unternehmens durchführen
Wenn Unternehmen mit einem QM-Prozess unzufrieden sind, liegen die Gründe oft ähnlich. Daher gestalten wir unsere hochwertigen Dienstleistungen von Beginn an so, dass solche Probleme vermieden werden. Wir passen den QM-Prozess an die Anforderungen unserer Kunden an. Je genauer die Informationen aus dem ersten Gespräch, desto besser können wir die passende QM-Strategie entwickeln.
Unsere Werte für ein störungsfreies und angenehmes Qualitätsmanagement:
- Die präzise Planung zur Kostentransparenz ist ein wichtiger Schritt, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden. Eine effiziente Terminplanung, die die aktuelle Auslastung berücksichtigt, sorgt dafür, dass alle Aktivitäten reibungslos ablaufen und Ressourcen optimal genutzt werden.
- Die Schulungen zur Förderung der Mitarbeiterakzeptanz sind entscheidend, um das Engagement der Belegschaft zu stärken und sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter aktiv in den QM-Prozess eingebunden sind. Dies kann zu einer positiven Unternehmenskultur beitragen.
- Die Normenkonformität als Diskussionsgrundlage während Zertifizierungsaudits ist ebenfalls ein kluger Ansatz, um konstruktive Gespräche zu fördern und kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben.
- Schließlich ist die Optimierung der QM-Dokumentation ein wichtiger Schritt, um den Fokus auf das Wesentliche zu legen und die Effizienz zu steigern. Indem Sie den Umfang der Dokumentation verschlanken, können Sie sicherstellen, dass alle Beteiligten die relevanten Informationen schnell und einfach finden.
- Wenn Sie weitere Fragen oder spezifische Anliegen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!
Qualitätsmanagement – warum sich ein Experte lohnt
Da die Einführung und die Aufrechterhaltung eines guten QM-Systems komplexe Herausforderungen sind, ist eine Beratung durch einen qualifizierten Experten empfehlenswert. Erst die Kenntnis der einschlägigen Normen und der geeigneten Methoden macht die Zertifizierung durch den externen Prüfer erfolgreich und ermöglicht eine langfristige Etablierung eines QM-Systems. Die Beratung sollte engmaschig stattfinden: vor, nach und auch während des eigentlichen QM-Prozesses.
Die Beratung durch einen externen Experten bietet wertvolle Unterstützung. Mit hoher Fachkenntnis, Professionalität und Seriosität bereitet er das Audit genau vor und entwickelt passende Konzepte für das Unternehmen. So wird eine präzise und sichere Umsetzung gewährleistet. In der Zwischenzeit können Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren. Nutzen Sie unsere Expertise und langjährige Erfahrung und buchen Sie eine QM-Beratung für Ihr Unternehmen!
Qualitätsmanagement – jetzt professionelle Beratung sichern
Neben ausführlichen Handbüchern und Vorlagen für das Qualitätsmanagement bieten wir auch eine umfassende und maßgeschneiderte QM-Beratung an. Oft gibt es Förderungen für Ihr Unternehmen. Ein gutes QM-System schafft Handlungsmöglichkeiten, die Ihrem Unternehmen echten Mehrwert und sichtbare Qualitätsverbesserungen bringen – das ist unser Ziel! Interessiert an einer qualifizierten QM-Beratung? Kontaktieren Sie uns!
Ihren Zertifizierer finden Sie hier oder nehmen Sie zu uns Kontakt auf.
Was kostet eine QM-Beratung?
Die Kosten für eine Qualitätsmanagementberatung (QM-Beratung)
können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, darunter:
- Umfang der Beratung: Je nachdem, ob Sie eine vollständige Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems, eine spezifische Schulung oder nur eine Überprüfung bestehender Prozesse wünschen, können die Kosten unterschiedlich sein.
- Beratungsunternehmen: Die Preise können je nach Größe und Reputation des Beratungsunternehmens variieren. Größere, etablierte Firmen verlangen in der Regel höhere Honorare als kleinere oder weniger bekannte Anbieter.
- Dauer der Beratung: Die Anzahl der benötigten Beratungstage oder -stunden hat einen direkten Einfluss auf die Gesamtkosten. Einige Beratungen werden auf Stundenbasis abgerechnet, während andere Pauschalpreise für bestimmte Projekte anbieten.
- Branche und Komplexität: In bestimmten Branchen (z.B. Medizintechnik, Automobilindustrie) können die Anforderungen an das Qualitätsmanagement komplexer sein, was zu höheren Beratungskosten führen kann.
- Regionale Unterschiede: Die Preise können auch regional unterschiedlich sein, abhängig von den Lebenshaltungskosten und dem Wettbewerb in Ihrer Region.
Preisrahmen
- Stundenhonorare: Diese liegen typischerweise zwischen 80 und 200 Euro pro Stunde.
- Pauschalangebote: Für ein komplettes QM-System kann die Beratung zwischen 5.000 und 20.000 Euro kosten, abhängig vom Umfang und der Komplexität des Projekts.
- Schulungen: Schulungen im Bereich Qualitätsmanagement kosten oft zwischen 300 und 1.500 Euro pro Teilnehmer, je nach Thema und Dauer.
Was kann bei einer Beratung schief gehen?
Bei einer Beratung können verschiedene Probleme auftreten, die den Erfolg beeinträchtigen. Hier sind einige häufige Fallstricke, die in einer Beratung schiefgehen können:
1. Unklare Zielsetzung
- Problem: Keine klaren Ziele oder Erwartungen seitens des Kunden oder Beraters.
- Folge: Beide Seiten arbeiten aneinander vorbei, und die Ergebnisse sind unbefriedigend.
- Beispiel: Ein Unternehmen bittet um Unterstützung bei der Digitalisierung, formuliert jedoch keine konkreten Ziele. Der Berater arbeitet an einer neuen IT-Infrastruktur, während der Kunde eigentlich eine Automatisierung der Produktionsprozesse erwartet hätte.
2. Fehlende Kommunikation
- Problem: Missverständnisse aufgrund unklarer oder unzureichender Kommunikation in der QM-Beratung.
- Folge: Wichtige Informationen werden übersehen, und Lösungen passen nicht zu den Bedürfnissen des Kunden.
- Beispiel: Der Berater erstellt eine Strategie zur Kostenreduzierung, ohne die Abteilungsleiter einzubeziehen. Diese erfahren erst im Nachhinein davon und sind frustriert, da wichtige Details ihrer Prozesse nicht berücksichtigt wurden.
3. Mangel an Vorbereitung
- Problem: Der Berater hat sich nicht genügend auf die spezifischen Anforderungen oder die Branche des Kunden vorbereitet.
- Folge: Vorschläge wirken unpassend oder oberflächlich.
- Beispiel: Der Berater schlägt vor, einen bestimmten Softwareanbieter einzusetzen, ohne zu wissen, dass das Unternehmen bereits ein langfristiges Lizenzabkommen mit einem anderen Anbieter hat. Der Vorschlag wird daher als unbrauchbar abgetan.
4. Unrealistische Erwartungen
- Problem: Der Kunde erwartet schnelle oder unmögliche Ergebnisse.
- Folge: Enttäuschung, selbst wenn die QM-Beratung wertvolle Lösungen bietet.
- Beispiel: Ein Kunde erwartet, dass der Berater die Mitarbeiterzufriedenheit innerhalb eines Monats drastisch verbessert. Der Berater stimmt zu, obwohl er weiß, dass kulturelle Veränderungen Zeit brauchen. Die Erwartungen werden nicht erfüllt, und die QM-Beratung wird abgebrochen.
5. Fehlende Empathie
- Problem: Der Berater ignoriert die Perspektive oder Kultur des Kundenunternehmens.
- Folge: Empfehlungen sind nicht praktikabel oder werden abgelehnt.
- Beispiel: Ein Berater aus einem stark leistungsorientierten Umfeld empfiehlt einem familiengeführten Unternehmen drastische Maßnahmen zur Umsetzung des QM-Systems. Die Empfehlungen stoßen auf Widerstand, da sie nicht zur wertebasierten Unternehmenskultur passen.
6. Zu starrer Ansatz
- Problem: Der Berater verwendet eine standardisierte Lösung ohne Rücksicht auf die individuelle Situation des Kunden.
- Folge: Die Lösung hat keinen nachhaltigen Nutzen.
- Beispiel: Ein Berater nutzt ein Standardtool zur Prozessoptimierung, ohne die spezifischen Herausforderungen des Unternehmens zu analysieren. Die vorgeschlagenen Maßnahmen passen nicht zu den tatsächlichen Arbeitsabläufen und werden nicht umgesetzt.
7. Widerstand gegen Veränderung
- Problem: Mitarbeiter oder Führungskräfte lehnen die vorgeschlagenen Änderungen ab.
- Folge: Die Umsetzung scheitert trotz guter Ideen.
- Beispiel: Ein Produktionsleiter ignoriert die Vorschläge der QM-Beratung, da er fürchtet, dass die vorgeschlagenen Automatisierungen zu Entlassungen führen könnten. Die Änderungen werden nicht umgesetzt, obwohl sie langfristig Vorteile bringen würden.
8. Fokus auf Symptome statt Ursachen
- Problem: Die QM-Beratung konzentriert sich auf oberflächliche Probleme und nicht auf die zugrunde liegenden Ursachen.
- Folge: Probleme treten später erneut auf.
- Beispiel: Ein Berater empfiehlt neue Prozesse, um den Umsatz zu steigern, ohne zu erkennen, dass die eigentliche Ursache schlechte Produktqualität ist. Die Maßnahme verpufft, da das Kernproblem ungelöst bleibt.
9. Kostenüberschreitung
- Problem: Die QM-Beratung dauert länger oder kostet mehr als geplant.
- Folge: Der Kunde verliert das Vertrauen in den Berater.
- Beispiel: Ein Berater verspricht, ein QM-System in drei Monaten zu implementieren, doch Verzögerungen durch unvorhergesehene Komplexität führen zu erheblichen Mehrkosten. Der Kunde fühlt sich über den Tisch gezogen.
10. Keine Nachverfolgung
- Problem: Nach der QM-Beratung fehlt ein Follow-up, um die Umsetzung der Lösungen zu unterstützen.
- Folge: Empfohlene Maßnahmen werden nicht effektiv realisiert.
- Beispiel: Nach einer Strategieentwicklung verlässt der Berater das Projekt, ohne eine Roadmap zur Umsetzung zu erstellen. Das Unternehmen gerät ins Stocken und setzt die Maßnahmen nur teilweise um.
Lösungsansatz:
- Klare Zielvereinbarungen im Vorfeld.
- Offene Kommunikation während der gesamten QM-Beratung.
- Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Strategie.
- Fokus auf den Kunden und seine individuellen Bedürfnisse.
Unterm Strich:
Es ist ratsam, mehrere Angebote von verschiedenen Beratungsunternehmen einzuholen und diese zu vergleichen. Achten Sie dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Erfahrung des Beraters sowie auf Referenzen aus ähnlichen Projekten.
Wir wollen Chaos vermeiden!
Welche QM-Dokumente benötigen Sie?
Notwendige QM-Dokumente nach
DIN EN ISO 9001
Um ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem (QM-System) zu etablieren, sind verschiedene QM-Dokumente notwendig. Der Umfang und die Art der Dokumentation hängen stark von der jeweiligen Norm (z. B. ISO 9001), Branche, Unternehmensgröße und den spezifischen Anforderungen ab. Hier sind die wichtigsten QM-Dokumente aufgeführt, die in der Regel benötigt werden:
1. QM-Handbuch
- Beschreibung: Grundlegendes Dokument, das das gesamte QM-System beschreibt.
- Inhalt:
- Unternehmenspolitik und Ziele
- Geltungsbereich des QM-Systems
- Beschreibung der Prozesse und Wechselwirkungen
- Zuständigkeiten und Rollen
- Hinweis: Laut der aktuellen ISO 9001:2015 ist das QM-Handbuch nicht mehr explizit gefordert, aber es ist dennoch hilfreich.
2. Qualitätsmanagement-Politik und -Ziele
- Beschreibung: Übergeordnete Verpflichtung der Unternehmensleitung zur Qualität.
- Inhalt:
- Qualitätsgrundsätze
- Konkrete Qualitätsziele
- Verantwortung der Geschäftsführung zur Zielüberwachung
3. Verfahrensanweisungen / Prozessbeschreibungen
- Beschreibung: Dokumentation der wichtigsten Prozesse und Abläufe im Unternehmen.
- Beispiele:
- Angebots- und Auftragsbearbeitung
- Einkauf und Lieferantenbewertung
- Produktion und Dienstleistungserbringung
- Prüf- und Freigabeverfahren
- QM-Dokumenten- und Datenlenkung
4. Arbeitsanweisungen
- Beschreibung: Detaillierte Anleitungen zur Durchführung einzelner Tätigkeiten.
- Beispiele:
- Bedienungsanleitung für Maschinen
- Prüfanweisungen für Qualitätstests
- Handlungsanweisungen für Serviceleistungen
5. Formulare und Vorlagen
- Beschreibung: Hilfsmittel zur einheitlichen Datenerfassung und -dokumentation.
- Beispiele:
- Prüfprotokolle
- Lieferantenbewertungsbögen
- Kundenfragebögen
- Reklamationsberichte
6. Prozesslandkarte
- Beschreibung: Übersicht aller relevanten Geschäftsprozesse und deren Wechselwirkungen.
- Darstellung: Grafische Darstellung der Haupt- und Unterstützungsprozesse.
7. Dokumentierte Nachweise
- Beschreibung: Nachweise zur Erfüllung der Qualitätsanforderungen.
- Beispiele:
- Prüfprotokolle und Messberichte
- Schulungsnachweise
- Auditberichte
- Kundenbeschwerden und Korrekturmaßnahmen
8. Risiko- und Chancenbewertung
- Beschreibung: Identifikation und Bewertung von Risiken und Chancen.
- Inhalt:
- Risikomanagementmethoden (z. B. FMEA)
- Maßnahmen zur Risikominimierung und Chancenmaximierung
9. Interne Auditpläne und -berichte
- Beschreibung: Planung, Durchführung und Dokumentation interner Audits.
- Inhalt:
- Auditplan
- Auditchecklisten
- Auditberichte und festgestellte Abweichungen
10. Managementbewertung
- Beschreibung: Nachweis, dass die Geschäftsleitung das QM-System bewertet und verbessert.
- Inhalt:
- Ergebnisse von Audits
- Kundenfeedback
- Leistungskennzahlen (KPIs)
- Verbesserungsmaßnahmen
11. Schulungspläne und Qualifikationsnachweise
- Beschreibung: Dokumentation der Mitarbeiterqualifikation und -weiterbildung.
- Inhalt:
- Schulungspläne
- Teilnahmezertifikate
- Kompetenzmatrix
12. Maßnahmenpläne für Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen
- Beschreibung: Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Fehlerbehebung und -vermeidung.
- Inhalt:
- Beschreibung der Abweichungen
- Ursachenanalyse
- Maßnahmen zur Beseitigung und Vermeidung
- Verantwortlichkeiten und Fristen
13. Lenkung externer Dokumente
- Beschreibung: Regelungen zur Handhabung von externen Normen, Anweisungen und Vorgaben.
- Beispiele:
- Externe Gesetze und Vorschriften
- Lieferantenspezifikationen
14. Kunden- und Lieferantenmanagement-Dokumente
- Beschreibung: QM-Dokumente zur Steuerung von Kundenbeziehungen und Lieferantenleistungen.
- Inhalt:
- Lieferantenbewertungen
- Verträge und Anforderungen
- Kundenanforderungsdokumente
Zusammenfassung
Je nach Unternehmensanforderung und Norm können zusätzliche Dokumente notwendig sein. Ein flexibles und übersichtliches Dokumentenmanagementsystem hilft dabei, die verschiedenen QM-Dokumente aktuell zu halten und effizient zu lenken.
DIN EN ISO 13485
Die ISO 13485 ist die internationale Norm für Qualitätsmanagementsysteme in der Medizintechnik. Sie legt Anforderungen an ein QM-System für Organisationen fest, die Medizinprodukte entwickeln, herstellen oder vertreiben. Im Vergleich zur ISO 9001 enthält sie spezifische Anforderungen für die Sicherheit und Wirksamkeit von Medizinprodukten.
Nach der ISO 13485:2021 werden bestimmte dokumentierte Verfahren und Aufzeichnungen gefordert, die für die Erfüllung der Norm notwendig sind.
Hier ist eine Übersicht der wichtigsten QM-Dokumente und Nachweise:
1. Qualitätsmanagement-Handbuch
- Beschreibung: Grundlegende QM-Dokumente, welche die Struktur des QM-Systems beschreibt.
- Inhalt:
- Geltungsbereich des QM-Systems
- Qualitätsziele und -politik
- Beschreibung der Wechselwirkungen zwischen Prozessen
- Verantwortung der Geschäftsleitung
2. Verfahrensanweisungen (Pflichtverfahren)
Die ISO 13485 erfordert dokumentierte Verfahren für spezifische Bereiche:
- Lenkung dokumentierter Informationen
- Regelungen zur Erstellung, Freigabe, Aktualisierung und Archivierung von QM-Dokumenten und Aufzeichnungen.
- Risikomanagement (nach ISO 14971)
- Verfahren zur Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken für Medizinprodukte.
- Design- und Entwicklungslenkung
- Vorgehen zur Planung, Steuerung und Überwachung von Entwicklungsprozessen.
- Lenkung von extern bereitgestellten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen
- Verfahren für Lieferantenbewertung und -überwachung.
- Produktions- und Dienstleistungserbringung
- Dokumentation der Herstellung und Kontrolle von Medizinprodukten.
- Validierung und Verifizierung von Prozessen
- Nachweise, dass Prozesse zur Herstellung und Prüfung zuverlässig funktionieren.
- Produktidentifizierung und -rückverfolgbarkeit
- Regelungen zur Rückverfolgbarkeit von Produkten und Komponenten.
- Lenkung fehlerhafter Produkte
- Vorgehen zur Identifizierung, Dokumentation und Behandlung von Nichtkonformitäten.
- Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen (CAPA)
- Maßnahmen zur Fehlerbehebung und Vermeidung zukünftiger Fehler.
- Interne Audits
- Planung, Durchführung und QM-Dokumente zu internen Audits.
- Managementbewertung
- Verfahren zur regelmäßigen Bewertung des QM-Systems durch die Unternehmensleitung.
- Schulung und Kompetenzmanagement
- Nachweise zur Qualifikation und Schulung der Mitarbeiter.
3. Dokumentierte Aufzeichnungen (Nachweise)
Die ISO 13485 fordert Aufzeichnungen als Nachweis für die Wirksamkeit des QM-Systems. Dazu gehören:
- Risikobewertungen und -analysen
- Ergebnisse der Risikobewertung gemäß ISO 14971.
- Design- und Entwicklungsergebnisse
- Design-Inputs, Outputs, Verifikations- und Validierungsberichte.
- Lieferantenbewertungen und -überwachung
- Ergebnisse der Lieferantenaudits und Leistungsbewertungen.
- Prüf- und Validierungsberichte
- Aufzeichnungen von Prüfungen, Prozessvalidierungen und Produktfreigaben.
- Rückverfolgbarkeitsnachweise
- Rückverfolgung von Chargen, Seriennummern und Produktionschargen.
- Aufzeichnungen zu Fehlern und Abweichungen
- Berichte zu Nichtkonformitäten und getroffenen Maßnahmen.
- Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen (CAPA-Berichte)
- Dokumentation der Problemanalyse, Korrekturmaßnahmen und deren Wirksamkeitsprüfung.
- Auditberichte
- Ergebnisse interner und externer Audits sowie daraus abgeleitete Maßnahmen.
- Managementbewertungsberichte
- Ergebnisse und Entscheidungen aus der Managementbewertung.
- Schulungsnachweise
- Dokumentation von Schulungen und Qualifikationen der Mitarbeiter.
- Kundenzufriedenheit und Beschwerden
- Aufzeichnungen zu Kundenfeedback, Beschwerden und deren Bearbeitung.
- Produktfreigaben und Prüfberichte
- Nachweise zur Konformität der Produkte vor der Freigabe.
4. Spezifische QM-Dokumente für Medizinprodukte
- Produktakte (Device Master Record, DMR): Technische Dokumentation, die alle Informationen für die Herstellung eines spezifischen Produkts enthält.
- Risikomanagementakte: Dokumentation des gesamten Risikomanagementprozesses gemäß ISO 14971.
- Produktakten für Rückverfolgbarkeit: Rückverfolgbarkeit der Chargen- und Seriennummern.
- Kundendienstberichte: Dokumentation von Reparaturen, Wartungen und Kundendiensten.
Zusammenfassung der wichtigsten Pflichtdokumente:
- Kundendokumentation und Rückverfolgbarkeitsnachweise
- QM-Handbuch
- Verfahrensanweisungen (z. B. Lenkung von QM-Dokumenten, Risikomanagement)
- Aufzeichnungen zu Risiken, Design, Prüfungen, CAPA, Audits und Managementbewertungen
- Technische Produktakten (DMR)
DIN EN ISO 14001
Die ISO 14001 ist die internationale Norm für Umweltmanagementsysteme (UMS). Sie legt Anforderungen fest, um die Umweltauswirkungen einer Organisation zu kontrollieren und kontinuierlich zu verbessern.
Für ein UMS nach ISO 14001:2015 sind bestimmte dokumentierte Informationen erforderlich, um die Konformität sicherzustellen. Die QM-Dokumente dienen zur Nachweisführung und als Leitfaden zur Lenkung von Prozessen.
1. Umweltmanagement-Handbuch (optional)
- Beschreibung: Die ISO 14001:2015 schreibt das Handbuch nicht explizit vor, aber es ist eine hilfreiche Zusammenfassung des Umweltmanagementsystems.
- Inhalt:
- Geltungsbereich des Umweltmanagementsystems
- Umweltpolitik und Umweltziele
- Überblick der Prozesse und Verantwortlichkeiten
2. Umweltpolitik
- Beschreibung: Offizielle Erklärung der Organisation zu Umweltverpflichtungen.
- Inhalt:
- Verpflichtung zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
- Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung
- Verpflichtung zur Vermeidung von Umweltverschmutzung
3. Umweltaspekte und -auswirkungen
- Beschreibung: QM-Dokumente zu bedeutenden Umweltaspekte (z. B. Emissionen, Abfall, Ressourcenverbrauch).
- Inhalt:
- Identifikation der Umweltaspekte
- Bewertung der Umweltauswirkungen
- Maßnahmen zur Kontrolle und Minimierung
4. Rechtliche und sonstige Anforderungen
- Beschreibung: QM-Dokumente zu relevanten Gesetze, Vorschriften und Anforderungen, die auf das Unternehmen zutreffen.
- Beispiele:
- Umweltgesetze (z. B. Abfallgesetz, Wasserrahmenrichtlinie)
- Genehmigungen und behördliche Auflagen
5. Umweltziele und Aktionspläne
- Beschreibung: Festlegung der Umweltziele sowie der Maßnahmen zur Zielerreichung.
- Inhalt:
- Konkrete Umweltziele (z. B. Reduktion von Energieverbrauch)
- Aktionspläne mit Verantwortlichkeiten, Zeitrahmen und Ressourcen
6. Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse
- Beschreibung: Dokumentation der Zuständigkeiten innerhalb des Umweltmanagementsystems.
- Inhalt:
- Ernennung eines Umweltmanagementbeauftragten (UMB)
- Verantwortlichkeiten für Umsetzung und Überwachung
7. Kommunikation
- Beschreibung: Verfahren zur internen und externen Kommunikation von Umweltinformationen.
- Inhalt:
- Kommunikationswege (z. B. Berichte, Besprechungen)
- Umgang mit externen Anfragen oder Beschwerden
8. Notfallvorsorge und -reaktion
- Beschreibung: Verfahren zur Identifizierung potenzieller Umweltnotfälle und zum Umgang damit.
- Inhalt:
- Notfallpläne (z. B. bei Chemieunfällen, Brand)
- Übungsnachweise und Wirksamkeitsbewertung
9. Dokumentierte Verfahren (Pflichtverfahren)
Die ISO 14001 erfordert bestimmte QM-Dokumente, wie:
- Lenkung dokumentierter Informationen
- Erstellung, Änderung, Freigabe und Archivierung von Dokumenten.
- Betriebssteuerung
- QM-Dokumente zur Steuerung von Aktivitäten, die Umweltauswirkungen haben (z. B. Abfallentsorgung, Emissionskontrolle).
- Überwachung und Messung
- Verfahren zur Messung von Umweltauswirkungen und zur Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen.
- Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen
- Verfahren zum Umgang mit Abweichungen und zur kontinuierlichen Verbesserung.
10. Aufzeichnungen (Nachweise)
Die ISO 14001 erfordert Nachweise für die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems:
- Ergebnisse der Umweltaspektanalyse
- QM-Dokumente zur Bewertung und Einstufung der Umweltaspekte.
- Rechtskonformitätsbewertungen
- Nachweise zur Einhaltung gesetzlicher Anforderungen.
- Umweltleistungskennzahlen (KPIs)
- Messdaten zu Energieverbrauch, Emissionen, Abfällen, Wasserverbrauch usw.
- Auditberichte
- Ergebnisse interner und externer Audits.
- Managementbewertung
- QM-Dokumente zur Bewertung des Umweltmanagementsystems durch die Führungsebene.
- Notfallübungen und -bewertungen
- Nachweise zur Wirksamkeit der Notfallvorsorge.
- Schulungsnachweise
- Nachweise zur Qualifikation und Schulung der Mitarbeiter.
- Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen
- Nachweise zu Abweichungen und deren Behebung.
11. Betriebsanweisungen
- Beschreibung: Anweisungen zur Umsetzung umweltrelevanter Tätigkeiten.
- Beispiele:
- Umgang mit gefährlichen Stoffen
- Abfallentsorgung und Recycling
- Energiesparmaßnahmen
Zusammenfassung der wichtigsten QM-Dokumente nach ISO 14001
- Umweltpolitik
- Identifikation und Bewertung von Umweltaspekten
- Rechtliche und sonstige Anforderungen
- Umweltziele und Aktionspläne
- Verfahren für Notfallvorsorge und Betriebssteuerung
- Überwachungs- und Messverfahren
- Interne Auditberichte
- Managementbewertung
- Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen
- Nachweise zur Schulung und Kompetenz
DIN EN ISO IEC 27001
Die ISO 27001 ist der internationale Standard für Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS). Sie legt Anforderungen zur Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und fortlaufenden Verbesserung eines ISMS fest, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu schützen.
Um die Konformität mit ISO 27001:2022 sicherzustellen, sind bestimmte QM-Dokumente erforderlich. Hier ist eine Übersicht der benötigten Dokumente:
1. Informationssicherheitspolitik
- Beschreibung: Übergeordnete Verpflichtung der Organisation zur Informationssicherheit.
- Inhalt:
- Zielsetzung der Informationssicherheit
- Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung
- Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten
2. Geltungsbereich des ISMS
- Beschreibung: QM-Dokumente zum Anwendungsbereich des ISMS.
- Inhalt:
- Organisationseinheiten, Standorte und Prozesse
- Ausgeschlossene Bereiche (falls vorhanden)
3. Risikobewertungs- und Risikobehandlungsprozess
- Beschreibung: Vorgehen zur Identifizierung, Bewertung und Behandlung von Risiken.
- Inhalt:
- Risikoidentifizierungsmethoden
- Risikomatrix (Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung)
- Maßnahmen zur Risikobehandlung
4. Statement of Applicability (SoA)
- Beschreibung: Übersicht der kontrollierten Maßnahmen aus Anhang A der ISO 27001.
- Inhalt:
- Auswahl der relevanten Sicherheitsmaßnahmen
- Begründung für die Auswahl oder Nichtanwendung bestimmter Maßnahmen
- Status der Implementierung
5. Risikobeurteilung und Risikobehandlungsergebnisse
- Beschreibung: QM-Dokumente zu Ergebnissen des Risikomanagementprozesses.
- Inhalt:
- Identifizierte Risiken und ihre Bewertungen
- Geplante Maßnahmen zur Reduzierung von Risiken
- Verantwortlichkeiten und Fristen
6. Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse
- Beschreibung: Festlegung von Verantwortlichkeiten im ISMS.
- Inhalt:
- Ernennung eines ISMS-Verantwortlichen oder Chief Information Security Officer (CISO)
- Beschreibung der Rollen und Verantwortlichkeiten
7. Dokumentierte Verfahren
Die ISO 27001 erfordert dokumentierte Verfahren für verschiedene Prozesse:
- Lenkung dokumentierter Informationen
- Erstellung, Freigabe, Aktualisierung und Archivierung von QM-Dokumenten.
- Management von Vorfällen
- Verfahren zur Meldung und Behandlung von Sicherheitsvorfällen.
- Änderungsmanagement
- Steuerung von Änderungen an Systemen, Prozessen und Infrastrukturen.
- Notfallvorsorge und Business Continuity
- Planung und Tests zur Gewährleistung des Geschäftsbetriebs im Notfall.
- Zugangskontrolle
- Regelungen zur Vergabe, Überwachung und Entzug von Zugriffsrechten.
- Schulungs- und Awareness-Programme
- Sensibilisierung der Mitarbeiter zur Informationssicherheit.
- Lieferantenmanagement
- Steuerung von externen Partnern und Dienstleistern.
8. Aufzeichnungen (Nachweise)
Die ISO 27001 erfordert Nachweise für die Wirksamkeit des ISMS:
- Ergebnisse der Risikobewertung und -behandlung
- Statement of Applicability (SoA)
- Sicherheitsvorfälle und Maßnahmenberichte
- Interne Auditberichte
- Managementbewertung
- Protokolle von Schulungen und Sensibilisierungen
- Berichte zu Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen
- Notfalltests und Business Continuity Reports
9. Sicherheitsmaßnahmen gemäß Anhang A der ISO 27001
Der Anhang A der ISO 27001 enthält 93 Maßnahmen (Controls), die in 4 Hauptkategorien gegliedert sind. Beispiele für notwendige QM-Dokumente:
- Organisatorische Maßnahmen
- Richtlinie zur Informationsklassifizierung
- Richtlinie zur Zugriffskontrolle
- Verfahren zur Mobilgeräte- und Telearbeitnutzung
- Personelle Sicherheitsmaßnahmen
- Hintergrundprüfungen für Mitarbeiter
- Schulungen zur Informationssicherheit
- Physische und umgebungsbezogene Sicherheitsmaßnahmen
- Zutrittskontrollen und Schutz vor physischen Bedrohungen
- Maßnahmen zur Sicherung von Infrastruktur und Geräten
- Technische Maßnahmen
- Richtlinien zur Verschlüsselung von Informationen
- Richtlinien zur Datensicherung und Wiederherstellung
- Regelungen zur Netzwerksicherheit
10. Interne Audits und Managementbewertung
- Interne Audits: Nachweis der regelmäßigen Überprüfung des ISMS.
- Managementbewertung: Nachweise über die Bewertung des ISMS durch die Führungsebene.
Zusammenfassung der Pflichtdokumente nach ISO 27001
- Informationssicherheitspolitik
- Geltungsbereich des ISMS
- Risikobewertungs- und Risikobehandlungsprozess
- Statement of Applicability (SoA)
- Ergebnisse der Risikobewertung und -behandlung
- Verfahren zur Lenkung dokumentierter Informationen
- Notfallvorsorge- und Business Continuity-Pläne
- Nachweise zu Sicherheitsvorfällen und Audits
- Managementbewertung
- Richtlinien und Maßnahmen aus Anhang A (z. B. Zugangskontrolle, Netzwerksicherheit)
Unterm Strich
Ein ISMS nach ISO 27001 erfordert eine systematische Dokumentation von Richtlinien, Prozessen und Nachweisen, um die Informationssicherheit in der Organisation zu gewährleisten.
DIN EN ISO 45001
Die ISO 45001 ist die internationale Norm für ein Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) und legt Anforderungen zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA) fest. Ziel ist es, Risiken zu reduzieren, Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern.
Für die Umsetzung der ISO 45001:2018 sind bestimmte dokumentierte Informationen notwendig, um die Konformität sicherzustellen. Hier ist eine Übersicht der benötigten QM-Dokumente:
1. Arbeitsschutzpolitik
- Beschreibung: Verpflichtung der Unternehmensleitung zum Arbeitsschutz.
- Inhalt:
- Verpflichtung zur Erfüllung von rechtlichen Anforderungen
- Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der SGA-Leistung
- Einbindung der Mitarbeiter
2. Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse
- Beschreibung: Klarstellung der Zuständigkeiten im Arbeitsschutzmanagementsystem.
- Inhalt:
- Ernennung von Arbeitsschutzbeauftragten
- Definition von Verantwortlichkeiten der Führungskräfte und Mitarbeiter
3. Identifikation und Bewertung von Risiken und Chancen
- Beschreibung: Verfahren zur Ermittlung von Gefahren und zur Bewertung von Risiken.
- Inhalt:
- Gefährdungsbeurteilungen
- QM-Dokumente zu Risiken und Chancen
- Maßnahmen zur Risikominderung
4. Rechtliche und sonstige Anforderungen
- Beschreibung: Nachweis der Einhaltung relevanter Gesetze und Vorschriften.
- Inhalt:
- Liste aller relevanten Rechtsvorschriften
- Nachweise zur Überwachung der Rechtskonformität
5. SGA-Ziele und Aktionspläne
- Beschreibung: Festlegung der Ziele für Sicherheit und Gesundheitsschutz.
- Inhalt:
- Konkrete Ziele (z. B. Unfallreduktion, ergonomische Maßnahmen)
- Maßnahmen zur Zielerreichung (Fristen, Verantwortlichkeiten, Ressourcen)
6. Notfallvorsorge und -reaktion
- Beschreibung: Planung und Reaktion auf mögliche Notfallsituationen.
- Inhalt:
- Identifikation potenzieller Notfälle (z. B. Brände, Chemieunfälle)
- Notfallpläne und Übungen
- Nachweise zur Wirksamkeitsbewertung
7. Betriebssteuerung (Kontrolle sicherheitskritischer Tätigkeiten)
- Beschreibung: Lenkung von Prozessen zur Vermeidung von Arbeitsunfällen und Gesundheitsrisiken.
- Beispiele:
- Sicherheitsanweisungen für Maschinen und Geräte
- Arbeitsabläufe für gefährliche Tätigkeiten (z. B. Arbeiten in Höhen, Umgang mit Gefahrstoffen)
8. Kommunikation
- Beschreibung: Verfahren zur internen und externen Kommunikation von Arbeitsschutzthemen.
- Inhalt:
- Kommunikationswege für sicherheitsrelevante Informationen
- Umgang mit Beschwerden und Anfragen
9. Schulung und Kompetenzmanagement
- Beschreibung: Sicherstellung der Qualifikation und Schulung der Mitarbeiter.
- Inhalt:
- Schulungspläne für Arbeitsschutzunterweisungen
- Nachweise zu Schulungen und Zertifizierungen
- Kompetenzmatrix der Mitarbeiter
10. Überwachung, Messung und Bewertung der SGA-Leistung
- Beschreibung: Verfahren zur regelmäßigen Überprüfung der Arbeitsschutzleistung.
- Inhalt:
- Sicherheitskennzahlen (z. B. Anzahl der Unfälle, Beinahe-Unfälle)
- Berichte zu Arbeitsplatzbegehungen und Messungen (z. B. Lärm, Luftqualität)
- Ergebnisse von Sicherheitsinspektionen
11. Interne Audits
- Beschreibung: Planung, Durchführung und Dokumentation interner Audits.
- Inhalt:
- Auditpläne und Checklisten
- Auditberichte und identifizierte Abweichungen
- Maßnahmen zur Fehlerbehebung
12. Managementbewertung
- Beschreibung: Regelmäßige Bewertung des AMS durch die Führungsebene.
- Inhalt:
- Ergebnisse von Audits
- Unfall- und Risikoberichte
- Leistungskennzahlen (KPIs)
- Entscheidungen zu Verbesserungsmaßnahmen
13. Dokumentation von Vorfällen, Abweichungen und Korrekturmaßnahmen
- Beschreibung: Verfahren zum Umgang mit Vorfällen und Nichtkonformitäten.
- Inhalt:
- Berichte zu Arbeitsunfällen, Beinahe-Unfällen und Abweichungen
- Ursachenanalyse (z. B. 5-Why-Methode)
- Maßnahmen zur Beseitigung von Risiken und deren Wirksamkeitsprüfung
14. Externe Dienstleister und Lieferantensteuerung
- Beschreibung: Anforderungen an Dritte, die sicherheitsrelevante Tätigkeiten ausführen.
- Inhalt:
- Sicherheitsanforderungen für Lieferanten und Subunternehmer
- Überprüfung und Bewertung der Einhaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen
Zusammenfassung der wichtigsten Pflichtdokumente nach ISO 45001
- Arbeitsschutzpolitik
- Gefährdungsbeurteilung und Risikobewertung
- Rechtliche Anforderungen und Nachweise
- SGA-Ziele und Maßnahmenpläne
- Notfallvorsorge- und -reaktionspläne
- Betriebsanweisungen und Kontrollmaßnahmen
- Auditberichte
- Managementbewertung
- Schulungsnachweise
- Unfallberichte und Korrekturmaßnahmen
DIN EN ISO 50001
Die ISO 50001 ist die internationale Norm für Energiemanagementsysteme (EnMS). Sie legt Anforderungen zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung, Energieeffizienz und Energieeinsparung fest. Ein gut dokumentiertes Energiemanagementsystem ermöglicht die kontinuierliche Optimierung des Energieverbrauchs.
Hier ist eine Übersicht der erforderlichen dokumentierten Informationen nach ISO 50001:2018:
1. Energiepolitik
- Beschreibung: Verpflichtung der obersten Leitung zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung.
- Inhalt:
- Übergeordnete Energieziele
- Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz
- Einhaltung relevanter gesetzlicher Anforderungen
2. Geltungsbereich des EnMS
- Beschreibung: Festlegung des Anwendungsbereichs des Energiemanagementsystems.
- Inhalt:
- Standorte, Prozesse, Anlagen und organisatorische Einheiten
- Definition von Energiearten (Strom, Gas, Wärme, etc.)
3. Energieplanung
a) Energieaspekte und Energieverbrauchsprofile
- Beschreibung: Identifizierung und Analyse der wesentlichen Energieverbraucher.
- Inhalt:
- Analyse der Energieflüsse (z. B. Maschinen, Beleuchtung, Heizungen)
- Identifikation signifikanter Energieaspekte
- Erstellung von Energieprofilen (Energieeinsatz und Verbrauchsmuster)
b) Energetische Ausgangsbasis (EnB – Energy Baseline)
- Beschreibung: Referenzwerte für den Energieverbrauch zur Messung von Verbesserungen.
- Inhalt:
- Daten zu historischem Energieverbrauch
- Festlegung eines Vergleichszeitraums
c) Energieleistungskennzahlen (EnPI – Energy Performance Indicators)
- Beschreibung: Messbare Kennzahlen zur Überwachung der energiebezogenen Leistung.
- Beispiele:
- kWh pro produzierter Einheit
- Energieverbrauch pro Quadratmeter Fläche
d) Energieziele und Aktionspläne
- Beschreibung: Festlegung von konkreten Energiezielen und Maßnahmen zur Zielerreichung.
- Inhalt:
- Spezifische Ziele (z. B. Reduktion des Stromverbrauchs um 10 %)
- Maßnahmenpläne (Verantwortlichkeiten, Zeitrahmen, Ressourcen)
4. Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse
- Beschreibung: Festlegung der Verantwortlichkeiten im Energiemanagementsystem.
- Inhalt:
- Ernennung eines Energiemanagement-Beauftragten (EnMB)
- Zuständigkeiten für die Umsetzung und Überwachung der Energieziele
5. Betriebsabläufe und Steuerung
- Beschreibung: Lenkung der Tätigkeiten, die den Energieverbrauch beeinflussen.
- Inhalt:
- Betriebsanweisungen für energieintensive Anlagen und Geräte
- Wartungs- und Kontrollpläne zur Sicherstellung der Energieeffizienz
6. Beschaffungs- und Designkriterien für energiebezogene Anlagen
- Beschreibung: Verfahren zur Beschaffung und Gestaltung von energieeffizienten Anlagen, Systemen und Dienstleistungen.
- Inhalt:
- Anforderungen an energieeffiziente Geräte und Technologien
- Bewertung des Energieverbrauchs bei Beschaffungsentscheidungen
7. Überwachung, Messung und Analyse
- Beschreibung: Dokumentation der Verfahren zur Überwachung des Energieverbrauchs.
- Inhalt:
- Energieverbrauchsdatenerfassung (z. B. Zählerablesung, Monitoring-Systeme)
- Ergebnisse der Analyse der Energiedaten
- Berichte zu Abweichungen und Verbesserungen
8. Interne Audits
- Beschreibung: Planung, Durchführung und Nachweise interner Audits zur Bewertung des EnMS.
- Inhalt:
- Auditprogramme und -pläne
- Auditberichte mit Feststellungen und Abweichungen
9. Managementbewertung
- Beschreibung: Nachweise der regelmäßigen Überprüfung des EnMS durch die oberste Leitung.
- Inhalt:
- Ergebnisse der energiebezogenen Leistung (EnPIs)
- Fortschritt bei Energiezielen und Maßnahmen
- Identifizierte Chancen zur Verbesserung
10. Korrekturmaßnahmen und kontinuierliche Verbesserung
- Beschreibung: Verfahren zur Beseitigung von Abweichungen und Umsetzung von Verbesserungen.
- Inhalt:
- Berichte zu identifizierten Abweichungen
- Maßnahmen zur Fehlerbehebung und Risikominderung
- Nachweise zur Wirksamkeit der Verbesserungsmaßnahmen
11. Dokumentenlenkung
- Beschreibung: Verfahren zur Erstellung, Freigabe, Aktualisierung und Archivierung von Dokumenten.
- Inhalt:
- Versionskontrolle von QM-Dokumenten
- Aufzeichnungen von Energieverbräuchen und Analysen
Zusammenfassung der Pflichtdokumente nach ISO 50001
- Energiepolitik
- Geltungsbereich des EnMS
- Energieplanung
- Energieaspekte und -verbrauch
- Energetische Ausgangsbasis (EnB)
- Energieleistungskennzahlen (EnPI)
- Energieziele und Aktionspläne
- Rollen und Verantwortlichkeiten
- Verfahren zur Betriebssteuerung und Beschaffung
- Überwachung, Messung und Analyse der Energieleistung
- Auditprogramme und -berichte
- Managementbewertung
- Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen
- Dokumentenlenkung und Nachweisdokumente
Unterm Strich:
Ein ISO 50001-basiertes Energiemanagementsystem erfordert eine umfassende Dokumentation zur Planung, Überwachung und Verbesserung der energiebezogenen Leistung. Dies stellt sicher, dass Energieeffizienz kontinuierlich optimiert wird und Einsparpotenziale realisiert werden.
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Wie finde ich den richtigen QM-Berater?
Ein guter Qualitätsmanagement (QM)-Berater sollte über spezifische Fähigkeiten, Erfahrungen und Eigenschaften verfügen, um Unternehmen bei der Implementierung und Optimierung von Qualitätsmanagementsystemen (QMS) erfolgreich zu unterstützen. Die Anforderungen an einen QM-Berater lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen.
1. Fachliche Qualifikation
- Ausbildung und Zertifikate: Ein QM-Berater sollte eine fundierte Ausbildung im Bereich Qualitätsmanagement und/oder verwandten Bereichen (z.B. Ingenieurwesen, Betriebswirtschaft) haben. Idealerweise besitzt der Berater zusätzlich einschlägige Zertifikate wie den, ISO 9001 Auditor oder Lean Management.
- Kenntnis der relevanten Normen: Ein guter Berater muss tiefgehendes Wissen über gängige Qualitätsnormen wie ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001 oder ISO 27001 besitzen. Auch Kenntnisse von branchenspezifischen Normen oder Standards sind von Vorteil.
2. Erfahrung und praktische Kenntnisse
- Berufserfahrung im Qualitätsmanagement: Mehrere Jahre Erfahrung in der praktischen Anwendung von QM-Systemen und -Methoden in verschiedenen Organisationen und Branchen sind sinnvoll. Diese Erfahrung sollte sowohl auf operativer als auch strategischer Ebene vorhanden sein.
- Branchenspezifische Erfahrung: Idealerweise werden Erfahrungen aus der spezifischen Branche des Unternehmens mit eingebracht, da dies hilft, die individuellen Herausforderungen und Anforderungen besser zu verstehen.
- Erfahrung in der Implementierung und Optimierung von QMS: Nachweisbare Erfolge bei der Einführung oder Optimierung von Qualitätsmanagementsystemen sollten vorhanden sein, idealerweise in vergleichbaren Unternehmen.
3. Beratungskompetenz und Methodik
- Analytische Fähigkeiten: Der Berater muss in der Lage sein, Schwächen im aktuellen QM-System zu erkennen, systematisch Daten zu analysieren und fundierte Verbesserungsmaßnahmen vorzuschlagen.
- Prozessoptimierungskompetenz: Erfahrung mit Methoden zur Prozessverbesserung, wie z.B. Lean Management, Kaizen oder FMEA (Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse), ist erforderlich, um bestehende Prozesse zu optimieren und Effizienzsteigerungen zu erzielen.
- Projektmanagementfähigkeiten: Das Unternehmen sollte in der Lage sein, Projekte zu leiten, Zeitpläne zu erstellen, Ressourcen zu managen und das QM-Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen erfolgreich umzusetzen.
4. Kommunikations- und Führungskompetenz
- Kommunikationsstärke: Das Unternehmen muss in der Lage sein, komplexe Themen einfach und verständlich zu erklären, sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeiter auf allen Ebenen des Unternehmens.
- Empathie und Teamarbeit: Generell sollte der gute Umgang mit verschiedenen Personengruppen im Unternehmen gegeben sein. Gut zuhören und Vertrauen aufzubauen, um erfolgreich Veränderungen durchzusetzen, muss gegeben sein.
- Schulungs- und Moderationsfähigkeiten: Der Berater sollte auch die Fähigkeit besitzen, Schulungen durchzuführen und Workshops zu leiten, um das Wissen im Unternehmen zu verbreiten und das Qualitätsbewusstsein zu fördern.
5. Beratungsethik und Unabhängigkeit
- Objektivität und Unabhängigkeit: Ein guter QM-Berater sollte in der Lage sein, objektive Empfehlungen auszusprechen, auch wenn diese möglicherweise unangenehm oder herausfordernd für das Unternehmen sind. Unabhängigkeit von internen Einflussfaktoren und die Fähigkeit zur kritischen Reflexion sind wichtig.
- Integrität und Vertraulichkeit: Der Berater sollte ethisch arbeiten, vertrauliche Unternehmensinformationen respektieren und in Übereinstimmung mit gesetzlichen und normativen Vorgaben handeln.
6. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
- Individuelle Lösungsansätze: Der Berater sollte in der Lage sein, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die auf die speziellen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen des Unternehmens abgestimmt sind.
- Anpassungsfähigkeit: Der QM-Berater muss in der Lage sein, sich an unterschiedliche Unternehmensgrößen, Kulturen und Marktbedingungen anzupassen und zu erkennen, dass jede Organisation ihre eigene Dynamik und ihre eigenen Herausforderungen hat.
7. Langfristige Partnerschaft und Unterstützung
- Nachhaltigkeit der Lösungen: Ein guter QM-Berater wird nicht nur kurzfristige Verbesserungen empfehlen, sondern Lösungen vorschlagen, die langfristig tragfähig sind und das Unternehmen in seiner kontinuierlichen Entwicklung unterstützen.
- Support nach der Implementierung: Der Berater sollte nicht nur während der Implementierungsphase unterstützen, sondern auch nach der Einführung des QMS weiterhin Unterstützung leisten, um die Nachhaltigkeit der Qualität zu gewährleisten und bei der kontinuierlichen Verbesserung zu helfen.
8. Kundenzufriedenheit und Referenzen
- Positive Referenzen und Empfehlungen: Ein erfahrener QM-Berater hat nachweislich erfolgreich mit anderen Unternehmen zusammengearbeitet und kann Referenzen oder Fallstudien vorweisen, die seinen Erfolg und seine Expertise belegen.
- Langfristige Kundenbeziehungen: Ein guter QM-Berater strebt langfristige, vertrauensvolle Beziehungen zu seinen Kunden an und ist nicht nur auf kurzfristige Projekte fokussiert.
Unterm Strich:
Ein guter QM-Berater muss über eine Kombination aus fundierter Fachkenntnis, praktischer Erfahrung, Beratungskompetenz und zwischenmenschlichen Fähigkeiten verfügen. Er sollte in der Lage sein, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, den Beratungsprozess professionell zu steuern und das Unternehmen bei der Umsetzung eines effizienten, nachhaltigen Qualitätsmanagementsystems zu unterstützen. Ein hoher Grad an Integrität, Kommunikation und Anpassungsfähigkeit sind ebenfalls entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Ein Beitrag von QMKontakt.de
Medizinprodukte
CAPA-Prozess (Corrective and Preventive Actions) – 6 Schritte
CAPA-Prozess (Corrective and Preventive Actions) – 6 Schritte
Der CAPA-Prozess (Corrective and Preventive Actions, also Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen) ist ein zentrales Element des Qualitätsmanagementsystems (QMS) nach ISO 13485 und der EU-MDR 2017/745. Er dient dazu, Probleme systematisch zu identifizieren, ihre Ursachen zu analysieren und Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass sie nicht erneut auftreten.
1. Definition und Ziel
- Corrective Actions (Korrekturmaßnahmen): Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen eines bereits aufgetretenen Problems, um eine Wiederholung zu verhindern.
- Preventive Actions (Vorbeugemaßnahmen): Maßnahmen zur Vermeidung potenzieller Probleme, bevor sie auftreten.
Der CAPA-Prozess soll sicherstellen, dass nicht nur Symptome eines Problems behoben, sondern auch die Wurzelursachen identifiziert und beseitigt werden.
2. Schritte des Prozesses
Schritt 1: Problemidentifikation
Ziel: Das Problem klar definieren und dokumentieren.
- Analyse von Kundenrückmeldungen, internen Audits, Reklamationen, Produktionsfehlern
- Identifikation über Vigilanz-Meldungen, CAPA-Datenbank oder interne Qualitätsprüfungen
- Bewertung der kritischen Auswirkungen auf Sicherheit, Leistung und regulatorische Konformität
Schritt 2: Datenanalyse & Ursachenforschung (Root Cause Analysis)
Ziel: Die tatsächliche Ursache des Problems ermitteln.
- 5-Why-Methode: Mehrfaches „Warum?“-Fragen, um zur Kernursache zu gelangen
- Ishikawa-Diagramm (Fischgräten-Analyse): Systematische Ursachenanalyse
- FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse): Bewertung von potenziellen Risiken
Schritt 3: Entwicklung von Korrekturmaßnahmen (Corrective Actions)
Ziel: Eine nachhaltige Lösung für das Problem finden.
- Entwicklung eines Aktionsplans, um die Kernursache zu beseitigen
- Änderung von Prozessen, Designs, Prüfmethoden oder Schulungen
- Überprüfung, ob die Maßnahmen praktisch umsetzbar sind
Schritt 4: Umsetzung der Korrekturmaßnahmen
Ziel: Effektive Umsetzung und Dokumentation der Maßnahmen.
- Einführung neuer Arbeitsanweisungen, Prozessanpassungen oder Schulungen
- Sicherstellung, dass die Änderungen in technischer Dokumentation und QMS erfasst werden
- Kommunikation an alle betroffenen Abteilungen
Schritt 5: Überwachung der Korrekturmaßnahmen
Ziel: Wirksamkeit überprüfen und sicherstellen, dass das Problem nicht erneut auftritt.
- Monitoring & Messung: Erfolgskontrolle durch erneute Tests und Datenanalyse
- Follow-up-Audits: Überprüfung, ob die Maßnahmen nachhaltig sind
- Regelmäßige CAPA-Berichte für das Management
3. Unterschiede zwischen Corrective & Preventive Actions
Korrekturmaßnahmen (CA) | Vorbeugemaßnahmen (PA) |
Reagiert auf bereits aufgetretene Probleme | Beugt potenziellen Problemen vor |
Ursachenanalyse durch Root Cause Analysis | Identifikation von Risiken vor dem Auftreten |
Ziel: Fehlerbeseitigung & Vermeidung einer Wiederholung | Ziel: Fehlerminimierung durch präventive Maßnahmen |
Wird oft durch Audits, Reklamationen, Fehleranalysen ausgelöst | Wird oft durch Risikoanalysen oder FMEA erkannt |
Beispiel: Nach einer fehlerhaften Produktionscharge wird der Maschinenkalibrierungsprozess verbessert | Beispiel: Einführung einer zusätzlichen Qualitätsprüfung, um Fehler frühzeitig zu erkennen |
4. CAPA in der Praxis – Anwendungsfälle
Fehler in der Produktion:
Eine Charge von Spritzen weist Materialmängel auf. CAPA: Ursachenanalyse → Anpassung der Rohstoffprüfung → Neue Schulung für Lieferantenkontrolle
Nichtkonformität bei einem Audit:
Ein Audit zeigt, dass Prüfprotokolle unvollständig sind. CAPA: Überarbeitung der Prüfprozesse → Schulung des Personals
Häufige Kundenbeschwerden über ein Produktmerkmal:
Mehrere Beschwerden über einen instabilen Schlauchanschluss. CAPA: Designänderung → Nachtestung → Aktualisierung der technischen Dokumentation
5. CAPA und regulatorische Anforderungen
- ISO 13485 (Kapitel 8.5.2 & 8.5.3): Erfordert CAPA-Prozesse, um Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen in Qualitätsmanagementsystemen zu integrieren.
- EU-MDR 2017/745 (Artikel 10): Hersteller müssen ein System zur Fehlererkennung und -korrektur nachweisen.
- FDA 21 CFR Part 820.100: US-Äquivalent zu CAPA-Anforderungen für Medizinprodukte.
6. Best Practices für einen effektiven Prozess
- Frühzeitige Erkennung: Proaktives Risikomanagement durch FMEA und interne Audits
- Strukturierte Ursachenanalyse: Nutzung der 5-Why-Methode und Ishikawa-Diagramme
- Nachhaltige Lösungen: Vermeidung kurzfristiger Workarounds
- Klare Verantwortlichkeiten: Zuweisung von Aufgaben an Teams
- Regelmäßige Überprüfung: Kontinuierliches Monitoring der Maßnahmen
Unterm Strich
Ein gut implementierter CAPA-Prozess ist entscheidend für die Qualitätssicherung und regulatorische Konformität eines Medizinprodukts. Unternehmen sollten nicht nur auf Fehler reagieren, sondern auch proaktiv Präventivmaßnahmen ergreifen, um zukünftige Probleme zu vermeiden.
CAPA-Prozess für eine defekte Pinzette
1. Problemidentifikation
- Mehrere Kunden und Mitarbeiter melden, dass die Pinzette nach kurzer Nutzung verbiegt und ungenau greift.
- Interne Qualitätskontrolle hat eine hohe Fehlerquote festgestellt.
- Die Funktionalität der Pinzette ist beeinträchtigt und kann die Patientensicherheit gefährden.
2. Ursachenanalyse (Root Cause Analysis)
Mögliche Ursachen:
- Materialschwäche: Die verwendete Legierung ist nicht widerstandsfähig genug.
- Produktionsfehler: Fehlerhafte Fertigung oder unsachgemäße Wärmebehandlung.
- Designproblem: Unzureichende Stabilität im Bereich der Greifspitzen.
- Handhabungsfehler: Unsachgemäße Nutzung durch Anwender.
Methode zur Analyse:
- 5-Why-Methode: Mehrmaliges „Warum?“ fragen, um zur Kernursache zu gelangen.
- Ishikawa-Diagramm (Fischgrätenanalyse): Untersuchung der Faktoren „Material“, „Mensch“, „Maschine“, „Methode“ und „Umwelt“.
3. Korrekturmaßnahmen (Corrective Actions)
- Materialoptimierung: Umstellung auf eine stabilere Edelstahl-Legierung.
- Überarbeitung des Produktionsprozesses: Kontrolle der Härtung und Fertigungstoleranzen.
- Zusätzliche Qualitätsprüfung: Einführung eines Biegetests für jede Produktionscharge.
- Schulung der Mitarbeiter: Korrekte Nutzung und Pflege der Pinzette in der Anwendung.
4. Umsetzung der Maßnahmen
- Abstimmung mit der Lieferkette zur Materialumstellung.
- Anpassung der technischen Spezifikationen und Produktionsrichtlinien.
- Schulung des Qualitätssicherungsteams zur neuen Prüfmethode.
- Implementierung der neuen End-of-Line-Kontrollen.
5. Überwachung und Wirksamkeitsprüfung
- Erneute Tests an mehreren Produktionschargen.
- Monitoring von Reklamationen: Wird die Anzahl der defekten Pinzetten reduziert?
- Follow-up-Audit nach 6 Monaten, um sicherzustellen, dass das Problem nachhaltig gelöst ist.
Einen CAPA-Prozess finden Sie in jeder Vorlage unseres Shops.
Charakteristik der Klasse I Produkte
Charakteristik der Klasse I Produkte nach MDR (2017/745)
Medizinprodukte der Klasse I werden als Produkte mit geringem Risiko für Patienten und Anwender eingestuft. Sie sind die am einfachsten zu regulierende Produktklasse unter der MDR und unterliegen weniger strengen Anforderungen als Produkte der höheren Klassen (IIa, IIb, III). Dennoch müssen auch sie die grundlegenden Sicherheits- und Leistungsanforderungen (Anhang I der MDR) erfüllen.
Merkmale von Klasse I Produkten
- Geringes Risiko:
- Produkte der Klasse I stellen bei bestimmungsgemäßer Verwendung ein minimales Risiko dar.
- Sie kommen in der Regel nicht-invasiv zum Einsatz.
- Typische Beispiele:
- Verbandmaterial (z. B. Pflaster, Mullbinden)
- Krankenbetten
- Lesebrillen (ohne individuelle Anpassung)
- Chirurgische Instrumente zur einmaligen Verwendung (z. B. Pinzetten)
- Selbstzertifizierung durch den Hersteller:
- Der Hersteller kann die Konformität eigenständig erklären und benötigt keine Benannte Stelle, außer:
- das Produkt ist steril (Klasse Is),
- es dient der Messfunktion (Klasse Im),
- es ist ein wiederverwendbares chirurgisches Instrument (Klasse Ir).
- In diesen Fällen muss eine Benannte Stelle zur Zertifizierung herangezogen werden.
- Der Hersteller kann die Konformität eigenständig erklären und benötigt keine Benannte Stelle, außer:
- Kriterien der Klassifizierung:
- Nicht invasiv: Klasse I Produkte dringen in der Regel nicht in den Körper ein.
- Kurzzeitige Anwendung: Produkte werden meist nur vorübergehend oder für eine kurze Dauer angewendet.
Regulatorische Anforderungen
Hersteller müssen:
- Technische Dokumentation erstellen:
- Nach Anhang II und III der MDR (z. B. Zweckbestimmung, Risikomanagement, Produktspezifikationen).
- Grundlegende Sicherheits- und Leistungsanforderungen erfüllen:
- Nach Anhang I der MDR, z. B. Biokompatibilität, Sicherheit, Leistungsfähigkeit.
- Konformitätserklärung erstellen:
- Dokument, das die Übereinstimmung des Produkts mit der MDR bestätigt.
- UDI-System (Unique Device Identification):
- Eindeutige Kennzeichnung des Produkts.
- Post-Market Surveillance (PMS):
- Überwachung des Produkts nach der Markteinführung (z. B. Beschwerden, Fehleranalysen).
- PRRC (Person Responsible for Regulatory Compliance):
- Eine qualifizierte Person im Unternehmen muss die Einhaltung der MDR sicherstellen.
Besonderheiten bei Subkategorien (Is, Im, Ir)
Für Produkte mit spezifischen Eigenschaften gelten zusätzliche Anforderungen:
- Is sterile Produkte:
- Müssen zusätzlich zur Selbstzertifizierung von einer Benannten Stelle überprüft werden.
- Im Produkte mit Messfunktion:
- Erfordern eine Prüfung durch eine Benannte Stelle, um die Genauigkeit und Funktion der Messung sicherzustellen.
- Ir wiederverwendbare chirurgische Instrumente:
- Eine Benannte Stelle prüft die Reinigung, Sterilisation und Wiederverwendung.
Zusammenfassung der Charakteristik
Merkmal | Beschreibung |
Risikostufe | Geringes Risiko |
Beispiele | Pflaster, Krankenbetten, Lesebrillen |
Zertifizierung | Selbstzertifizierung (außer Is, Im, Ir) |
Benannte Stelle erforderlich | Nur bei sterilen, messenden oder wiederverwendbaren Produkten |
Technische Dokumentation | Nach MDR Anhang II und III erforderlich |
UDI (Kennzeichnung) | Pflicht für Rückverfolgbarkeit |
Post-Market Surveillance (PMS) | Überwachung nach Inverkehrbringen |
Vorteile für Hersteller
- Selbstzertifizierung spart Kosten und Zeit im Vergleich zu höheren Produktklassen.
- Geringere regulatorische Hürden.
- Flexibilität bei der Markteinführung.
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Charakteristik der Klasse IIa Produkte
Charakteristik der Klasse IIa Produkte nach MDR (2017/745)
Klasse IIa Medizinprodukte gelten als Produkte mit einem moderaten Risiko und werden in dieser Hinsicht eingestuft. Sie weisen ein höheres Risiko auf als Produkte der Klasse I, erfordern jedoch weniger strenge Kontrollen und Nachweise als Medizinprodukte der Klassen IIb oder III. Diese spezifischen Produkte treten häufig für kurze oder mittlere Dauer in den Körper ein oder stehen in direktem Kontakt mit dem Patienten.
Merkmale von Klasse IIa Produkten
- Mittleres Risiko:
- Klasse IIa Produkte stellen ein moderates Risiko dar, insbesondere wenn sie invasiv sind, aber nicht direkt lebenswichtige Funktionen beeinflussen.
- Sie können invasiv oder nicht-invasiv sein und haben oft eine unterstützende Funktion.
- Typische Beispiele:
- Zahnfüllmaterialien
- Kontaktlinsen
- Ultraschallgeräte
- Infusionspumpen
- Operationshandschuhe
- Blutdruckmanschetten
- Einsatzdauer:
- Kurzzeitig (bis zu 60 Minuten) oder mittelzeitig (zwischen 60 Minuten und 30 Tagen) im Kontakt mit dem Körper.
- Invasivität:
- Kann invasiv oder implantierbar sein (z. B. temporäre Implantate).
- Kann mit Wunden oder Schleimhäuten in Kontakt kommen (z. B. Katheter).
- Benannte Stelle erforderlich:
- Die Konformitätsbewertung muss von einer Benannten Stelle geprüft werden. Eine reine Selbstzertifizierung ist nicht möglich.
- Eine CE-Zertifizierung erfolgt erst nach erfolgreicher Begutachtung durch die Benannte Stelle.
Regulatorische Anforderungen für Klasse IIa Produkte
- Technische Dokumentation:
- Detaillierte Dokumentation nach Anhang II und III der MDR erforderlich.
- Einschließlich Zweckbestimmung, Produktspezifikationen, Risikomanagement, klinischer Bewertung und Nachweisen über Sicherheits- und Leistungsprüfungen.
- Klinische Bewertung (Artikel 61):
- Nachweis der Sicherheit und Leistung durch klinische Daten.
- Kann auf Literaturdaten oder klinischen Studien basieren.
- Risikomanagement (ISO 14971):
- Erstellung einer Risikomanagementakte, die alle Risiken identifiziert und Maßnahmen zur Risikominderung beschreibt.
- Post-Market Surveillance (PMS):
- PMS-Plan und regelmäßige Überwachung des Produkts nach der Markteinführung.
- Sammeln und Analysieren von Daten aus der Nutzung, um mögliche Probleme zu erkennen.
- UDI-System (Unique Device Identification):
- Verpflichtende UDI-Kennzeichnung zur Rückverfolgbarkeit.
- Konformitätsbewertungsverfahren:
- Übliche Verfahren:
- Qualitätssicherungsverfahren (Anhang IX) oder
- Baumusterprüfung (Anhang X) in Kombination mit Produktionskontrollen (Anhang XI).
- Gebrauchsanweisung und Kennzeichnung:
- Vollständige Informationen für den Anwender, einschließlich Warnhinweisen, Kontraindikationen und Anwendungshinweisen.
Besondere Eigenschaften und Unterschiede zu anderen Klassen
Merkmal | Klasse I | Klasse IIa | Klasse IIb/III |
Risikostufe | Gering | Mittel | Hoch/Sehr hoch |
Benannte Stelle | Nicht erforderlich | Erforderlich | Erforderlich |
Anwendungsdauer | Kurzzeitig | Kurzzeitig bis mittelzeitig | Mittel- bis langfristig |
Beispiele | Verbandsmaterial | Kontaktlinsen, Zahnfüllungen | Implantate, Herz-Lungen-Maschinen |
Zusammenfassung der Charakteristik
Merkmal | Beschreibung |
Risikostufe | Mittleres Risiko |
Typische Produkte | Kontaktlinsen, Ultraschallgeräte, Infusionspumpen |
Einsatzdauer | Kurz- bis mittelzeitig |
Benannte Stelle | Konformitätsbewertung zwingend erforderlich |
Technische Dokumentation | Erforderlich nach MDR Anhang II und III |
Klinische Bewertung | Verpflichtend mit Daten aus Studien oder Literatur |
Risikomanagement | Nach ISO 14971 |
UDI-System | Pflicht zur Rückverfolgbarkeit |
Post-Market Surveillance (PMS) | Verpflichtende Überwachung nach Markteinführung |
Wichtige Hinweise für Hersteller
- Strengere Anforderungen als bei Klasse I Produkten: Eine Benannte Stelle muss eingebunden werden.
- Konformitätsbewertung: Der Hersteller ist verpflichtet, alle Produktions- und Qualitätsprozesse so zu gestalten und zu überwachen, dass sie den Vorgaben der MDR entsprechen. Diese Maßnahmen müssen erfolgen, bevor das Produkt auf den Markt gebracht werden kann.
- Fortlaufende Verantwortung: Nach der Markteinführung eines Produkts sind das Post-Market-Surveillance (PMS) und die Vigilanz entscheidende und wesentliche Anforderungen. Diese Maßnahmen sind unerlässlich, um die kontinuierliche Sicherheit und Zuverlässigkeit des Produkts zu gewährleisten und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.
Benannte Stellen in Deutschland Stand März 2025
Body type | Body Name |
NB 0124 | DEKRA Certification GmbH |
NB 0482 | DNV MEDCERT GmbH |
NB 0297 | DQS Medizinprodukte GmbH |
NB 2975 | SZUTEST Konformitätsbewertungsstelle GmbH |
NB 0483 | MDC MEDICAL DEVICE CERTIFICATION GMBH |
NB 0633 | Berlin Cert Prüf- und Zertifizierstelle für Medizinprodukte GmbH |
NB 0123 | TÜV SÜD Product Service GmbH |
NB 0494 | SLG PRÜF UND ZERTIFIZIERUNGS GMBH |
NB 0197 | TÜV Rheinland LGA Products GmbH |
NB 0044 | TÜV NORD CERT GmbH |
Sie haben Fragen? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Charakteristik der Klasse IIb Produkte
Charakteristik der Klasse IIb Produkte nach MDR (2017/745)
Klasse IIb Medizinprodukte werden als Produkte mit höherem Risiko eingestuft. Sie stehen zwischen den mittleren Risikoprodukten (Klasse IIa) und den Produkten mit dem höchsten Risiko (Klasse III). Diese Produkte haben oft einen längeren oder intensiveren Kontakt mit dem Körper oder wirken sich direkt auf lebenswichtige Funktionen aus.
Merkmale von Klasse IIb Produkten
- Höheres Risiko:
- Produkte dieser Klasse haben ein potenziell höheres Risiko für den Patienten und den Anwender.
- Sie können langfristig oder invasiv im menschlichen Körper wirken oder lebenswichtige Funktionen unterstützen.
- Typische Beispiele:
- Langzeitkatheter
- Infusionspumpen für Medikamente
- Röntgengeräte
- Beatmungsgeräte
- Kondome
- Herz-Lungen-Maschinen (nicht implantierbar)
- Blutreinigungsgeräte (Dialyse)
- Einsatzdauer:
- Langfristige Anwendung (mehr als 30 Tage) oder längerer Kontakt mit dem Körper.
- Kann dauerhaft oder wiederholt invasiv sein.
- Invasivität:
- Häufig invasive Produkte oder solche, die mit sensiblen Bereichen des Körpers (z. B. Kreislaufsystem, Schleimhäute) interagieren.
- Benannte Stelle zwingend erforderlich:
- Die Konformitätsbewertung muss durch eine Benannte Stelle erfolgen, bevor das Produkt auf den Markt gebracht werden kann.
- Selbstzertifizierung ist nicht möglich.
Regulatorische Anforderungen für Klasse IIb Produkte
- Technische Dokumentation:
- Umfassende Dokumentation nach Anhang II und III der MDR erforderlich.
- Enthält Informationen zu Design, Herstellung, Zweckbestimmung und Risikomanagement.
- Klinische Bewertung (Artikel 61, Anhang XIV):
- Strenge Anforderungen an klinische Daten und deren Nachweise.
- In vielen Fällen erforderlich: Daten aus klinischen Studien, insbesondere bei neuen Technologien oder innovativen Produkten.
- Risikomanagement (ISO 14971):
- Detaillierter Nachweis eines systematischen Risikomanagementprozesses.
- Risiken müssen identifiziert, bewertet und minimiert werden.
- Post-Market Surveillance (PMS):
- Verpflichtender PMS-Plan mit der Sammlung von Sicherheits- und Leistungsdaten nach der Markteinführung.
- Regelmäßige Erstellung eines Periodic Safety Update Report (PSUR).
- UDI-System (Unique Device Identification):
- Pflicht zur Rückverfolgbarkeit durch eine eindeutige Produktkennzeichnung.
- Konformitätsbewertungsverfahren:
- Meistens ein Verfahren basierend auf:
- Qualitätssicherungssystem (Anhang IX), oder
- Baumusterprüfung (Anhang X) kombiniert mit Produktionskontrolle (Anhang XI).
- Meistens ein Verfahren basierend auf:
- Kennzeichnung und Gebrauchsanweisung:
- Detaillierte und vollständige Angaben für den sicheren Gebrauch des Produkts.
- Angaben zu Risiken, Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Einschränkungen.
Besondere Eigenschaften und Unterschiede zu anderen Klassen
Merkmal | Klasse IIa | Klasse IIb | Klasse III |
Risikostufe | Mittleres Risiko | Höheres Risiko | Höchstes Risiko |
Einsatzdauer | Kurz- bis mittelzeitig | Langfristig oder wiederholt | Langfristig oder implantierbar |
Benannte Stelle | Erforderlich | Zwingend erforderlich | Zwingend erforderlich |
Klinische Bewertung | Moderate Anforderungen | Strengere Anforderungen | Sehr strenge Anforderungen |
Beispiele | Kontaktlinsen, Zahnfüllungen | Langzeitkatheter, Röntgengeräte | Herzklappen, Stents |
Zusammenfassung der Charakteristik
Merkmal | Beschreibung |
Risikostufe | Höheres Risiko |
Typische Produkte | Langzeitkatheter, Beatmungsgeräte, Röntgengeräte |
Einsatzdauer | Langfristig, invasiv |
Benannte Stelle | Pflicht für die Konformitätsbewertung |
Technische Dokumentation | Detailliert und umfassend |
Klinische Bewertung | Streng mit Nachweis klinischer Daten |
Risikomanagement | Nach ISO 14971 erforderlich |
Post-Market Surveillance (PMS) | Verpflichtend mit PSUR |
UDI-System | Pflicht zur Rückverfolgbarkeit |
Wichtige Anforderungen für Hersteller
- Strenge Kontrollen:
- Hersteller müssen alle Anforderungen der MDR (z. B. klinische Daten, Risikomanagement) erfüllen, bevor das Produkt auf den Markt gebracht wird.
- Verantwortung nach der Markteinführung:
- PMS und Vigilanz sind essenziell, um langfristig die Sicherheit und Leistung des Produkts zu überwachen.
- Zusammenarbeit mit der Benannten Stelle:
- Eine Benannte Stelle muss die Konformitätsbewertung durchführen und die CE-Kennzeichnung genehmigen.
Typische Herausforderungen
- Nachweise für klinische Daten (z. B. durch Studien) sind kosten- und zeitintensiv.
- Anforderungen an die Technische Dokumentation sind umfangreich und müssen genau befolgt werden.
- Strikte Überwachung und Dokumentation nach dem Inverkehrbringen.
Benannte Stellen in Deutschland Stand März 2025
Body type | Body Name |
NB 0124 | DEKRA Certification GmbH |
NB 0482 | DNV MEDCERT GmbH |
NB 0297 | DQS Medizinprodukte GmbH |
NB 2975 | SZUTEST Konformitätsbewertungsstelle GmbH |
NB 0483 | MDC MEDICAL DEVICE CERTIFICATION GMBH |
NB 0633 | Berlin Cert Prüf- und Zertifizierstelle für Medizinprodukte GmbH |
NB 0123 | TÜV SÜD Product Service GmbH |
NB 0494 | SLG PRÜF UND ZERTIFIZIERUNGS GMBH |
NB 0197 | TÜV Rheinland LGA Products GmbH |
NB 0044 | TÜV NORD CERT GmbH |
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Charakteristik der Klasse III Produkte
Charakteristik der Klasse III Produkte nach MDR (2017/745)
Medizinprodukte der Klasse III repräsentieren die höchste Risikoklasse nach der MDR. Diese Produkte haben potenziell den größten Einfluss auf die Gesundheit und Sicherheit von Patienten, da sie meist lebenswichtige Funktionen beeinflussen oder langfristig implantiert werden. Daher unterliegen sie den strengsten regulatorischen Anforderungen.
Merkmale von Klasse III Produkten
- Höchstes Risiko:
- Produkte dieser Klasse können erhebliche gesundheitliche Risiken bergen, wenn sie nicht korrekt funktionieren.
- Sie kommen häufig langfristig mit dem Körper in Kontakt oder sind implantierbar.
- Typische Beispiele:
- Herzklappen
- Stents
- Brustimplantate
- Implantierbare Insulinpumpen
- Herzunterstützungssysteme
- Implantierbare neurostimulierende Geräte
- Medizinprodukte mit Arzneimittelbestandteilen (z. B. beschichtete Stents)
- Einsatzdauer:
- Meist langfristig (mehr als 30 Tage) oder dauerhaft im Körper.
- Produkte, die lebenswichtige Funktionen direkt beeinflussen.
- Invasivität:
- Langfristig invasiv, oft in den Körper implantiert.
- Produkte, die in das zentrale Kreislaufsystem oder das zentrale Nervensystem eingreifen.
- Benannte Stelle zwingend erforderlich:
- Eine Benannte Stelle muss die Konformitätsbewertung durchführen, bevor das Produkt auf den Markt gebracht wird.
- Dies umfasst die Prüfung der Technischen Dokumentation, klinischen Daten und des gesamten Herstellungsprozesses.
Regulatorische Anforderungen für Klasse III Produkte
- Technische Dokumentation (Anhang II und III der MDR):
- Muss extrem detailliert und vollständig sein.
- Enthält umfassende Informationen über:
- Zweckbestimmung
- Produktspezifikationen
- Risikomanagement
- Herstellung und Qualitätssicherung
- Klinische Bewertung und Studienergebnisse
- Klinische Bewertung (Artikel 61, Anhang XIV):
- Sehr strenge Anforderungen an klinische Daten.
- In der Regel erforderlich: klinische Studien, um die Sicherheit und Leistung des Produkts nachzuweisen.
- Langfristige Beobachtung der klinischen Sicherheit und Leistung (Post-Market Clinical Follow-up, PMCF).
- Risikomanagement (ISO 14971):
- Ausführliche und fortlaufend aktualisierte Risikomanagementakte.
- Fokus auf die Minimierung von Risiken und den Nachweis eines positiven Nutzen-Risiko-Verhältnisses.
- Post-Market Surveillance (PMS):
- Detaillierter PMS-Plan, um Sicherheits- und Leistungsdaten nach der Markteinführung zu sammeln und auszuwerten.
- Periodic Safety Update Report (PSUR): Verpflichtender regelmäßiger Bericht über Sicherheits- und Leistungsdaten.
- UDI-System (Unique Device Identification):
- Pflicht zur eindeutigen Produktkennzeichnung und Rückverfolgbarkeit.
- Konformitätsbewertungsverfahren:
- Häufig angewandte Verfahren:
- Qualitätssicherungsverfahren (Anhang IX) oder
- Baumusterprüfung (Anhang X) in Kombination mit Produktionskontrollen (Anhang XI).
- Zusätzliche Anforderungen bei Produkten mit Arzneimittelbestandteilen: Prüfung durch zuständige Arzneimittelbehörde.
- Häufig angewandte Verfahren:
- Kennzeichnung und Gebrauchsanweisung:
- Vollständige und verständliche Informationen für den sicheren Gebrauch des Produkts.
- Angaben zu möglichen Risiken, Nebenwirkungen, Warnhinweisen und Kontraindikationen.
Besondere Eigenschaften und Unterschiede zu anderen Klassen
Merkmal | Klasse IIb | Klasse III |
Risikostufe | Höheres Risiko | Höchstes Risiko |
Anwendungsdauer | Langfristig oder wiederholt | Langfristig/implantierbar |
Benannte Stelle | Zwingend erforderlich | Zwingend erforderlich |
Klinische Bewertung | Strenge Anforderungen | Sehr strenge Anforderungen (Studien) |
Beispiele | Dialysegeräte, Beatmungsgeräte | Stents, Herzklappen, Brustimplantate |
Zusammenfassung der Charakteristik
Merkmal | Beschreibung |
Risikostufe | Höchstes Risiko |
Typische Produkte | Herzklappen, Stents, Brustimplantate |
Einsatzdauer | Langfristig, invasiv, oft implantierbar |
Benannte Stelle | Pflicht für Konformitätsbewertung |
Technische Dokumentation | Umfassend und extrem detailliert |
Klinische Bewertung | Strenge Anforderungen, oft klinische Studien |
Risikomanagement | Nach ISO 14971 erforderlich |
Post-Market Surveillance (PMS) | Verpflichtend mit PMCF und PSUR |
UDI-System | Pflicht zur Rückverfolgbarkeit |
Wichtige Anforderungen für Hersteller
- Strenge regulatorische Anforderungen:
- Hersteller müssen strenge Nachweise für Sicherheit und Leistung des Produkts erbringen.
- Die Konformitätsbewertung ist ohne eine Benannte Stelle nicht möglich.
- Hohe Anforderungen an klinische Daten:
- Klinische Studien sind meist erforderlich und müssen gemäß den Vorgaben der MDR geplant und durchgeführt werden.
- Permanente Überwachung:
- Nach der Markteinführung sind fortlaufende Post-Market Surveillance (PMS) und Post-Market Clinical Follow-up (PMCF) essenziell, um langfristige Sicherheit und Leistung zu gewährleisten.
- Komplexität und Kosten:
- Entwicklung, Zulassung und Überwachung von Klasse III Produkten sind aufwendig und kostenintensiv.
Typische Herausforderungen
- Planung und Durchführung klinischer Studien.
- Umfangreiche Technische Dokumentation und enge Zusammenarbeit mit Benannten Stellen.
- Fortlaufende Überwachung und Einhaltung regulatorischer Vorgaben.
Benannte Stellen in Deutschland. Stand März 2025
Nummer der benannten Stelle | Unternehmen |
NB 0124 | DEKRA Certification GmbH |
NB 0482 | DNV MEDCERT GmbH |
NB 0297 | DQS Medizinprodukte GmbH |
NB 2975 | SZUTEST Konformitätsbewertungsstelle GmbH |
NB 0483 | MDC MEDICAL DEVICE CERTIFICATION GMBH |
NB 0633 | Berlin Cert Prüf- und Zertifizierstelle für Medizinprodukte GmbH |
NB 0123 | TÜV SÜD Product Service GmbH |
NB 0494 | SLG PRÜF UND ZERTIFIZIERUNGS GMBH |
NB 0197 | TÜV Rheinland LGA Products GmbH |
NB 0044 | TÜV NORD CERT GmbH |
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DIN EN ISO 13485 und MDR 2017/745
Warum muss man die ISO 13485 umsetzen wenn man die MDR beachten muss?
Die Umsetzung der ISO 13485 ist zwar nicht direkt zwingend durch die MDR (Medical Device Regulation, EU 2017/745) vorgeschrieben, aber in der Praxis nahezu unverzichtbar, da sie eine zentrale Grundlage für die Einhaltung der MDR-Anforderungen darstellt. Konkret ergeben sich folgende Gründe dafür:
1. Qualitätsmanagementsystem (QMS) als Kernanforderung
Die MDR fordert explizit ein Qualitätsmanagementsystem zur Sicherstellung der Übereinstimmung der Produkte mit den gesetzlichen Vorgaben (Anhang IX und X der MDR). ISO 13485 bietet eine international anerkannte, harmonisierte Grundlage für ein solches QMS, das speziell für Medizinprodukte entwickelt wurde.
2. Erfüllung der gesetzlichen Vermutungswirkung
Die ISO 13485 gilt als harmonisierte Norm für die MDR. Durch Anwendung der ISO 13485 wird eine sogenannte „Vermutungswirkung“ („presumption of conformity“) erzeugt. Das bedeutet:
- Wer die ISO 13485 erfüllt, erfüllt automatisch bestimmte MDR-Anforderungen, insbesondere die an das Qualitätsmanagement.
- Dies erleichtert die Konformitätsbewertung durch benannte Stellen und vereinfacht den Nachweis gegenüber Behörden.
3. Marktzugang und Akzeptanz
- Benannte Stellen erwarten von Herstellern grundsätzlich die Umsetzung der ISO 13485, da dies einen bewährten Standard und nachvollziehbare Prozesse sicherstellt.
- Kunden und Handelspartner setzen ebenfalls oft ISO-13485-Zertifizierungen voraus.
4. Risiko- und Prozessmanagement
Die ISO 13485 enthält Vorgaben, die unmittelbar zur Erfüllung von MDR-Anforderungen beitragen, insbesondere hinsichtlich:
- Risikomanagement (Verknüpfung mit ISO 14971)
- Post-Market Surveillance (PMS)
- Korrektive und präventive Maßnahmen (CAPA)
- Lieferantenmanagement
- Dokumentation und Rückverfolgbarkeit
5. Praktische Umsetzungshilfe
Die MDR enthält zwar detaillierte rechtliche Anforderungen, gibt aber kaum spezifische Hinweise zur praktischen Umsetzung. Die ISO 13485 hingegen bietet konkrete, operativ umsetzbare Vorgaben, die Herstellern helfen, die MDR systematisch umzusetzen.
An welchen Stellen hat die MDR Anforderungen an ein Managementsystem?
1. Artikel 10 – Allgemeine Pflichten der Hersteller
Absatz 9:
Der Hersteller muss ein Qualitätsmanagementsystem einführen, dokumentieren, anwenden, aufrechterhalten und kontinuierlich verbessern.
Das QMS muss alle Teile und Elemente des Unternehmens betreffen, die mit der Qualität der Produkte in Zusammenhang stehen.
Enthalten sein müssen z. B.:
- Eine klare Unternehmensstruktur und Zuständigkeiten
- Prozesse zur Risikobewertung und -kontrolle
- Technische Dokumentation
- Produktüberwachung nach dem Inverkehrbringen
- CAPA-Prozesse (Corrective and Preventive Actions)
2. Anhang IX – Konformitätsbewertung nach dem Qualitätssicherungssystem
Dieser Anhang beschreibt, wie ein vollständiges QMS Bestandteil des Konformitätsbewertungsverfahrens ist.
Benannte Stellen prüfen das QMS im Detail.
Das QMS muss laut Anhang IX u. a. folgende Prozesse umfassen:
- Design- und Entwicklungssteuerung
- Lieferanten- und Beschaffungsmanagement
- Herstellungsprozesse
- Prüfverfahren
- Rückverfolgbarkeit
- Überwachung nach dem Inverkehrbringen
3. Anhang XI – Konformitätsbewertung auf Basis der Produktprüfung
Auch wenn hier primär Produktprüfungen im Fokus stehen, kann ein geeignetes QMS trotzdem erforderlich sein – insbesondere zur Dokumentation und zur Unterstützung der PMS/PMCF-Prozesse.
4. Artikel 52 – Konformitätsbewertungsverfahren
Hersteller müssen im Rahmen der Konformitätsbewertung nachweisen, dass ein QMS vorhanden ist, insbesondere bei Produkten der Klassen IIa, IIb und III.
5. Artikel 83 bis 86 – Überwachung nach dem Inverkehrbringen (PMS)
Ein funktionierendes QMS muss auch die Prozesse für:
- PMS (Post-Market Surveillance)
- PMCF (Post-Market Clinical Follow-up)
- Vigilanz und Trendberichterstattung
beinhalten.
Hier ist das QMS nach MDR gefragt:
MDR-Abschnitt | Thema | QMS-Anforderung |
Art. 10 (9) | Pflichten des Herstellers | Direkt verpflichtend |
Anhang IX | QMS-basierte Konformitätsbewertung | Kernbestandteil |
Anhang XI | Produktprüfung | Unterstützend notwendig |
Art. 52 | Konformitätsbewertung allgemein | Nachweispflicht |
Art. 83–86 | PMS, Vigilanz, PMCF | QMS muss Prozesse abbilden |
Unterm Strich:
Obwohl die MDR nicht explizit verlangt, die ISO 13485 zu implementieren, ist es praktisch unumgänglich, dies zu tun. Die Norm bietet Herstellern eine bewährte Struktur, reduziert Risiken bei der Zertifizierung und macht die Einhaltung der komplexen MDR-Anforderungen wesentlich einfacher und nachvollziehbarer.
Unsere Vorlagen helfen. Die MDR kann man sich bei der EU Herunterladen.
Klassifizierung von Medizinprodukten
Die Klassifizierung von Medizinprodukten ist ein zentraler Bestandteil der Medical Device Regulation (MDR) 2017/745. Sie dient dazu, das Risikopotenzial eines Produkts zu bewerten und die regulatorischen Anforderungen festzulegen. Die Klassifizierung erfolgt in Klassen I, IIa, IIb und III, wobei die Risiken und die Anforderungen an die Konformitätsbewertung mit steigender Klasse zunehmen.
Grundsätze der Klassifizierung
Die Klassifizierung basiert auf:
- Zweckbestimmung: Was ist die vorgesehene Nutzung des Produkts?
- Funktionsweise: Wie wirkt das Produkt (z. B. mechanisch, pharmakologisch, elektrisch)?
- Dauer der Anwendung:
- Kurzzeitig: Weniger als 60 Minuten.
- Langzeitig: Mehr als 30 Tage.
- Ort der Anwendung: Körperoberfläche, invasiv, implantiert, etc.
- Risiken: Welches Risiko besteht für Patienten, Anwender oder Dritte?
Die genauen Kriterien für die Klassifizierung sind in Anhang VIII der MDR beschrieben.
Die Klassen der Medizinprodukte
1. Klasse I (geringes Risiko)
- Produkte mit minimalem Risiko für den Patienten oder Anwender.
- Beispiele:
- Verbandsmaterial
- Lesebrillen ohne Sehstärkenanpassung
- Krankenbetten
- Anforderungen:
- Selbstzertifizierung durch den Hersteller (ohne Benannte Stelle), außer das Produkt ist steril, misst eine Funktion oder ist wiederverwendbar (dann: Klasse Is/m/r).
2. Klasse IIa (mittleres Risiko)
- Produkte mit erhöhtem Risiko, die nicht invasiv oder kurzzeitig invasiv sind.
- Beispiele:
- Kontaktlinsen
- Hörgeräte
- Infusionspumpen
- Anforderungen:
- Konformitätsbewertung durch eine Benannte Stelle erforderlich.
- Geringerer Aufwand im Vergleich zu höheren Klassen.
3. Klasse IIb (höheres Risiko)
- Produkte mit höherem Risiko, oft mit längerer oder dauerhafter Anwendung und direkter Einwirkung auf lebenswichtige Funktionen.
- Beispiele:
- Herz-Lungen-Maschinen
- Dialysegeräte
- Langzeitimplantate (z. B. Endoprothesen)
- Anforderungen:
- Umfassendere Prüfungen und Dokumentationen durch eine Benannte Stelle.
- Regelmäßige Audits und Zertifizierungen.
4. Klasse III (höchstes Risiko)
- Produkte mit sehr hohem Risiko, oft invasiv, implantiert oder mit unmittelbarer Beeinflussung lebenswichtiger Prozesse.
- Beispiele:
- Herzklappen
- Stents
- Implantierbare Insulinpumpen
- Anforderungen:
- Strengste Prüfungen und Nachweise erforderlich.
- Klinische Bewertung und Daten aus klinischen Studien verpflichtend.
- Überwachung durch eine Benannte Stelle.
Sonderregelungen
Einige Produkte haben spezifische Klassifizierungsanforderungen:
- Software:
- Kann in jeder Klasse (I bis III) eingestuft werden, je nach Zweck und Risiko (z. B. Diagnosesoftware für kritische Erkrankungen = Klasse III).
- Kombinationsprodukte:
- Produkte, die Medizinprodukte und Arzneimittel kombinieren, werden nach ihrem Hauptzweck klassifiziert.
- In-vitro-Diagnostika (IVD):
- Werden nach eigener Klassifizierung (IVDR) bewertet, nicht nach der MDR.
Praktische Schritte zur Klassifizierung
- Zweckbestimmung dokumentieren:
- Definiere, was das Produkt leisten soll.
- Kriterien von Anhang VIII analysieren:
- Nutze die 22 Klassifizierungsregeln der MDR.
- Benötigte Klasse bestimmen:
- Wähle die Klasse entsprechend den definierten Risiken und Eigenschaften.
- Konformitätsbewertung vorbereiten:
- Je nach Klasse unterschiedliche Nachweise (z. B. klinische Daten, Risikoanalysen) erstellen.
Zusammenfassung der Unterschiede
Klasse | Risikopotenzial | Beispiele | Anforderungen |
Klasse I | Gering | Verbandmaterial, Brillen | Selbstzertifizierung |
Klasse IIa | Mittel | Hörgeräte, Infusionspumpen | Prüfung durch Benannte Stelle |
Klasse IIb | Hoch | Herz-Lungen-Maschinen, Langzeitimplantate | Umfassende Prüfungen und Dokumentation |
Klasse III | Sehr hoch | Herzklappen, Stents | Strengste Prüfungen und klinische Daten |
Link zur MDR. Sie haben Fragen? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Zertifizierung
Auditzeiten / Ermittlung nach IAF MD 5:2019
Das Dokument IAF MD 4:2023 mit dem Titel „Verbindliches IAF-Dokument zur Verwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Auditierungs- und Begutachtungszwecke“ wurde am 14. Juni 2023 veröffentlicht. Es legt verbindliche Anforderungen für den Einsatz von IKT in Audits und Begutachtungen fest, insbesondere für Zertifizierungs- und Akkreditierungsstellen. Obwohl die Nutzung von IKT nicht verpflichtend ist, müssen bei deren Einsatz die Vorgaben dieses Dokuments eingehalten werden.
Hauptinhalte von IAF MD 4:2023
1. Geltungsbereich
Das Dokument gilt für Audits und Begutachtungen von Managementsystemen, Personen und Produkten. Es richtet sich an Konformitätsbewertungsstellen (KBS) und Akkreditierungsstellen (AS). Der Einsatz von IKT ist optional, aber bei Nutzung im Auditprozess ist die Einhaltung der Richtlinien verpflichtend.
2. Definition von IKT
IKT umfasst Technologien zur Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen. Beispiele sind:
- Videokonferenzen
- Remote-Zugriffe auf Dokumente
- Einsatz von Drohnen oder Wearables
- Künstliche Intelligenz
3. Anwendungsbeispiele
IKT kann in folgenden Szenarien eingesetzt werden:
- Virtuelle Meetings
- Fernzugriffe auf Dokumente und Aufzeichnungen
- Visuelle Inspektionen mittels Videoübertragung
- Zugang zu schwer erreichbaren oder gefährlichen Bereichen
4. Sicherheits- und Datenschutzanforderungen
Vor dem Einsatz von IKT müssen beide Parteien (Auditierte und Auditoren) den Einsatz schriftlich vereinbaren. Dabei sind Informationssicherheits- und Datenschutzmaßnahmen zu berücksichtigen. Bei Nichteinhaltung oder fehlender Zustimmung ist auf alternative Methoden zurückzugreifen.
5. Prozessanforderungen
- Identifikation und Dokumentation von Risiken und Chancen beim Einsatz von IKT
- Überprüfung der technischen Infrastruktur beider Parteien
- Festlegung des Umfangs und der Methoden des IKT-Einsatzes im Auditplan
- Sicherstellung der Kompetenz aller Beteiligten im Umgang mit den eingesetzten Technologien
- Dokumentation des IKT-Einsatzes im Auditbericht
Aktualisierung:
Bitte beachten Sie, dass IAF MD 4:2023 durch durch eine neue Version ersetzt wurde, die am 30. Januar 2025 veröffentlicht wurde und ab dem 30. Januar 2026 in Kraft tritt. Die neue Version erweitert den Anwendungsbereich auf alle Konformitätsbewertungstätigkeiten, einschließlich Validierung und Verifizierung, und betont die Notwendigkeit einer konsistenten Anwendung von IKT in diesen Prozessen. Weitere Informationen
- Für detaillierte Informationen können Sie die offizielle deutsche Übersetzung von IAF MD 4:2023 auf der Website der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) einsehen:
- IAF MD 4:2023 – Deutsche Übersetzung (PDF)(DAkkS)
- Die aktuelle Version IAF MD 4:2025 finden Sie auf der offiziellen IAF-Website:
- IAF MD 4:2025 – IAF Mandatory Document(IAF)
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung von IKT in Audits oder zu spezifischen Anforderungen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Erweiterung des Anwendungsbereichs und der Stärkung der Anforderungen an Sicherheit und Vertraulichkeit beim Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Rahmen von Konformitätsbewertungsaktivitäten.
Hauptunterschiede zwischen IAF MD 4:2023 und IAF MD 4:2025
- Erweiterter Anwendungsbereich:
- IAF MD 4:2023 fokussierte sich auf den Einsatz von IKT bei Audits und Bewertungen von Managementsystemen, Personen und Produkten.
- IAF MD 4:2025 erweitert den Geltungsbereich auf alle Konformitätsbewertungstätigkeiten, einschließlich Validierungs- und Verifizierungsaktivitäten, Managementsysteme, Personenzertifizierungen und Produktzertifizierungen.
- Detailliertere Definitionen und Beispiele für IKT-Nutzung:
- Die 2025er-Version bietet eine umfassendere Liste von IKT-Werkzeugen und -Anwendungen, einschließlich künstlicher Intelligenz, Drohnen und tragbarer Technologien. (LinkedIn)
- Stärkere Betonung von Sicherheit und Vertraulichkeit:
- Beide Versionen verlangen eine Vereinbarung zwischen der bewerteten Organisation und der Konformitätsbewertungsstelle vor dem Einsatz von IKT.
- Die 2025er-Version verstärkt die Anforderungen an Datenschutz, Sicherheitsmaßnahmen und Vertraulichkeit beim Einsatz von IKT.
- Berücksichtigung virtueller Standorte und Auswirkungen auf die Bewertungsdauer:
- Beide Versionen definieren virtuelle Standorte.
- Die 2025er-Version erweitert die Richtlinien zur Berücksichtigung virtueller Standorte bei der Bestimmung der Dauer von Konformitätsbewertungen und verlangt deren explizite Nennung in den Bewertungsberichten.
Unterm Strich
Das Dokument wird uns auch in Zukunft noch beschäftigen da die Inhalte besonders wichtig sind für Remote-Audits. Die Zertifizierer beziehen sich schon auf den Standard in ihren Angeboten.
QM-Systeme, was kann man bei einer Zertifizierung eines falsch machen?
Bei einer DIN EN ISO 9001-Zertifizierung und somit der Einführung eines QM-Systems gibt es tatsächlich einige klassische Fehlerquellen. Hier ein Überblick über die häufigsten Dinge, die schiefgehen können:
Nur für die Zertifizierung arbeiten
Viele Unternehmen bauen ein System auf, das nur auf das Zertifikat abzielt, aber im Alltag nicht wirklich gelebt wird. Das merkt ein(e) Auditor/-in schnell.
Fehlendes Management-Engagement
Wenn die Geschäftsleitung nicht ernsthaft hinter dem Qualitätsmanagement steht, fehlt die Richtung und Ernsthaftigkeit – ein absolutes No-Go.
Unzureichende Dokumentation
Entweder fehlen wichtige Dokumente (z. B. Prozessbeschreibungen, Verfahrensanweisungen, Nachweise) oder sie sind zu kompliziert und werden nicht genutzt.
Unklare Prozesse und Verantwortlichkeiten im Rahmen des QM-Systems
Wenn Mitarbeiter/-innen nicht wissen, wer was macht oder wie Prozesse genau ablaufen, wird das im Audit kritisch angemerkt.
Mangelhafte interne Audits
Interne Audits werden oft als Pflichtübung abgehakt, ohne echte Prüfung oder Mehrwert. Dabei sind sie ein zentrales Element der kontinuierlichen Verbesserung.
Fehlende Maßnahmenumsetzung
Wenn Schwachstellen oder Verbesserungspotentiale zwar erkannt, aber nicht abgearbeitet werden, wirkt das System unausgereift.
Schlechte Schulung und Kommunikation
Wenn Mitarbeiter die Anforderungen der DIN EN ISO 9001 nicht verstehen oder nicht wissen, wie sie umgesetzt werden sollen, leidet die Wirksamkeit massiv.
Kein Fokus auf Kundenorientierung
Die ISO 9001 legt viel Wert auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden. Unternehmen, die das ignorieren, verfehlen den Kern der Norm.
Überbürokratisierung
Zu viele unnötige Formulare, Listen und Freigaben können das QM-System lähmen, statt es effizient zu machen.
Nicht korrekte Bearbeitung von Nichtkonformitäten
Fehler müssen systematisch erfasst, analysiert und nachhaltig behoben werden. Einfach nur „Schönreden“ kommt beim / bei der Auditor/-in nicht gut an.
Tipps für die richtige Implementierung eines QM-Systems
Hier sind praktische Tipps, wie man ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) richtig und nachhaltig implementiert (egal ob ISO 9001 oder allgemein):
Top-Management einbinden
Das Management muss das QM-System aktiv unterstützen und vorleben. Klare Qualitätsziele und eine Qualitätspolitik gemeinsam entwickeln.
Realistische Planung
Zeit und Ressourcen richtig einschätzen. Einführung als Projekt mit klaren Etappen planen (z.B. Kickoff, Prozesse definieren, Dokumentation erstellen, Schulungen).
Mitarbeiter frühzeitig einbinden
Betroffene zu Beteiligten machen: Alle Ebenen einbinden, Feedback einholen. Akzeptanz erhöhen durch Workshops und offene Kommunikation („Was bringt uns ein QMS?“).
Prozesse aufnehmen, wie sie wirklich sind
Keine künstlichen Prozesse entwerfen – die Realität abbilden und ggf. optimieren. Prozesslandkarte erstellen: Wer macht was, wann und womit?
Schlanke Dokumentation
Nur so viel dokumentieren wie nötig (und nützlich). Formulare, Anleitungen und Checklisten sinnvoll halten, nicht überladen.
Interne Audits ernst nehmen
Nicht nur „auf Fehlerjagd“ gehen, sondern auch Verbesserungsmöglichkeiten erkennen. Audits als Chance für Weiterentwicklung sehen, nicht als Kontrolle.
Schulung und Bewusstsein schaffen
Mitarbeiter regelmäßig zu QMS-Themen schulen. Jeder muss seine Rolle im QMS verstehen (nicht nur das QM-Team).
Risikobasierter Ansatz
Risiken und Chancen pro Prozess analysieren (Pflicht in ISO 9001:2015). Maßnahmen daraus ableiten und steuern.
KVP – Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Verbesserung als Teil der Unternehmenskultur etablieren. Kleine Verbesserungen kontinuierlich fördern – nicht auf den „großen Wurf“ warten.
Erfolge sichtbar machen
Schnelle Erfolge („Quick Wins“) kommunizieren. Zeigen, dass das QMS echten Nutzen bringt (z. B. weniger Reklamationen, bessere Abläufe).
Deutschland
Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) ist die nationale Akkreditierungsbehörde in Deutschland. (DAkkS: Die Deutsche Akkreditierungsstelle – Johner Institut)
Beispiele für akkreditierte Zertifizierungsstellen:
- TÜV SÜD Management Service GmbH
- TÜV Rheinland Cert GmbH
- DEKRA Certification GmbH
- DQS GmbH
- Bureau Veritas Certification Germany GmbH
- SGS Germany GmbH (Trägergemeinschaft für Akkreditierung, ISO 9001 – Qualitätsmanagement – Swiss Safety Center, Zertifizierungsstellen in Deutschland für akkreditierte ISO Audits, DQS, ISO-Survey 2022: die aktuellen Zahlen zu ISO-9001-Zertifikaten)
Eine vollständige Liste finden Sie in der DAkkS-Datenbank akkreditierter Stellen. (Filtersuche – DAkkS – Deutsche Akkreditierungsstelle)
Schweiz
In der Schweiz ist die Schweizerische Akkreditierungsstelle (SAS) für die Akkreditierung von Zertifizierungsstellen zuständig. (Schweizerische Akkreditierungsstelle SAS – Der Bundesrat admin.ch)
Beispiele für akkreditierte Zertifizierungsstellen:
- SQS – Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme
- Bureau Veritas Switzerland AG
- KPMG AG
- ProCert AG
- Concret AG
- DIMITTO AG (Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme, Suche akkreditierte Stellen SAS – Der Bundesrat admin.ch)
Eine vollständige Liste finden Sie in der SAS-Datenbank akkreditierter Stellen. (Suche akkreditierte Stellen SAS – Der Bundesrat admin.ch)
Österreich
In Österreich ist die Akkreditierung Austria, eine Abteilung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), für die Akkreditierung von Zertifizierungsstellen verantwortlich. (Akkreditierung von Konformitätsbewertungsstellen – BMAW)
Beispiele für akkreditierte Zertifizierungsstellen:
- TÜV AUSTRIA CERT GMBH
- Quality Austria – Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH
- Bureau Veritas Austria GmbH
- SGS Austria Controll-Co GmbH (Qualitätsmanagement-Zertifizierung | ISO 9001 – TÜV AUSTRIA %, Zertifizierungsstellen in Deutschland für akkreditierte ISO Audits)
Eine vollständige Liste finden Sie in der Datenbank der Akkreditierung Austria. (Abfrage Akkreditierungsumfänge – BMAW)
Was kostet eine Zertifizierung?
Die Kosten für eine Zertifizierung können je nach verschiedenen Faktoren variieren. Hier sind einige Aspekte, die die Kosten beeinflussen, sowie ein allgemeines Vorgehen:
Kosten
- Zertifizierer: Die Gebühren variieren je nach Anbieter und deren Reputation. Bekannte und akkreditierte Stellen können höhere Preise verlangen.
- Unternehmensgröße: Größere Unternehmen mit mehr Standorten oder komplexeren Prozessen müssen in der Regel mehr zahlen, da der Aufwand höher ist.
- Vorbereitungskosten: Diese umfassen interne Audits, Schulungen und eventuell externe Beratungen zur Vorbereitung auf das Zertifizierungsaudit.
- Jährliche Überwachungsaudits: Nach der Zertifikatserstellung sind regelmäßige Überwachungsaudits erforderlich, die ebenfalls Kosten verursachen.
Preisrahmen
Re-Zertifizierung: Nach drei Jahren ist ein erneuter Durchlauf erforderlich, die ähnliche Kosten wie die Erstzertifizierung verursachen kann.
Erstzertifizierung: Die Kosten liegen typischerweise zwischen 2.500 und 10.000 Euro, abhängig von den oben genannten Faktoren und den zugrundeliegenden Standards.
Jährliche Überwachungsaudits: Diese kosten in der Regel zwischen 1.000 und 5.000 Euro pro Jahr.
Ermittlung der Auditzeiten: Grundlage bildet hier der Leitfaden IAF MD 5-2019. Diese Regel gilt für Zertifizierer für Managementsysteme, die Qualitätsmanagement und/oder Umweltmanagementsysteme zertifizieren. Sie dient als Information für Antragsteller und bereits akkreditierte Stellen sowie für Begutachter der DAkkS und andere am Akkreditierungsprozess beteiligte Personen.
Welchen Zertifizierer? Suchen Sie einen Zertifizierer bei der DAkkS oder melden Sie sich bei uns.
Welche Kosten hat der Zertifizierer?
Die Kosten für eine Zertifizierung nach ISO 9001 setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die sowohl die Vorbereitungen als auch den eigentlichen Prozess abdecken. Hier eine detaillierte Begründung:
1. Kosten für die Vorbereitung
Diese umfassen alle Aktivitäten, die erforderlich sind, um das Unternehmen vorzubereiten:
- Beratungskosten:
Externe Berater helfen, ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) aufzubauen oder bestehende Prozesse an die Anforderungen der ISO 9001 anzupassen.- Beispiel: Erstellung eines QM-Handbuchs, Prozessoptimierung, Mitarbeiterschulungen.
- Interner Aufwand:
Zeit, die Mitarbeiter für die Einführung oder Anpassung des QMS aufwenden.- Beispiel: Prozessanalysen, Dokumentationserstellung, interne Audits.
2. Zertifizierungskosten
Hierbei handelt es sich um die direkten Gebühren, die erhoben werden:
- Initialaudit (Zertifizierungsaudit):
- Stufe 1: Prüfung der QM-Dokumentation und Vorbereitung auf das Hauptaudit.
- Stufe 2: Vor-Ort-Überprüfung durch Auditoren, um die praktische Umsetzung zu beurteilen.
- Gebühr:
Einmalige Gebühr für die Ausstellung des ISO-Zertifikats.- Beispiel: Administrative Kosten für die Ausstellung des Zertifikats und die Berichterstellung.
3. Überwachungsaudits
Nach der ersten Begutachtung erfolgen jährlich Überwachungsaudits, um die Einhaltung der ISO 9001 Standards sicherzustellen:
- Kosten: Die Überwachungsaudits sind in der Regel kürzer als das Initialaudit und verursachen entsprechend geringere Kosten.
4. Rezertifizierung
Nach drei Jahren ist ein erneuter Durchlauf erforderlich, bei der das gesamte QM-System erneut überprüft wird:
- Kosten: Ähnlich wie beim Initialaudit, jedoch oft etwas reduziert, da bestehende Systeme bereits eingeführt sind.
5. Zusatzkosten
Weitere mögliche Kostenfaktoren können sein:
- Schulungen: Kosten für Mitarbeiterschulungen zur Normanforderung oder internen Auditkompetenz.
- Reisekosten: Falls Auditoren oder Berater vor Ort tätig sind, können Fahrt- und Übernachtungskosten anfallen.
- Softwarelösungen: Falls ein digitales QMS eingeführt wird, entstehen Lizenz- und Implementierungskosten.
Zusammenfassung der Kostenzusammensetzung:
- Beratung: Einmalig (bei Bedarf).
- Anbieter: Initialaudit, jährliche Überwachungsaudits und Rezertifizierung.
- Intern: Arbeitszeit der Mitarbeiter und interne Ressourcen.
- Zusatzkosten: Schulungen, Software und Reisekosten.
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Wie finde ich den richtigen Zertifizierer?
Ein guter Zertifizierer im Qualitätsmanagement sollte mehrere wesentliche Kriterien erfüllen, um sicherzustellen, dass die Zertifizierung zuverlässig, vertrauenswürdig und zielführend ist. Hier sind die wichtigsten Kriterien:
1. Akkreditierung
- Akkreditierung durch eine anerkannte Stelle: Das Unternehmen sollte von einer nationalen oder internationalen Akkreditierungsstelle anerkannt sein (z.B. DAkkS in Deutschland oder ISO/IEC 17021). Diese Akkreditierung stellt sicher, dass der Zertifizierer strenge Qualitätsstandards erfüllt.
- Akkreditierungsbereich: Der Zertifizierer sollte auf das betreffende Qualitätsmanagementsystem (z.B. ISO 9001) spezialisiert und für diesen Bereich akkreditiert sein.
2. Expertise und Erfahrung
- Fachliche Qualifikation der Auditoren: Die Auditoren des Zertifizierers sollten fundierte Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich Qualitätsmanagement sowie spezifische Branchenkenntnisse besitzen. Sie sollten regelmäßig geschult werden, um mit den neuesten Normen und Best Practices vertraut zu bleiben.
- Branchenspezifische Expertise: Ein gutes Unternehmen sollte Erfahrungen in der spezifischen Branche des Unternehmens haben, da dies hilft, die relevanten Anforderungen und Herausforderungen besser zu verstehen.
3. Unabhängigkeit und Objektivität
- Unabhängigkeit: Das Unternehmen sollte unabhängig von den zu zertifizierenden Unternehmen sein, um Interessenskonflikte zu vermeiden. Dies gewährleistet eine objektive und unparteiische Bewertung.
- Objektivität der Audits: Der Zertifizierer sollte in der Lage sein, das Qualitätsmanagementsystem objektiv und ohne Bevorzugung eines Unternehmens zu bewerten.
4. Reputation und Vertrauen
- Markenbekanntheit und Vertrauen: Ein guter Zertifizierer hat eine solide Reputation und wird von der Industrie und den relevanten Stakeholdern als vertrauenswürdig angesehen.
- Referenzen und Erfahrungsberichte: Bewertungen und Erfahrungen anderer Unternehmen, die den Zertifizierer bereits genutzt haben, können hilfreich sein, um die Qualität des Dienstes einzuschätzen.
5. Transparente und faire Vorgehensweise
- Klar definierte Zertifizierungsprozesse: Das Unternehmen sollte klare, nachvollziehbare Prozesse und Zeitrahmen für die Zertifizierung bieten. Der Prozess sollte transparent und gut dokumentiert sein.
- Faire Preisgestaltung: Die Kosten für die Zertifizierung sollten marktüblich und transparent sein. Es sollte keine versteckten Kosten geben.
6. Kontinuierliche Verbesserung und Nachverfolgung
- Wiederkehrende Audits: Ein guter Zertifizierer bietet regelmäßige Überwachungs- und Rezertifizierungs-Audits an, um sicherzustellen, dass das Qualitätsmanagementsystem weiterhin den Normen entspricht.
- Unterstützung bei der Verbesserung: Das Unternehmen sollte nicht nur die Einhaltung von Standards prüfen, sondern auch konstruktive Verbesserungsvorschläge und Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Systems geben.
7. Kundensupport und Kommunikation
- Gute Erreichbarkeit und Support: Das Unternehmen sollte eine gute Kommunikation und Erreichbarkeit bieten, um Fragen oder Unklarheiten während des Zertifizierungsprozesses zu klären.
- Klare Rückmeldungen: Nach den Audits sollte der Zertifizierer klare und umfassende Rückmeldungen sowie Berichte liefern, die auf den auditieren Ergebnissen basieren.
8. Internationale Anerkennung
- Gültigkeit der Zertifikate: Wenn das Unternehmen international tätig ist, sollte der Zertifizierer international anerkannt sein, damit die Zertifizierung auch international anerkannt wird.
- Kompatibilität mit internationalen Standards: Der Zertifizierer sollte in der Lage sein, Zertifizierungen nach internationalen Standards wie ISO 9001, ISO 14001 oder ISO 27001 anzubieten.
Fazit
Die Auswahl eines guten Zertifizierers im Qualitätsmanagement ist entscheidend für den Erfolg des Zertifizierungsprozesses und für die Qualität des Systems, das schließlich zertifiziert wird. Der Zertifizierer sollte also akkreditiert, kompetent und zuverlässig sein, um die Anforderungen des Unternehmens zu erfüllen und die Qualität des Managementsystems objektiv zu beurteilen.
Es empfiehlt sich außerdem, die Referenzen und Qualifikationen der Zertifizierungsgesellschaft oder des Auditors sorgfältig zu prüfen. Eine Liste der akkreditierten Zertifizierungsstellen finden Sie auf der Website www.dakks.de
Die DAkkS akkreditiert Unternehmen, somit treffen die Anforderungen hier nicht zu. Akkreditierungsvorlagen finden Sie hier.
Recherche nach akkreditierten Unternehmen
- Besuche die Website der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS):
- Hier findest du eine Liste akkreditierter Zertifizierungsstellen. Die DAkkS garantiert, dass diese Stellen nach internationalen Standards geprüft sind.
- Website: www.dakks.de
- Filtere nach Zertifizierungstypen:
- Wähle in der DAkkS-Datenbank die passende Norm (z. B. ISO 9001).
- Filtere nach deinem Bundesland, falls du eine regionale Stelle bevorzugst.
Bitte vergleichen Sie
- Referenzen und Erfahrung: Überprüfe, ob der Zertifizierer Erfahrung in deiner Branche hat. Viele veröffentlichen Fallstudien oder Referenzen.
- Angebot einholen: Fordere Angebote von mehreren Zertifizierern an. Berücksichtige dabei:
- Kostenstruktur (Auditkosten, Reisekosten, zusätzliche Dienstleistungen)
- Flexibilität bei Terminen
- Qualität der Beratung und Betreuung
- Reputation: Lies Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte. Achte auf die Zuverlässigkeit und Professionalität.
Wie ist der Ablauf einer Zertifizierung?
Erstellung der Dokumentation nach dem entsprechenden Standard
Die Zertifizierung beginnt mit der internen Vorbereitung.
Auf Basis der Normanforderungen erstellen Sie eine umfassende Dokumentation, die alle erforderlichen Nachweise beinhaltet, einschließlich der detaillierten Prozesse, präzisen Arbeitsanweisungen und standardisierten Formblätter. Dabei können gesetzliche, behördliche und rechtliche Vorschriften effizient und gleichzeitig berücksichtigt und erfüllt werden.
Alternativ erstellen wir die Dokumentation.
Internes Audit
Das interne Audit stellt eine wertvolle Möglichkeit dar, sich umfassend auf die bevorstehende Zertifizierung vorzubereiten. Es bietet den Teilnehmern die Chance, erste Einblicke und praktische Erfahrungen mit dem gesamten Zertifizierungsprozess zu gewinnen. Während des internen Audits werden potenzielle Unklarheiten, sowie Diskrepanzen in der bestehenden Dokumentation erkannt und systematisch beseitigt. Das Audit wird detailliert anhand einer eigens erstellten Checkliste durchgeführt, welche Sie gemäß der geltenden Normen selbst zusammenstellen können. Viele Zertifizierungsstellen bieten diese Checkliste auch im Vorfeld ihren Kunden an.
Nach Abschluss des Audits wird ein ausführlicher Maßnahmenplan erstellt, um eventuell festgestellte Nichtkonformitäten zu beheben und sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden.
Beim internen Audit, sind wir Ihr Partner. Das können Sie auch selbst erledigen mit unserem Arbeitssatz Audit.
Audit Stufe 1 / Voraudit
Während der ersten Phase des Audits führt der Zertifizierer eine gründliche Überprüfung der eingereichten Dokumente durch. Diese eingehende Dokumentenprüfung bildet die Grundlage für die Ausarbeitung eines detaillierten Prüfberichts. Basierend auf den Ergebnissen dieses Berichts wird der Zertifizierer die Planung für das zweite Stadium des Audits beginnen, um einen reibungslosen und effektiven Ablauf des gesamten Prozesses sicherzustellen.
Es wird auch „stage one“ Audit genannt.
Audit Stufe 2 „Die Zertifizierung“
Bevor das Audit der Stufe 2 beginnt, erhalten Sie vom Zertifizierer einen detaillierten Auditplan. Dieser Plan gibt Ihnen einen Überblick darüber, wie das Audit ablaufen wird und welche spezifischen Bereiche des Unternehmens besonders überprüft werden. Während des Audits selbst wird das im Unternehmen implementierte Managementsystem intensiv auf seine Effektivität hin untersucht. Dabei wird genau geprüft, ob die dokumentierten Prozesse und Verfahren in der Praxis tatsächlich so umgesetzt werden und ob sie mit den tatsächlichen betrieblichen Abläufen übereinstimmen und harmonieren.
Im Anschluss an die Überprüfung erstellt der Zertifizierer einen ausführlichen und umfassenden Auditbericht. Dieser Bericht listet alle möglichen Abweichungen auf, die während des Audits festgestellt wurden, und legt einen klar definierten Zeitraum fest, in dem diese Abweichungen behoben werden müssen, um die Anforderungen zu erfüllen.
Sofern während der Überprüfung keine Abweichungen festgestellt werden oder diese im vorgegebenen Zeitrahmen erfolgreich behoben werden, wird Ihnen das angestrebte Zertifikat ohne weitere Verzögerungen ausgestellt.
Erstes Überwachungsaudit
Beim ersten Überwachungsaudit nimmt der Zertifizierer eine umfassende Prüfung der Effektivität und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Managementsystems in Ihrem Unternehmen vor. Er wird dabei alle relevanten Prozesse und Verfahren gründlich analysieren, um zu überprüfen, ob diese den vorgeschriebenen Standards gerecht werden. Nach Abschluss dieser intensiven Überprüfung erstellt der Zertifizierer einen ausführlichen Auditbericht, der die Ergebnisse zusammenfasst und gegebenenfalls Empfehlungen für mögliche Verbesserungen enthält. Diese Überwachungsmaßnahmen finden in der Regel einmal jährlich statt.
Zweites Überwachungsaudit
Im Verlauf des zweiten Überwachungsaudits wird der Zertifizierer die Wirksamkeit sowie die stetige Verbesserung des Managementsystems in Ihrem Unternehmen eingehend analysieren. Dieser Prozess beinhaltet eine ausführliche Bewertung, um sicherzustellen, dass alle festgelegten Standards strikt eingehalten werden und dass das System in seiner Funktionalität optimal arbeitet. Nach Abschluss dieser gründlichen Untersuchung wird der Zertifizierer einen umfassenden Auditbericht verfassen, der sämtliche wesentlichen Erkenntnisse und Empfehlungen für mögliche zukünftige Optimierungen detailliert darlegt.
Re-Zertifizierung
Kurz bevor das Zertifikat ausläuft, was alle drei Jahre geschieht, wird ein Wiederholungsaudit, auch Re-Zertifizierungsaudit genannt, durchgeführt. In diesem Re-Zertifizierungsaudit wird die Effektivität und Effizienz des Managementsystems in Ihrem Unternehmen nochmals einer sorgfältigen und umfassenden Prüfung unterzogen.
Nach der Überprüfung erstellt der Zertifizierer einen ausführlichen und detaillierten Auditbericht, der die Ergebnisse der Untersuchung festhält. Bei erfolgreicher Re-Zertifizierung wird Ihrem Zertifikat erneut eine Gültigkeitsdauer von drei Jahren gewährt.
Einen geeigneten und akkreditierten Zertifizierer finden Sie auf den Seiten der DAkkS.
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Wie lange dauert eine Zertifizierung?
Die Dauer der Zertifizierung bzw. der Weg dorthin ist vom jeweiligen Unternehmen abhängig.
Folgende Faktoren können sich auf die Dauer auswirken:
- Mitarbeiteranzahl bzw. Größe des Unternehmens
- Mitarbeit der einzelnen Personen
- Kentnissstand über die jeweilige ISO-Norm oder den jeweiligen Standard
- Unterstützungsgrad durch einen Berater
- Umfang der Dokumentation
- Normausschlüsse
- Grundsätzlich können Sie bei einer Unternehmensgröße von ca 25-50 Mitarbeitern und der Zertifizierung nach der DIN EN ISO 9001:2015 mit einer Dauer von 1- 5 Monaten rechnen.
- in speziellen Branchen wie Medizinprodukte oder Akkreditierungen sind es fast immer über 6 Monate.
Vorgehen bei einer Zertifizierung
Die Zertifizierung eines Qualitätsmanagementsystems (QMS) nach einer Norm wie ISO 9001 erfordert ein systematisches Vorgehen. Hier sind die Schritte, die Sie typischerweise befolgen sollten:
1. Vorbereitung
- Zielsetzung: Definieren Sie die Ziele der Zertifizierung und den gewünschten Nutzen.
- Schulung: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter über die Anforderungen der Norm und das QMS.
- Ressourcen bereitstellen: Stellen Sie sicher, dass ausreichend Ressourcen (Zeit, Personal, Budget) zur Verfügung stehen.
2. Ist-Analyse
- Führen Sie eine Bestandsaufnahme Ihres aktuellen Qualitätsmanagementsystems durch.
- Identifizieren Sie Lücken zwischen dem bestehenden System und den Anforderungen der Norm.
3. Planung
- Erstellen Sie einen Aktionsplan zur Schließung der identifizierten Lücken.
- Legen Sie Verantwortlichkeiten und Fristen fest.
4. Implementierung
- Setzen Sie die erforderlichen Änderungen um, um das QMS an die Norm anzupassen.
- Dokumentieren Sie alle Prozesse, Verfahren und Richtlinien gemäß den Anforderungen.
5. Schulung und Sensibilisierung
- Schulen Sie alle Mitarbeiter im neuen QMS und sensibilisieren Sie sie für die Bedeutung von Qualität.
- Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter ihre Rollen im QM-System verstehen.
6. Interne Audits
- Führen Sie interne Audits durch, um die Wirksamkeit des QMS zu überprüfen.
- Identifizieren Sie Verbesserungspotenziale und dokumentieren Sie Abweichungen.
7. Managementbewertung
- Organisieren Sie eine Managementbewertung des QMS, um dessen Leistung zu bewerten und strategische Entscheidungen zu treffen.
- Dokumentieren Sie die Ergebnisse und beschließen Sie gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung.
8. Korrekturmaßnahmen
- Beheben Sie identifizierte Mängel aus internen Audits oder der Managementbewertung.
- Implementieren Sie Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen.
9. Zertifizierungsaudit
- Wählen Sie eine akkreditierte Zertifizierungsstelle aus.
- Planen Sie das Zertifizierungsaudit mit der gewählten Stelle.
- Bereiten Sie sich auf das Audit vor, indem Sie die Nachweise bereithalten.
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Zertifizierung / Akkreditierung / Zulassung können wir helfen?
Die Zertifizierung – ein wichtiger Wettbewerbsfaktor
Heutzutage operiert nahezu jedes Unternehmen unter dem enormen Druck einer hohen Konkurrenz innerhalb seiner Branche. Insbesondere durch das Internet sind Dienstleister durch einen einfachen Klick austauschbar, und die Angebote können von potenziellen Kunden – sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich – unkompliziert verglichen werden. Es sind nicht nur Produkte und Preise, die im Fokus stehen, sondern auch die angebotenen Dienstleistungen und die Sicherheit, die genauestens von Interessenten geprüft werden, um schließlich den passenden Partner auszuwählen.
Jedoch stellt die Selbstpräsentation auf der eigenen Website und anderen Plattformen keinen objektiven Maßstab dar. Jedes Unternehmen neigt naturgemäß dazu, seine Leistungen im besten Licht darzustellen. Deshalb legen Interessenten besonderen Wert auf anerkannte, unabhängige Zertifizierungen, die als vertrauenswürdiger Maßstab geschätzt werden.
Wir sind Experten darin, Sie bei der Erlangung einer Zertifizierung, Akkreditierung oder Zulassung bestmöglich zu unterstützen. Dazu analysieren wir den aktuellen Ist-Zustand Ihres Unternehmens und bieten bei Bedarf gezielte Schulungen an. Wir unterstützen Sie umfassend bei der Vorbereitung Ihres Unternehmens und begleiten Sie durch den gesamten Zertifizierungsprozess. Sie suchen nach einer professionellen Beratung, die auf langfristige Erfolge ausgerichtet ist? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir sind der ideale Partner an Ihrer Seite!
Zertifizierung – was bedeutet das genau? „Unsere Produkte sind erstklassig und entsprechen den aktuellen Normen.“ – Diese Aussage klingt sehr überzeugend und macht ein Angebot besonders interessant. Allerdings handelt es sich zunächst um Behauptungen seitens des Herstellers oder Händlers, die noch nicht überprüft wurden. Hier kommt ein Zertifikat ins Spiel, welches von einem unabhängigen Prüfer und durch ein professionelles Zertifizierungsverfahren (auch Zulassung) einer entsprechend akkreditierten Zertifizierungsstelle vergeben wird.
Die Unabhängigkeit der Prüfung und die daraus resultierende Objektivität machen das Zertifikat so bedeutend, dass es in der breiten Masse der Angebote den entscheidenden Unterschied ausmacht. Die Anforderungen für den Erhalt einer solch erstklassigen Zertifizierung umfassen unter anderem ein gründliches Audit durch einen erfahrenen Partner sowie ein durchdachtes und bedarfsgerecht strukturiertes Qualitätsmanagement. Wir bieten Ihnen diese wichtigen Voraussetzungen inklusive Beratung und hilfreicher Vorlagen!
Wozu brauchen Unternehmen Zertifizierungen?
Es gibt zwei wesentliche Kernbereiche, die den Nutzen von Zertifizierungen verdeutlichen. Der erste Bereich umfasst die Vorteile, die sich aus der Gewinnung neuer Kunden ergeben, sowie die Bindung bestehender Kunden durch objektive Zertifizierungen (auch Zulassung), die wir Ihnen bereits oben näher beschrieben haben.
Der zweite Bereich betrifft den rechtlichen Aspekt, der mit einer fachkundigen Zertifizierung verbunden ist und eine hohe Relevanz besitzt. Bestimmte Produkte, wie beispielsweise Medizinprodukte, dürfen von einem Unternehmen ohne die entsprechenden und verschiedenen Normen erfüllende Zertifizierung und Zulassung nicht angeboten werden.
Auch das Verwenden bestimmter Produktkennzeichnungen, wie beispielsweise „Zertifizierte Naturkosmetik“, ist nur zulässig, wenn zuvor ein entsprechendes Zertifikat von anerkannten Zertifizierungsstellen ausgestellt wurde. Als Unternehmer oder Verantwortlicher in Ihrem Unternehmen sollten Sie sich bewusst sein, dass ein gründlicher und umfassender Zertifizierungsprozess (auch Zulassung) der sicherste und effektivste Weg ist, um das angestrebte Zertifikat zu erhalten.
Haben Sie Ihre Zertifizierung nach der erfolgreichen Prüfung erhalten? Herzlichen Glückwunsch dazu! Dieser bedeutende Meilenstein bietet Ihnen nun einen unbestreitbaren Nachweis, der auf eindrucksvolle Weise Ihren Kunden, Interessenten, Geschäftspartnern sowie Pressevertretern, Banken und Investoren demonstriert, dass Sie in Übereinstimmung mit den anerkannten Standards arbeiten. Sie handeln sachkundig, seriös und sicher.
Zertifizierungen: Welche Arten unterscheidet man?
Heutzutage gibt es eine beeindruckende Vielzahl von Zertifizierungen, die in verschiedenen Branchen und Bereichen angeboten werden. Selbst Experten und Fachleute, die sich in ihrem jeweiligen Gebiet bestens auskennen, können oft nicht alle unterschiedlichen Arten von Zertifikaten und Qualifikationen vollständig auflisten. Wir haben uns auf bestimmte Schlüsselbereiche fokussiert und spezialisiert.
- Allgemeine Qualitätsmanagementsysteme (Beispiel: DIN EN ISO 9001:2015)
- Medizinprodukte (Beispiel: DIN EN ISO 13485:2021)
- Umweltmanagement (Beispiel: DIN EN ISO 14001:2015)
- Akkreditierungsstandards wie die Normen
- DIN EN ISO IEC 17025:2018,
- DIN EN ISO IEC 17024:2012 und
- DIN EN ISO 17065:2013
Natürlich kennen wir uns auch mit anderen Zertifizierungen aus und unterstützen Sie gerne, wenn Sie ein Zertifikat aus einem anderen Bereich erhalten möchten.
System- und Produktzertifizierungen
Generell unterscheidet man insbesondere zwischen System- und Produktzertifizierungen, die von großer Relevanz sind. Systemzertifizierungen gelten als die Krönung eines Qualitätsmanagement-Systems und basieren auf anerkannten Normen sowie branchenspezifischen Vorschriften. Diese Zertifizierungen gewährleisten, dass ein Unternehmen seinen internen Prozessen und Abläufen höchste Qualität und Effizienz verleiht.
Auf der anderen Seite befassen sich Produktzertifizierungen direkt mit dem Produkt selbst und sind ein äußerst wirksames Marketinginstrument, das das Vertrauen der Kunden stärkt. Produktzertifizierungen können jedoch auch verpflichtend sein, wie es beispielsweise bei Medizinprodukten der Fall ist, die den Anforderungen der europäischen Verordnung MDR 2017/745 entsprechen müssen.
Besonders bekannt sind die sogenannte ISO-Normen, die ebenfalls durch ein solides QM-System umsetzbar sind. Hoch relevant sind unter anderem diese:
- Qualitätsmanagement / DIN EN ISO 9001
- Medizinprodukte / DIN EN ISO 13485 (auch Zulassung)
- Umweltmanagement / DIN EN ISO 14001
- Gesellschaftliche Verantwortung / DIN EN ISO 26000
- Energiemanagement / ISO 50001
Im Zusammenhang mit unserer Spezialisierung in den Bereichen Medizinprodukte, Umweltmanagement, Qualitätsmanagement, Akkreditierung und Zulassung, die hinsichtlich der Zertifizierungen ein hervorragendes Beispiel darstellen, gibt es darüber hinaus noch weitere Normen, die von Bedeutung sind, wenn es darum geht, ein Zertifikat zu erlangen.
Typische Standards oder Normen sind:
- DIN EN ISO 50001
- DIN EN ISO 27001
- DIN EN ISO 14971
- DIN EN ISO 45001
- DIN EN ISO 22000
- MDR 2017/745
Möchten Sie bestimmte Normen einführen oder ein spezielles Zertifikat mithilfe eines effektiven Qualitätsmanagement-Systems oder durch professionelle Audits umsetzen? Wir sind Ihr starker Partner! Dabei bieten wir maßgeschneiderte, modulare Konzepte, die genau auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten sind. Diese Lösungen schaffen den größtmöglichen Nutzen und bieten echten Mehrwert, der die Weiterentwicklung sowie die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens nachhaltig stärkt.
So erhalten Sie Ihr Zertifikat / Zulassung
Um Ihnen einen erfolgreichen Zertifizierungsprozess zu gewährleisten, setzen wir auf unser bewährtes Konzept, das sich durch festgelegte Standards und einen strukturierten modularen Aufbau auszeichnet. Diese sorgfältig durchdachte Abfolge ist das Herzstück unserer bewährten QM- und Zertifizierungsstrategie, die sich durch Effizienz und Zuverlässigkeit auszeichnet:
- Einführende Beratung,
- Schulung zu den relevanten Normen oder Zertifizierungen,
- Überprüfung der Zertifizierungsfähigkeit,
- Erfassung des aktuellen Zustands,
- Festlegung erforderlicher Maßnahmen,
- Unterstützung bei der Umsetzung,
- Dokumentation und Nachweisführung,
- Durchführung von Aktionstagen,
- internes Audit als Probelauf für das Zertifizierungsaudit,
- Durchführung des Zertifizierungsaudits / der Zulassung sowie
- kontinuierliche Nachbetreuung.“
Zertifizierung durch akkreditierte Zertifizierer – Ihre Vorteile Für die meisten Unternehmen ist es von großem Vorteil, wenn der wichtige Zertifizierungsprozess / Zulassungsprozess von erfahrenen und qualifizierten Fachleuten durchgeführt wird. Zum einen spart dies dem Unternehmen erheblichen Zeitaufwand und Mühe, da ein Experte am Werk ist, der genau weiß, worauf es in jedem Schritt ankommt.
Zum anderen ist der neutrale Blick von außen ein unverzichtbares Werkzeug, um ein robustes und nachhaltiges Qualitätsmanagementsystem zu etablieren und einen erfolgreichen Zertifizierungsprozess zu gewährleisten. Oftmals stehen Unternehmen auch unter einem gewissen Zeitdruck, weil sowohl externe Partner – wie Kunden oder Investoren – als auch gesetzliche Vorgaben bestimmte Ergebnisse in einer vorgegebenen Zeitspanne verlangen. Mit der Unterstützung eines professionellen Zertifizierers können Unternehmer und ihr Team sich voll und ganz auf ihre klassischen Kernkompetenzen und die essenziellen Geschäftsbereiche konzentrieren.
Ihren möglichen Zertifizierer finden Sie bei der Deutschen AkkreditierungsStelle (DAkkS)
Der Nutzen unserer Zertifizierungsberatung
Wie findet man nun den richtigen Partner für die eigene Zertifizierung?
Elementare Kriterien, die die Auswahl bestimmen sollten, sind:
- Nachweisbare Fachkenntnisse und umfangreiche Erfahrung,
- ausgeprägtes Engagement in der Betreuung,
- feste Ansprechpartner für individuelle Unterstützung,
- maßgeschneiderte Strategien anstelle von Standardlösungen,
- zuverlässige und effiziente Arbeitsweise,
- branchenspezifische Anpassung des Zertifizierungsprozesses sowie die
- Neutralität des Qualitätsmanagement-Partners.
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MDR 2017/745 (2)

Inhaltsverzeichnis
Artikel 31 der MDR 2017/745 – Registrierung der Hersteller von Sonderanfertigungen
Artikel 31 der Medizinprodukteverordnung (MDR) 2017/745 bezieht sich auf die Registrierung von Herstellern, die Sonderanfertigungen produzieren. Sonderanfertigungen sind Medizinprodukte, die speziell für einen individuellen Patienten oder eine Patientengruppe hergestellt werden, z. B. maßgefertigte Prothesen oder orthopädische Hilfsmittel.
1. Registrierungspflicht für Hersteller von Sonderanfertigungen
Hersteller von Sonderanfertigungen müssen sich vor der Herstellung und dem Inverkehrbringen ihrer Produkte in der EU bei den zuständigen Behörden registrieren. Diese Registrierung erfolgt über die EUDAMED-Datenbank oder nationale Systeme, falls EUDAMED nicht funktionsfähig ist.
2. Informationen zur Registrierung
Der Hersteller muss seine Identität und Adresse sowie eine Beschreibung der hergestellten Sonderanfertigungen angeben. Zusätzlich müssen Angaben zu den Produktkategorien gemacht werden. Falls ein Bevollmächtigter ernannt wird, muss auch dieser registriert werden.
3. Vergabe einer eindeutigen Registrierungsnummer (SRN)
Jeder registrierte Hersteller von Sonderanfertigungen erhält eine Single Registration Number (SRN) zur Identifikation im regulatorischen System. Diese Nummer wird bei der Kommunikation mit den Behörden und für die Dokumentation genutzt.
4. Aufsicht durch die zuständigen Behörden
Die Behörden können Zusatzinformationen anfordern und müssen sicherstellen, dass der Hersteller die Anforderungen der MDR erfüllt. Dies dient der Überwachung der Produktsicherheit und der Nachverfolgbarkeit von Sonderanfertigungen.
5. Transparenz und Dokumentationspflicht
Hersteller von Sonderanfertigungen müssen technische Dokumentationen über ihre Produkte führen. Diese Dokumentation muss auf Anfrage der Behörden vorgelegt werden.
Ziel von Artikel 31:
Sicherstellung, dass Hersteller von Sonderanfertigungen ordnungsgemäß registriert sind. Verbesserung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit dieser Produkte. Erhöhung der Patientensicherheit durch behördliche Kontrolle und Dokumentationspflichten. Artikel 31 ist besonders relevant für Zahnlabore, Orthopädietechniker und andere spezialisierte Hersteller, die maßgefertigte Medizinprodukte anbieten.

Inhaltsverzeichnis
Die Single Registration Number (SRN)
Die Single Registration Number (SRN) nach der Medical Device Regulation (MDR) 2017/745 ist eine eindeutige Identifikationsnummer, die Herstellern, Bevollmächtigten, Importeuren und System-/Produktkombinationsanbietern im Rahmen der europäischen Medizinprodukteverordnung zugewiesen wird. Sie dient der Identifikation und Rückverfolgbarkeit von Wirtschaftsakteuren innerhalb der Europäischen Union.
Grund für die Single Registration Number
Die SRN wird im Rahmen der Registrierung in der EUDAMED-Datenbank vergeben und dient folgenden Zwecken:
- Eindeutige Identifikation: Jeder Wirtschaftsakteur erhält eine individuelle Nummer, um Verwechslungen zu vermeiden.
- Vereinfachung der Kommunikation: Behörden, Benannte Stellen und andere Akteure können Unternehmen eindeutig zuordnen.
- Erfüllung regulatorischer Anforderungen: Die Registrierung mit einer SRN ist Voraussetzung für weitere regulatorische Schritte, z. B. für die Beantragung einer Zertifizierung bei einer Benannten Stelle.
- Erhöhung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Die SRN ermöglicht eine bessere Nachverfolgbarkeit von Medizinprodukten und beteiligten Unternehmen.
Aufbau der Single Registration Number
Die Single Registration Number hat einen standardisierten Aufbau und setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen:
- Ländercode (2 Buchstaben): Entspricht dem ISO 3166-1 Alpha-2 Code des Landes, in dem das Unternehmen registriert ist (z. B. „DE“ für Deutschland).
- Art des Wirtschaftsakteurs (1 Buchstabe):
- „M“ für Hersteller (Manufacturer)
- „A“ für Bevollmächtigte (Authorised Representative)
- „I“ für Importeure (Importer)
- „S“ für System- und Produktkombinationsanbieter (System/Procedure Pack Producer)
- Eindeutige Registrierungsnummer (9-stellige Nummer): Wird von der zuständigen nationalen Behörde oder durch die EUDAMED-Registrierung vergeben.
Beispiel für eine SRN:
DE-M-123456789
(Deutschland, Hersteller, eindeutige Registrierungsnummer)
Die SRN ist eine wesentliche Voraussetzung für die rechtskonforme Inverkehrbringung von Medizinprodukten in der EU unter der MDR.
Wie beantragt man eine Single Registration Number
Die Single Registration Number (SRN) wird über die europäische EUDAMED-Datenbank beantragt. Der Antragsprozess erfolgt in mehreren Schritten:
1. Registrierung in EUDAMED
- Der Wirtschaftsakteur (Hersteller, Bevollmächtigter, Importeur oder System-/Produktkombinationsanbieter) muss sich im Actor Registration Module der EUDAMED-Datenbank registrieren.
- Der Antrag erfolgt online auf der offiziellen EUDAMED-Webseite der Europäischen Kommission.
2. Prüfung durch die nationale zuständige Behörde
- Nach der Online-Registrierung wird der Antrag an die zuständige nationale Behörde des Unternehmenssitzes weitergeleitet.
- In Deutschland ist dies das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), das jetzt in das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) integriert ist.
- In anderen EU-Ländern ist die jeweilige nationale Behörde zuständig.
3. Zuweisung der Single Registration Number
- Sobald die nationale Behörde den Antrag geprüft und genehmigt hat, wird die Single Registration Number (SRN) automatisch durch EUDAMED generiert und dem Unternehmen zugewiesen.
- Die SRN ist dann über die EUDAMED-Datenbank abrufbar.
4. Nutzung der Single Registration Number
- Die SRN ist Voraussetzung für weitere regulatorische Prozesse, wie die Anmeldung von Produkten oder die Kommunikation mit Benannten Stellen.
- Sie muss bei der Interaktion mit Behörden, Benannten Stellen und Importeuren verwendet werden.
Wichtiger Hinweis:
- Die EUDAMED-Datenbank ist noch nicht vollständig in Betrieb. Bis zur offiziellen Einführung müssen sich Unternehmen in einigen Ländern zusätzlich bei der nationalen Behörde registrieren.
- Der aktuelle Stand kann auf der offiziellen EUDAMED-Webseite der Europäischen Kommission geprüft werden.
Benötigt ein Hersteller ausserhalb der EU eine Single Registration Number wenn er in die EU liefern will?
Ein Hersteller außerhalb der EU benötigt selbst keine Single Registration Number, wenn er Medizinprodukte in die EU liefern möchte. Allerdings gibt es wichtige Verpflichtungen:
1. Bevollmächtigter (EU Authorised Representative) benötigt eine Single Registration Number
- Ein außereuropäischer Hersteller muss einen Bevollmächtigten (Authorised Representative, AR) in der EU benennen.
- Der Bevollmächtigte registriert sich in EUDAMED und erhält eine eigene SRN.
- Diese SRN wird für alle regulatorischen Schritte genutzt, die den Hersteller betreffen.
2. Importeur benötigt ebenfalls eine Single Registration Number
Jeder Importeur, der die Produkte in die EU einführt, muss sich registrieren und erhält ebenfalls eine SRN.
3. Hersteller selbst benötigt keine Single Registration Number, aber wird in EUDAMED eingetragen
- Der außereuropäische Hersteller wird durch seinen Bevollmächtigten in der EUDAMED-Datenbank registriert.
- Die Daten des Herstellers sind somit in der EU-Behördendatenbank hinterlegt, aber er selbst erhält keine eigenständige SRN.
Zusammenfassung
- Hersteller außerhalb der EU → KEINE eigene Single Registration Number erforderlich
- Bevollmächtigter in der EU → Single Registration Number erforderlich
- Importeur in der EU → Single Registration Number erforderlich
Das bedeutet: Ein Nicht-EU-Hersteller kann ohne SRN Medizinprodukte in die EU liefern, solange er einen registrierten Bevollmächtigten und Importeur mit SRN hat.e er einen registrierten Bevollmächtigten und Importeur mit Single Registration Number hat.