DIN ISO 26000 hier informieren

Category: Normen

DIN ISO 26000 Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung (Social Responsibility)

Die DIN ISO 26000 ist eine international anerkannte Norm, die Organisationen dabei unterstützt, gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) in ihre Prozesse und Strategien zu integrieren. Im Gegensatz zu anderen ISO-Normen ist sie kein Zertifizierungsstandard, sondern ein Leitfaden, der Organisationen aller Größen und Branchen hilft, sich verantwortungsvoll gegenüber Gesellschaft und Umwelt zu verhalten.DIN EN ISO 26000 Gesellschaft

Ziele der Norm

  1. Förderung der gesellschaftlichen Verantwortung:
    1. Organisationen sollen Verantwortung für die Auswirkungen ihrer Tätigkeiten und Entscheidungen auf Gesellschaft und Umwelt übernehmen.
  2. Schaffung eines einheitlichen Verständnisses von CSR:
    1. Die Norm definiert klare Prinzipien und Themen für gesellschaftliche Verantwortung.
  3. Unterstützung nachhaltiger Entwicklung:
    1. Organisationen sollen ihre wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen in Einklang bringen.
  4. Verbesserung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen:
    1. Durch verantwortungsbewusstes Handeln können Organisationen das Vertrauen ihrer Interessengruppen stärken.

Hauptinhalte der DIN ISO 26000

1. Prinzipien der gesellschaftlichen Verantwortung

Die Norm definiert sieben grundlegende Prinzipien, die das Handeln einer Organisation leiten sollen:

  1. Rechenschaftspflicht:
    1. Organisationen sind für die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Handlungen gegenüber der Gesellschaft verantwortlich.
  2. Transparenz:
    1. Offenlegung von Informationen über Entscheidungen, die sich auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirken.
  3. Ethisches Verhalten:
    1. Integrität und moralische Werte im Umgang mit Interessengruppen.
  4. Achtung der Interessen der Interessengruppen:
    1. Berücksichtigung der Bedürfnisse und Erwartungen aller relevanten Stakeholder.
  5. Achtung der Rechtsstaatlichkeit:
    1. Einhaltung geltender Gesetze und Vorschriften.
  6. Achtung der internationalen Verhaltensnormen:
    1. Orientierung an international anerkannten Standards, auch über gesetzliche Anforderungen hinaus.
  7. Achtung der Menschenrechte:
    1. Respektierung und Förderung der Menschenrechte in allen Bereichen.

2. Kernthemen der gesellschaftlichen Verantwortung

Die Norm identifiziert sieben Kernthemen, die für die gesellschaftliche Verantwortung einer Organisation relevant sind:

  1. Organisationsführung:
    1. Verantwortungsvolle Führung, die die Werte und Prinzipien der Organisation widerspiegelt.
  2. Menschenrechte:
    1. Schutz und Förderung grundlegender Menschenrechte, z. B. Vermeidung von Diskriminierung und Zwangsarbeit.
  3. Arbeitspraktiken:
    1. Faire Arbeitsbedingungen, Gesundheitsschutz und Förderung der Mitarbeitenden.
  4. Umwelt:
    1. Schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen, Vermeidung von Umweltverschmutzung und Klimaschutzmaßnahmen.
  5. Faire Geschäftspraktiken:
    1. Förderung von Transparenz, Korruptionsbekämpfung und ethischem Verhalten in der Geschäftstätigkeit.
  6. Konsumentenbelange:
    1. Sicherstellung von Produktsicherheit, Datenschutz und fairem Handel.
  7. Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft:
    1. Unterstützung lokaler Gemeinschaften, Bildung und kultureller Entwicklung.

3. Integration gesellschaftlicher Verantwortung in die Organisation

Die Norm beschreibt, wie Organisationen gesellschaftliche Verantwortung in ihre Strategien und Prozesse integrieren können:

  • Ermittlung der relevanten Kernthemen und Stakeholder:
    • Analyse, welche Kernthemen für die Organisation und ihre Interessengruppen von Bedeutung sind.
  • Definition von Prioritäten:
    • Schwerpunktsetzung auf Bereiche mit den größten sozialen und ökologischen Auswirkungen.
  • Umsetzung in den Alltag:
    • Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen, die den Prinzipien und Kernthemen entsprechen.
  • Kommunikation:
    • Regelmäßige und transparente Berichterstattung über Fortschritte und Herausforderungen.

Anwendung der DIN ISO 26000

1. Für Unternehmen und Organisationen

  • Integration gesellschaftlicher Verantwortung in die gesamte Wertschöpfungskette.
  • Aufbau von Vertrauen bei Kunden, Partnern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit.
  • Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch verantwortungsvolles Handeln.

2. Für öffentliche Institutionen

  • Unterstützung nachhaltiger Entwicklung und Förderung gesellschaftlicher Verantwortung in Politik und Verwaltung.
  • Förderung von Partnerschaften mit Unternehmen und NGOs zur Lösung sozialer und ökologischer Herausforderungen.

3. Für NGOs und Interessengruppen

  • Nutzung der Norm als Leitfaden, um Unternehmen und Organisationen zu verantwortungsvollem Handeln zu ermutigen.
  • Bewertung und Förderung nachhaltiger Praktiken.

Unterschiede zu anderen ISO-Normen

  1. Kein Zertifizierungsstandard:
    1. DIN ISO 26000 dient nur als Leitfaden und nicht als Grundlage für Zertifizierungen.
    1. Sie soll Organisationen bei der Selbsteinschätzung und Verbesserung unterstützen.
  2. Umfassender Ansatz:
    1. Die Norm deckt ein breites Spektrum an sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Themen ab.

Vorteile der Anwendung von DIN ISO 26000

Für Organisationen:

  1. Verbesserte Reputation:
    1. Verantwortungsvolles Handeln stärkt das Image der Organisation.
  2. Risikominimierung:
    1. Proaktiver Umgang mit sozialen und ökologischen Risiken.
  3. Wettbewerbsvorteil:
    1. Kunden und Partner bevorzugen zunehmend Unternehmen mit nachhaltigen Praktiken.

Für die Gesellschaft:

  1. Nachhaltige Entwicklung:
    1. Förderung von Umweltschutz, sozialem Wohlstand und wirtschaftlicher Stabilität.
  2. Gerechte Arbeitsbedingungen:
    1. Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit.

Zusammenfassung

DIN ISO 26000 bietet einen umfassenden Leitfaden für Organisationen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen möchten. Sie definiert klare Prinzipien und Themen, die es ermöglichen, nachhaltige und verantwortungsvolle Praktiken in alle Geschäftsbereiche zu integrieren. Obwohl die Norm nicht zertifizierbar ist, liefert sie eine solide Grundlage, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei Interessengruppen aufzubauen und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten.

Eine Vorlage zur Umsetzung gibt es in unserem Shop.

Tags: Anti-Korruption, Arbeitnehmerrechte, Arbeitsbedingungen, Arbeitsschutz, Berichterstattung, Berichterstattungspflichten, Biodiversität, Chancengleichheit, CO₂-Reduktion, Compliance, Corporate Citizenship, Corporate Governance, Corporate Social Responsibility (CSR), CSR-Management, Dialog mit Stakeholdern, Diversity & Inclusion, Energieeffizienz, ESG (Environmental, Ethik, ethisches Wirtschaften, Fairer Handel, fairer Lohn, freiwillige Standards, Gemeinwohl, gesellschaftliche Wertschöpfung, gesellschaftliches Engagement, Governance, Interessensgruppen, ISO 26000, Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Lieferkettenmanagement, Menschenrechte, Menschenrechtsstrategie, nachhaltige Beschaffung, nachhaltige Entwicklung, nachhaltige Investitionen, nachhaltige Lieferketten, nachhaltige Produktion, Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitskommunikation, Nachhaltigkeitsstrategie, Ressourcenschonung, SDGs (Sustainable Development Goals), Social, soziale Gerechtigkeit, soziale Inklusion, soziale Innovation, soziale Unternehmensführung, soziale Verantwortung, Stakeholder-Engagement, Transparenz, Umweltethik, Umweltmanagement, Unternehmensethik, Unternehmensverantwortung, Verantwortungsvolle Unternehmensführung, Verbraucherrechte
Warenkorb
Nach oben scrollen